Mittlerweile gibt es so einige versteckte Perlen in PSN-Store. Eine Handvoll dieser versteckten Perlen verdienen zudem die Bewertung „märchenhaft schön“. Bei „Blackwood Crossing“ könnte zumindest der Name schon aus einem Märchen stammen. Ob allerdings auch das Spiel selbst diese Bewertung verdient, möchte ich euch nun in einer Review erzählen.

Geschichte

„Blackwood Crossing“ erzählt die Geschichte über die Beziehung der Geschwister Scarlett und Finn, die sich im Laufe ihrer Jugend immer mehr auseinander leben. Viel mehr darf man zur Geschichte allerdings auch nicht sagen, da man bei einer Spielzeit von zwei bis drei Stunden ansonsten zu viel offenbaren würde.

Finn und Scarlett

Bei „Blackwood Crossing“ übernimmt man die Kontrolle über Scarlett. Scarlett ist einige Jahre älter als ihr Bruder Finn und mehr an Jungen interessiert als an der Entdeckung und Erforschung ihrer Umwelt. Finn dagegen möchte noch jedem Geheimnis auf den Grund gehen. Das Abenteuer der Geschwister beginnt im Abteil eines Zuges, von dem sich Scarlett aufmacht, ihren Bruder zu suchen. Komischerweise ist der Zug ansonsten aber leer. Zumindest fast, denn nachdem man seinen Bruder gefunden und eine Runde „Simon sagt“ gespielt hat, trifft man auf Trugbilder von Verwandten und Bekannten. Doch damit nicht genug, irgendwann scheint die Natur den Zug auch zu übernehmen. Gras, Sträucher und sogar Bäume wachsen in einigen Waggons und über eine Strickleiter kommt man in ein Baumhaus. Kurz vor Ende geht es sogar auf die Insel Finn-Land. Grundsätzlich wird man bis zum Ende nicht wissen, ob und wann man sich in der Realität, in einem (Alb-) Traum oder einer sonstigen übersinnlichen Welt befindet. Und das macht auch den Reiz des Abenteuers aus. Erst nach und nach erfährt man in Gesprächen mit Finn, was im Leben der beiden Geschwister passiert ist und welche Auswirkungen damit verbunden sind.

Einmal durch den Zug

Soweit der Rahmen des Spielkonzeptes, inhaltlich geht es darum, allerhand kleinere Aufgaben zu lösen. Beispielsweise müssen vier Fotos von einem Schattenspiel in einem Waggon gefunden und in die richtige Reihenfolge gebracht werden, um den geheimen Code zu erhalten, mit dem man Zutritt zum Baumhaus bekommt. An einem anderen Punkt muss ein Gegenstand gefunden werden, mit dem man ein Papierschloss an einem Sicherheitskasten mit einem Feuerlöscher verbrennen kann. Dabei ist zu beachten, dass der besagte Gegenstand allerdings erst einmal Feuer fangen muss und dann natürlich auf dem Weg zum Sicherheitskasten auch nicht ausgehen darf. Natürlich könnten wir noch einige Beispiel nennen, allerdings hält sich die Quantität der Rätsel bei dem zwei- bis dreistündigen Abenteuer doch in Grenzen. Wirklich komplex sind die Rätsel zwar auch nicht, allerdings macht es durchaus Spaß, deren Lösungen zu suchen. Zudem gibt es einige versteckte Sammelobjekte, wie Filmposter und Stoffhasen, die Scarlett finden, sich angucken und im Fall der Stoffhasen auch aufnehmen kann.

Technik

Grafisch erinnert „Blackwood Crossing“ wirklich etwas an die alten Märchengeschichten. Gerade wenn man durch den grünen „Zauber“wald wandert oder dem weißen Hasen in seinen Bau folgen muss, werden die Verknüpfungen mehr als deutlich. Außerdem stechen Scarlett (im Fall von Spiegelungen, Erinnerungssequenzen, etc.) und Finn grafisch natürlich heraus. Grundsätzlich muss man aber auch sagen, dass die Entscheidung nur eine Handvoll Handlungsorte zu entwerfen, es dem Entwickler ermöglicht wesentlich mehr Zeit und Arbeit hereinzustecken, als bei vielen Handlungsorten. Außerdem fällt es dann umso mehr auf, dass Bereiche, wie Abteile mit ihren Sitzen und Werbeposter, sehr ähnlich gestaltet worden sind und kleinere Unsauberkeiten beherbergen. Akustisch wird man mit schönen Klängen und einer sehr guten englischen Sprachausgabe, samt deutschen Bildschirmtexten, bedient.