Was möchte uns der Autor mit dem Titel dieses Spiels sagen? Wir wissen es nicht. Was möchten uns die Entwickler des Spiels mit diesem Spiel sagen? Auch das wissen wir nicht. Aber wir versuchen, es in unserer Drei-Minuten-Spieleterrine so gut wie möglich zu interpretieren!

Kult

Eine Story möchte uns das 3D-RPG vermitteln: ein religiöser Kult, vielleicht waren es aber auch zwei oder so, verursachen Chaos in einem Land, welches ist mir leider schon entfallen, und als Anführer einer Gruppe Freiheitskämpfer soll man das Land befreien. Dieser vage Satz zur Story des Spiels ist bewusst so gewählt, denn alles ist sehr abstrus erzählt, so als ob mehrere Texter sich nach jeder Seite Script abgewechselt haben, ohne den Text der anderen gründlich durchzulesen. Immerhin hat man sehr viele Möglichkeiten, seinen Helden optisch anzupassen. Bringt aber leider nichts, denn im Vergleich zu allen Lebewesen in „Skylight Freerange 2: Gachduine” sehen sogar Playmobil-Männchen fotorealistisch aus.

Rudimentär

Das Gameplay rettet – garnichts. Man startet in einem Gebäude, das aus leeren, eckigen Räumen mit minimalistischen Texturen besteht. Um was für ein Gebäude es sich handelt weiß man nur dann, wenn man die einleitende Story bis zum Ende gelesen haben sollte. Nun läuft man los, im Schneckentempo mit den Animationen des bereits weiter oben erwähnten Playmobil-Männchens, und versucht dabei, die Kamera irgendwie so zu drehen, dass man nach vorne schaut. Kommt es zum ersten Kampf, wird es noch besser. Nähert man sich dem Gegner nah genug, läuft ein Balken laaaangsam los. Ist er voll, haut man zu, lässt man den zweiten Balken noch aufladen, ist der Angriff stärker. Bei anderen Spielen mag dieses System funktionieren, aber wenn sich starre, hässliche Figuren in langweiligen Umgebungen gegenüberstehen und man nichts weiter machen kann als die Balken anzustarren, ist das im Jahre 2017 mehr als nur traurig. Darüber hinaus ist der Schwierigkeitsgrad derart unausgewogen, ja eher schon willkürlich, dass man aufgeben möchte, bevor man das anfängliche Gebäude verlässt. Hält man dennoch so lange durch, sieht man eine eckige, leere Welt. Vielleicht hätte sogar das Super Nintendo mit Super FX-Chip das hinbekommen. Respekt an all diejenigen, die jetzt tatsächlich weiter spielen, um die Welt zu erkunden!

PS: Irgendwo dahinter steckt das übliche Rollenspiel-System mit Charakterwerten, Ausrüstung und mehr. Dies soll nur der Vollständigkeit halber erwähnt werden. Ist halt nicht so, dass es dadurch zu einem besseren Spiel wird.

PPS: Die hohe Wertung trotz dieses vernichtenden Reviews rührt von meiner Gutmütigkeit. Man kann das Spiel recht bugfrei spielen. Das wollte ich noch lobend hervorheben.