Ninja Theory kennt man eigentlich von Titeln wie „Heavenly Sword“, „Enslaved: Odyssey to the West“ oder „DmC: Devil May Cry“. Doch das Team kann auch anders, wie sie mit „Dexed“ für verschiedene VR-Plattformen beweisen wollen. Kann die Reise zwischen Feuer und Eis dabei aber auch spielerisch überzeugen, oder bleibt neben dem interessanten Konzept der Spielspaß auf der Strecke? Wir haben uns den Titel für euch angeschaut und verraten euch, ob der Titel sein Versprechen hält.

Story für Anfänger?

Wer eine Geschichte erwartet, kann woanders weiter suchen, denn es gibt schlichtweg keine. Deshalb gehen auch wir direkt zum Gameplay über, das durchaus interessant klingt. Die Move-Controller verändern sich nämlich drastisch, der eine fängt an zu brennen, der andere gefriert. Der Spieler darf nun durch vier Szenarien schweben, muss dabei aber auch einiges tun. Denn überall tauchen Gegner auf, die ebenfalls brennen oder gefroren sind. Man muss sie nun mit dem jeweils anderen Element beschießen, und dabei möglichst viele gleichzeitig erwischen, denn dadurch erhöht man nicht nur seinen Multiplikator, sondern sammelt auch eine Menge Punkte. Das Ziel in diesem Rail Shooter ist also ganz klar die Highscore-Listen zu erklimmen und der Welt zu zeigen, wie gut man das Konzept beherrscht.

Fünf Level voller Kreativität

Die Anzahl der Level ist nicht unbedingt hoch, dafür wird optisch einiges geboten. Man schwebt durch surreale Umgebungen, mal durch den Wald, mal durch eine Schneewelt. Die Gegner kommen dabei von allen Seiten, und man muss schnell handeln, ohne Fehler zu machen. Je nach Schwierigkeitsgrad wird man nämlich selber beschossen, wenn man die Gegner mit der falschen „Waffe“ beschießt, weshalb auch das Blocken ein wichtiger Bestandteil ist. Allgemein macht das Spielprinzip Spaß und ermutigt, die Level auf einem höheren Schwierigkeitsgrad erneut anzugehen. Wer hingegen einfach die Optik genießen will, kann im Zen-Modus die Fahrten auch ohne Feinde erleben.

Abseits der vier normalen Level sowie einem Boss-Kampf, gibt es noch einen Arena-Modus, in dem man zwar auf schöne Umgebungen verzichten muss, dafür allerdings Wellen an Gegnern besiegen kann. Auch hier werden neue Elemente eingeführt, wie Bomben oder explodierende Feinde, sodass man als Highscore-Jäger einiges zu tun hat. Es macht einfach Spaß, sich in die Arena zu begeben und möglichst viele Feinde zu besiegen, ohne selber das Ende sehen zu müssen.

Ein kleines Projekt

So sehr man auch die positiven, spaßigen Aspekte des kleinen Titels hervorheben möchte, kann man nicht verleugnen, dass es einige Probleme gibt. Allen voran wäre da wohl die Länge, denn bereits nach 20 Minuten hat man das eigentliche Abenteuer beendet. Wer also die Wiederholungen nicht wirklich mag, der wird schnell nichts mehr zu spielen haben. Auch die einzelnen Level nutzen die Umgebungen nicht wirklich, sodass man trotz einiger schöner Szenen eigentlich keine Abwechslung erlebt. Die Umgebungen wirken surreal, doch zu repetitiv, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Auch der Arena-Modus ist nichts anderes als eine Entschuldigung für die kurze Spieldauer. Da man auch hier absolut nichts freischalten kann, gibt es einfach keine wirkliche Motivation, lange dranzubleiben. Weitere Elemente, mehr Variationen oder gar alternative Wege hätten das Projekt durchaus zum Geheimtipp machen können. So bleibt das Spiel aber weit hinter seinem Potential zurück.

Technik

Eigentlich kann man hier wenig meckern. Die Umgebungen sehen schön aus, vor allem im Schnee-Gebiet darf man wirklich über einige Elemente staunen. Die Gegner-Vielfalt ist jedoch eher gering, sodass man sich an diesen schnell satt gesehen hat. Dafür sind die Effekte wunderbar, und vor allem die Controller sehen beeindruckend aus. Ansonsten gibt es keine technischen Probleme, lediglich das Tracking ist im Test mit dem rechten Move-Controller etwas problematisch gewesen, doch solche Probleme hängen eher mit der Umgebung zusammen. Der Soundtrack hingegen ist dürftig und versucht einen in eine Zen-Stimmung zu versetzen, was nichts zu den stressigeren Situationen passt.