Spiele in den Weiten des Alls haben vor allem in Virtual Reality einen ganz besonderen Reiz. Neben „EVE: Valkyrie”, das nur wenig für Einzelspieler geboten hat, kam vor einigen Wochen mit „Space Rift” ein Spiel, das mit einer Story aufwarten kann, aber auch in Episoden eingeteilt ist. Ob es Spaß macht im All Mineralien abzubauen und wir auf die nächste Episode warten, zeigt die folgende Review.

Sauerstoff-Monopol

„Space Rift” handelt von einer Zukunft, bei der erneuerbare Ressourcen und vor allem auch der Sauerstoff auf der Erde langsam zu Neige gehen. Deshalb helfen die beiden Firmen Weyss und Pandoryan den Mars zu besiedeln, bekommen dafür aber volle Kontrolle über die Menschen, da sie den Sauerstoff für jeden einzelnen bestimmen können. In der Rolle von Casey Black kommt man durch unglückliche Fälle in eine Untergrund-Organisation, die den Menschen die Kontrolle wieder zurückgeben möchte. Von nun an muss man für die Organisation als Pilot interessante Objekte untersuchen, einen Komplott gegen das Regime planen und nebenbei auch einige Mineralien abbauen.

Minenarbeiter im All

Die ersten paar Minuten von „Space Rift” sind wie so oft bei VR meist auch die spannendsten. Man schaut sich um in seinem Raumschiff, fliegt durch die Weiten des Alls und bekommt mal wieder ein flaues Gefühl im Magen, wenn man eine Fassrolle macht. Aber all das kann nicht darüber hinweg täuschen, dass der Spielablauf sehr dröge gestaltet ist. Man sitzt in seinem Raumschiff, fliegt von einem Punkt zum nächsten und kann in einer der fünf Missionen neben der Hauptaufgabe auch noch einige Asteroiden scannen und nach Mineralien absuchen. Das wird aber so langweilig präsentiert, dass man sich auch in VR einfach nur langweilt. Gelegentlich kommt es auch zu Schlachten gegen Drohnen des Regimes. Den Schuss kann man per Kopf zielen und dann mithilfe einer von vier Haupt- und vier Sub-Waffensysteme abschießen. Gerade durch das Zielen per Kopf ist man aber gut in der Action drin, die aber eigentlich eher lahm inszeniert wird.

Zwischen der Mission

Ist man vom Weltall-Trip wieder zurück, kann man mit zwei weiteren Charakteren im Stützpunkt quatschen, die nächste Mission starten und sein Schiff mit den Mineralien verbessern. Ersteres bringt immerhin ein wenig Tiefe in das Geschehen, aber wirklich spannender wird es nicht. Auch die Upgrades sind totale Durchschnittskost und schon nach der ersten Episode, wenn man sich beim Abbauen einigermaßen gut geschlagen hat, hat man fast alle Upgrades, die man braucht, bereits gekauft. An diesem Punkt fühlte ich mich sehr stark an ein anderes geflopptes Episodenspiel erinnert: „Afro Samurai 2” - und an so ein Spiel sollte man besser nicht erinnert werden.

Episoden-Format ohne Sinn?

Wie bereits erwähnt ist „Space Rift” ein Episodenspiel, weshalb man bisher nur Episode 1 erwerben kann. Aber beim Spielen kam mir immer wieder die Frage auf, warum es überhaupt in Episoden eingeteilt wurde. Es gibt keinerlei Dialogentscheidungen, die Geschichte ist nicht wirklich spannend und auch so gibt es bis auf den sehr aufgezwungen wirkenden Cliffhanger am Ende keinen Grund auch in die zweite Episode zu investieren. Die Entscheidung das Spiel aufzuteilen ist damit also aus einem spielerischen Grund vollkommen unverständlich und lässt nur darauf schließen, dass man hier versucht einige Spieler für sich zu gewinnen, um so einen Teil der Weiterentwicklung des Spiels zu finanzieren. Ob es wirklich so ist, kann nicht gesagt werden, aber ein bitterer Nachgeschmack bleibt leider zurück.