Lange hat es gedauert, bis Spieler auf PSVR endlich in die Wikinger-Welt aus Fated: The Silent Oath" treten dürfen. Das Spiel aus dem Hause Firma Studios war eigentlich schon für den Launch im Oktober geplant, wurde dann aber mehrfach verschoben. Jetzt ist der Titel endlich erschienen und wir haben uns natürlich sofort in das emotionale Abenteuer gestürzt.

Von Giganten und Göttern

Fated: The Silent Oath" stellt die Geschichte komplett in den Vordergrund. So hatte ich für meinen Durchlauf knapp 75 Minuten gebraucht, weshalb ich eigentlich gar nicht viel an sich zur Story sagen möchte. Man übernimmt die Rolle von Ulfr, der aus einem bestimmten Grund seine Stimme verliert und nun, zusammen mit seiner Frau Freya, die eigene Familie vor Legenden aus der nordischen Mythologie beschützen muss. Die Geschichte erstreckt sich über verschiedene kleine Set-Pieces und bietet gerade für VR immer wieder schöne Momente zum Anschauen. Aber gerade die Verwendung der nordischen Mythologie war für mich während des Spielens der wohl größte Pluspunkt. Auch wenn es Spiele wie Jotun" gibt, die wahrscheinlich nicht viele kennen, und auch das neue God of War" in einem ähnlichen Setting spielt, ist das Szenario in Videospielen immer noch unverbraucht.

Wandern durch die Wikinger-Welt

Falls man also das Setting mag, dann kann Fated" schon für einen sein, jedoch muss man spielerisch etwas zurückschrauben. Denn im Grunde läuft man 80 Prozent der Zeit in einer sehr langsamen Geschwindigkeit durch die Gegend, die man nicht verändern kann, und dreht sich in den typischen Winkeln. Beides wurde gemacht, um Motion Sickness zu minimieren, was auch bei mir gut funktioniert hat, aber ein wenig schneller hätte es sich schon spielen können. Gerade in Verbindung mit dem Erkunden wird man schnell etwas genervt sein, da es am Ende nichts gebracht hat und es bis auf wenige optionale Dialoge, die nichts an der Geschichte ändern, keinerlei Belohnungen gibt. Deshalb sollte man einfach dem Weg folgen anstatt die kleinen Orte zu erkunden, außer man möchte wirklich alles gesehen haben und so viel wie möglich aus der kurzen Spielzeit herausholen. Die letzten 20 Prozent des Spiels werden für kleinere Action- und Rätsel-Passagen verwendet, die allerdings nur kurz vorkommen, aber den Verlauf trotzdem gut auflockern.

Stumme Antworten

Der wohl größte Pluspunkt von Fated" ist die emotionale Reise, die der Spieler im Spiel macht. Immer wieder wird man von den anderen Charakteren Sachen gefragt, wie man zu bestimmten Dingen steht oder ob man gewisse Dinge verstanden hat. Da der Charakter stumm ist, kann man als Antwort nur nicken oder schütteln und wirklich verändert wird der Verlauf nicht, aber in dem Moment gibt es schon Reaktionen von den anderen Charakteren, was einen auch tiefer eintauchen lässt. Gerade auch das Ende lässt einen mit einem flauen Gefühl zurück und ist definitiv einer dieser Highlight-Momente, die man mit PSVR haben möchte.

Technik

Dazu kommt eine ordentliche Optik. Gerade die Charaktermodelle sind, trotz dem Comic-Stil, schön anzusehen und auch der Rest der Umgebungen haben immer wieder Momente, bei denen man sich einfach nur umsehen möchte. Dieser Aspekt ist es auch, was einige VR-Spiele ausmacht. Natürlich hätte das Spiel besser zum Launch gepasst, aber das macht nichts, denn auch jetzt kann man immer wieder so kleine Erfahrungen haben, solange sie den einen oder anderen Moment haben, der einen überrascht. Abgerundet wird das Spiel durch einen orchestralen Soundtrack, der immer den passenden Ton trifft.