Pünktlich zum Frühlingsanfang schickt uns der amerikanische Entwickler und Publisher Joycity wieder auf die Straße. Die neuesten HipHop Songs dröhnen bereits aus den Ghettoblastern am Spielfeldrand und unser Team ist bereit den Gegner vom Platz zu fegen. Für diejenigen, die jetzt noch keine Ahnung haben, was die nächsten Minuten auf dem Programm steht: Streetball. Der F2P-Titel „3on3 Freestyle“ steht seit einigen Tagen zum Download bereit und wir sagen euch, warum sich ein Blick lohnt.

Hinterhof einer alten Autowerkstatt

„3on3 Freestyle“ beginnt damit, dass man sich in der Rolle des Streetball-Spielers Joey auf einem Streetball-Platz auf dem Hinterhof einer alten Autowerkstatt wiederfindet und zwanglos einige Körbe werfen kann. Natürlich kann man auch eine kleine Einführung über sich ergehen lassen, allerdings setzen wir lieber auf das praktische Erlernen der Steuerung. Dribbeln – Pass - Wurf - Block - Steal - Dash, die Grundlagen hat man schnell verinnerlicht. Für erfolgreiche Rebounds, Dunks und Alley Oops braucht man ein klein wenig mehr Eingewöhnungszeit.

Wahl der Teammitglieder

Zeit seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Aktuell stehen dazu zwei unterschiedliche Spielvarianten im Spielmodus Go Street zur Verfügung: Entweder spielt man online gegen einen anderen Spieler (1vs1) oder man spielt online im Team mit zwei weiteren Spielern gegen ein anderes 3er-Team (3vs3), weilweise auch mit drei Spielern von der eigenen Couch. Weitere Spielvarianten sind angedacht, allerdings aktuell noch nicht verfügbar. Aus insgesamt fünfzehn Charakteren, ausgestattet mit jeweils eigenen Fähigkeiten und Bewegungen, kann man nun seinen bzw. seine Lieblingscharakter/e auswählen, die allesamt ihre eigene Geschichte haben. Die fünfzehn Charaktere sind unterteilt in die Positionen Center, Power Forward, Small Forward, Point Guard und Shooting Guard. Zu Beginn ist aus jeder Position nur ein Charakter verfügbar: Bigdog, Lulu, Joey, Cindy und Kim. Je nach Position haben die Charaktere unterschiedliche Werte in fünfzehn Attributen, darunter Genauigkeit beim 3-Punktewurf, Geschwindigkeit oder Geschick beim Steal. Die Werte können allerdings durch Stufenanstiege, durch gesammelte Erfahrungen beziehungsweise gekaufte, oder bei Events erspielte, Energiedrinks, verbessert werden.

Streetball: Spielregeln

Doch zuvor erst einmal in aller Kürze die Spielregeln: Die beiden 3er-Teams stehen sich zum Anwurf gegenüber. Diejenigen, die den Ball bei selbigem erobern, sind das angreifende Team. Das andere Team muss versuchen zu verhindern, dass der Ball im Korb landet und gleichzeitig versuchen selbst in den Besitz des Balles zu kommen. Wurde selbiges, beispielsweise durch einen Steal, erreicht, muss der Ball kurz hinter die 3-Punkte-Linie, damit Angreifer und Verteidiger wechseln. Gelingt es dem verteidigenden Team nicht, den Korb und damit die gegnerischen Punkte zu verhindern, bekommen sie zumindest den nächsten Anwurf und damit die Chance selbst zu punkten. Wer nach 2x2 Minuten die meisten Punkte gemacht hat, gewinnt die Partie und der MVP des Spiels wird ausgezeichnet. Wer beim Spiel erkennt, dass er beziehungsweise sein Team auf die Spielweise des Gegners mit dem Austausch eines Charakters reagieren muss, nimmt eine Auszeit und wechselt diesen einfach aus. Beim 3vs3 müssen mindestens zwei Spieler aus dem eigenen Team das Touchpad am Controller bestätigen, damit die Auszeit genommen wird. Da „3on3 Freestyle“ sehr arcade-lastig ist, ist das Spiel sehr schnell und jeder Fehler wird gnadenlos bestraft. Wer einmal online zwei gute Mitspieler gefunden hat, sollte sie pflegen. Leider fehlt eine automatische Funktion Spieler zur Freundesliste hinzuzufügen.

Management und Shop

Am Ende eines Spiels bekommt man Punkte, die man in den Erwerb von verschiedenen Gegenständen stecken kann. Mit Energiedrinks bekommt man einen Erfahrungsbonus, durch den man schneller Stufen aufsteigt. Durch den Erwerb von Büchern mit Basketballwissen oder Spezialtrainings verbessert man zudem seinen Rang, Fähigkeiten und auch seine Attribute. Zwar kann man alles mit Ingame-Käufen noch wesentlich schneller vorantreiben, allerdings reichen grundsätzlich auch die spielerisch erworbenen Gelder aus, um voran zu kommen. Anders sieht selbiges allerdings für die Outfits aus. Die farbenfrohen Ball Up-Jerseys und Risewear-Schuhe sehen stylisch aus und machen auf dem Streeball-Platz durchaus etwas her, allerdings muss man dazu in die Tasche greifen. Außerdem ist die eigene Statistik nach einem Neustart komplett verschwunden, zumindest bleiben die Charakter- und der Spielerwert erhalten.

Technik

„3on3 Freestyle“ ist technisch vielleicht nicht das anspruchsvollste Spiel, allerdings macht die comicartige Aufmachung und der klischeehafte Umgang mit dem Thema Streetball Lust auf mehr. Bei den Online-Duellen hatten wir nur sehr selten Probleme. So verschwand beispielsweise bei einer Partie für kurze Zeit der Ball im Nichts, weil der Spielleiter anscheinend eine langsame Verbindung hatte. Wirklich ärgerlich ist, dass das Spiel nicht erkennt, wenn ein Spieler keine Eingabe mehr tätigt (ggf. weil die Verbindung abgebrochen ist). Wer eine Siegessträhne von x Spielen hat und nur noch eine gewonnene Partie für die erhoffte Trophäe braucht und dann verliert, weil die Verbindung zu einem Spieler unterbrochen ist und derjenige Spieler dann immer den Anwurf machen soll, wird das Spiel verfluchen. Hier wäre ein Patch notwendig, dass zumindest den Anwurf nur ein Spieler machen darf, der in den letzten zehn Sekunden eine Eingabe gemacht hat, um den verbliebenen zwei Spielern zumindest zu ermöglichen, zu zweit eine Gewinnchance zu haben. Auch mit der Kamera bin ich nur halbwegs zufrieden. Leider überblickt man, gerade wenn man Point Guard spielt, nicht immer das komplette Spielfeld, wodurch man gerade den einen oder anderen 3-Punkte-Wurf zu spät sieht, um für einen eventuell notwendigen Rebound bereit zu stehen. Die tollen HipHop-Stücke und die Sprachsamples lassen das Spiel aber zumindest akustisch glänzen.