Tischtennis ist ein Sport, den viele wahrscheinlich noch aus Schulpausen oder Klassenfahrten kennen. Doch nur wenige spielen auch im späteren Verlauf des Lebens noch an der Platte. Wer aber Lust auf Tischtennis hat, jedoch niemanden kennt, der auch spielen möchte, und ein PSVR besitzt, der kann nun zu „VR Ping Pong” greifen. Ob der Sport in der virtuellen Realität Spaß macht, zeigt die folgende Review.

Klone im Stadion

Wenn man die Brille aufzieht, dann ist das erste, was man sieht, die Arena, in der das gesamte Spiel abläuft. Alles ist aus Voxeln gebaut und das Publikum um einen herum, das aus einer Armee von Klonen besteht, wartet mit einigen spärlichen aber teilweise ganz netten Animationen auf, wie wenn ein Zuschauer zum Beispiel seinen kompletten Kopf vor Freude abdreht. In der Mitte befinden sich dann das Sportgerät und ein starrer Gegner, der wie alle anderen aussieht und einen nicht animierten Tischtennis-Schläger in der Hand hält. Und egal wie sporadisch auch die Aufmachung wirkt, so ist es doch, wenn man sich drauf einlässt, einigermaßen immersiv, da man bewaffnet mit Move simple Tischtennis-Runden spielen kann.

Viele Modi, kaum was dahinter

Optisch also erst einmal nicht wirklich überzeugt, ging es dann in das eigentliche Spiel. Dafür kann man entweder gegen einen Gegner in drei Schwierigkeitsgraden trainieren, gegen ihn in einem Match mit zwei Sets antreten oder direkt in einem Turnier das gesamte Können unter Beweis stellen. Hinzu kommen auch noch verschiedene kleine Minispiele, bei denen man gegen eine Wand spielt oder möglichst viele Bälle wegschlagen muss. Die Auswahl scheint erst einmal relativ umfangreich, aber im Endeffekt merkt man sehr schnell, dass es doch alles eher gleich ist und man wieder die Lust am Herumprobieren der Modi verliert. Das Fehlen von jeglichen Mehrspieler-Optionen ist wirklich sehr schmerzlich.

Spiel, Satz, Frustration

Das Gameplay an sich ist natürlich genau das, was man bei einem Tischtennis-Spiel erwartet. Mit einem Move kann man den Schläger in der Vorder- oder Rückhand halten und über die Knöpfe oder ein zweites Move den Ball beim Aufschlag in die Luft werfen, wobei ersteres besser ist. Auch nach über dutzend Matches hab ich es aber noch nicht geschafft, den Aufschlag zu perfektionieren. Doch das ist nicht die einzige Hürde bei „VR Ping Pong”, denn auch den Ball über das Netz zu bringen, erfordert  enorm viel Ruhe und Können. Ich hab es bis zum Schreiben dieser Zeilen nicht einmal geschafft, einen Satz selbst gegen den einfachsten Computer-Gegner zu gewinnen. Ich kann aber leider bloß vermuten, ob es an mir selbst oder an dem Spiel liegt, da ich auch in echt ein miserabler Tischtennis-Spieler bin. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen, aber gerade deshalb muss man sich bewusst sein, dass Frustration und Freude sehr nah beieinander stehen. Man wird aber mehr als nur einmal fluchen, wenn sich der Ball schon bei der kleinsten Berührung manchmal kaum bewegt und beim nächsten Mal über den Tisch hinausfliegt.