Mit Nightmares from the Deep: The Cursed Heart” und Clockwork Tales: Of Glass and Ink” hat Artifex Mundi uns bereits zweimal in die Welt der Wimmelbild-Abenteuer entführt. Nun möchte der polnische Entwickler uns in Enigmatis: The Ghosts of Maple Creek” erneut auf eine spannende Reise mitnehmen. Wir sind die Reise angetreten und wollen euch nun davon erzählen.

Geschichte

Die Geschichte beginnt damit, dass man sich nach einem kräftigen Gewitter am Straßenrand am Ortsausgang der kleinen Stadt Maple Creek in den nördlichen Appalachen wiederfindet. Leider fehlen einem sämtliche Erinnerungen an die letzten Stunden. Einzig die Tatsache, dass man sich für die Special Detective Unit des Burlington Police Department auf die Suche nach einer vermissten jungen Frau begeben hat, fällt einem kurz nach dem Erwachen wieder ein. Die Geschichte fängt zunächst wirklich interessant an, schafft es allerdings nicht, wirklich in Schwung zu kommen und pendelt sich schließlich auf einem durchschnittlichen Mystery-Niveau ein.

Die Suche

Die Suche nach den fehlenden Erinnerungen und natürlich auch der vermissten jungen Frau beginnt nun damit, dass man sich wieder nach Maple Creek begibt. Die Stadt scheint menschenleer, teilweise sind die Häuser der Bewohner stark beschädigt. Um hinter das Geheimnis von Maple Creek zu kommen, muss man nun die verschiedenen Schauplätze untersuchen, um Informationen über die Gesuchte und Gegenstände, die zur Fortsetzung der Suche benötigt werden, zu bekommen. In der Praxis läuft das so ab, dass man zu einem Schauplatz, beispielsweise eurem Hotelzimmer, einem Unfallort oder dem Keller eines Hauses, kommt und nun entweder ein Wimmelbild lösen, einen versteckten Gegenstand anschauen, aufnehmen oder mit einem anderen Gegenstand benutzen muss. Beispielweise wird ein Mehr-Endiger Haken mit einem Seil kombiniert, um eine Enterdregge zu erschaffen, mit der man in den Glockenturm der Kirche von Maple Creek kommt. Bei den Wimmelbildern muss man die in einer Liste aufgeführten Gegenstände finden, wobei es sich beispielsweise um Schmuck, Tiere, Essen oder Werkzeuge handeln kann. Ab und an muss noch ein simples Puzzle gelöst werden, wie die Zuordnung von Scheiben mit Köpfen von Heiligen zu den passenden Körpern.

Recherche & Archive

Abseits des bekannten Spielkonzeptes, muss man in „Enigmatis: The Ghosts of Maple Creek” allerdings noch an der Wand des eigenen Hotelzimmers den Fall untersuchen und gefundene Gegenstände bestimmten Kategorien, wie Opfer, Täter und Tatort, zuordnen, um seine Rückschlüsse daraus zu ziehen. Leider gestaltet sich selbiges nicht so herausfordernd wie beispielsweise bei „Sherlock Holmes: The Devil’s Daughter“, sondern ist durch simples Ausprobieren relativ schnell zu lösen. Ansonsten bleibt Vieles beim Alten: Neben der Hauptgeschichte „Die Seelen von Maple Creek“ gibt es noch einen Epilog „Die Geister der Vergangenheit“. Neben dem normalen Modus gibt es zudem noch einen Expertenmodus, bei dem die zahlreichen Hilfen, wie das Markieren von Wimmelbildszenen und Aktivbereichen, ausgeschaltet wird, auf der Karte nicht mehr erkennbar ist wo etwas zu erledigen ist, die Hinweisladezeit verlängert und Strafen aktiviert werden. Einzig der Wechsel von Schauplatz zu Schauplatz, der bei „Clockwork Tales: Of Glass and Ink” über eine Schnellreisefunktion möglich war, wurde eingespart und nun bewegt man sich wieder von Schauplatz A über B zu C, wie man es in „Nightmares from the Deep: The Cursed Heart” gemacht hat. Wirklich schlimm ist das nicht, aber es war ein Luxus, den wir zu schätzen gelernt haben.

Technik

Technisch bleibt die Kernaussage der ersten beiden Wimmelbild-Abenteuer zunächst bestehen: Die Schauplätze sind zwar abwechslungsreich, aber im Endeffekt ist jeder Schauplatz nicht mehr als ein simples Standbild, welches man nach Gegenständen absucht. Akustisch schafft es das Spiel zudem nicht, die deprimierend-schöne Musik von „Clockwork Tales: Of Glass and Ink” qualitativ zu erreichen, trotzdem sind die zu hörenden Melodien ganz nett. Die englische Sprachausgabe und die deutschen Bildschirmtexte können überzeugen. Leider kam es beim ersten Spielen von „Enigmatis: The Ghosts of Maple Creek” zu einem technischen Fehler in der zweiten Spielhälfte, durch den das gesamte Spiel neu begonnen werden musste. An einem Punkt muss man von einer Aussichtsplattform durch ein Fernglas gucken und einen bestimmten Punkt finden. Wir haben den Vorgang abgebrochen, weil er das entsprechende Objekt trotz Fund nicht erkannt hat, mit der Konsequenz, dass wir die X-Taste nicht mehr benutzen konnten. Ein kompletter Neubeginn und das Überspringen der Aufgabe, mit der Konsequenz auf die Trophäe zu verzichten, brachte die Lösung.