Fans von Puzzlespielen können sich derzeit wirklich nicht über einen Spielemangel beklagen. Vor allem unabhängige Spieleentwickler bereichern Konsolen und PC immer wieder mit neuen Titeln. Mit „Semipheres“ hat das Entwicklungsstudio Vivid Helix nun ein Puzzlespiel veröffentlicht, das das Genre um einige frische Elemente erweitern soll. Ob ihnen das gelungen ist, lest ihr im folgenden Testbericht.

Getrennte Welten

Schon bei der Levelauswahl fällt einem auf, wie sich „Semispheres“ von anderen Rätselspielen unterscheidet. Auf dem Bildschirm kontrolliert der Spieler mit dem linken und dem rechten Analogstick jeweils eine quallenartige Spielfigur. Das ändert sich auch im eigentlichen Spiel nicht. Hierbei ist der Bildschirm in zwei voneinander getrennte Welten aufgeteilt, die lediglich ähnlich aufgebaut sind. Während man in der linken Hälfte des Bildschirms mit dem linken Analogstick eine orange Qualle steuert, übernimmt man auf der rechten Seite mit dem rechten Analogstick die Kontrolle über eine blaue Qualle. Ziel eines jeden Levels ist es hierbei, beide Quallen unentdeckt an Wächtern vorbei in einen Kreis in ihrer jeweiligen Welt zu führen.

Die einzelnen Kapitel in „Semispheres“ sind in insgesamt ungefähr 50 Level unterteilt. Nach erfolgreichem Abschluss eines Kapitels gibt es in Form eines kurzen Comicstreifens Einblicke in die bewegende Geschichte des Spiels, die von der besonderen Freundschaft zwischen einem Jungen und seinem Roboter handelt. Diese Comicstreifen stehen zwar in keinem offensichtlichen Zusammenhang zu den Rätseln, sind allerdings trotzdem sehr schick anzusehen.

Die Fähigkeiten einer Qualle

Während die ersten Spielabschnitte in „Semispheres“ noch sehr einfach und dementsprechend schnell gelöst sind, werden die grauen Zellen in den späteren Leveln deutlich mehr gefordert. Erstaunlich schnell hat man sich dagegen daran gewöhnt, die beiden Quallen unabhängig voneinander zu bewegen. Genau wie die Trennung in zwei Spielwelten sorgen auch die Fähigkeiten der Quallen für Abwechslung, die diese einsammeln können. Durch das Auslösen eines Geräusches können beispielsweise die Wächter von ihren Positionen weggelockt werden und durch das Erstellen von Portalen können sich die beiden Quallen gegenseitig unterstützen.

Schwächen bei der Langzeitmotivation

Negativ fällt dagegen der geringe Umfang des Spiels auf. Länger als drei Stunden braucht man nicht, um die 13 Kapitel durchzuspielen, und da sich die Level immer nur auf eine Weise lösen lassen, ist leider auch der Wiederspielwert nicht allzu groß. Hier hätte eventuell ein zusätzlicher Spielmodus Abhilfe schaffen können.

Warme Farbtöne und beruhigende Klänge

„Semispheres“ versteht sich selbst als meditatives Puzzlespiel und vor allem auf der technischen Seite wird es diesem Versprechen jederzeit gerecht. Die warmen Farbtöne und die beruhigende Musik sorgen dafür, dass man die Rätsel ganz entspannt in seinem eigenen Tempo lösen kann und auch bei schwierigen Leveln nicht die Ruhe verliert.