Auf der PlayStation Experience im vergangenen Dezember hat Sony angekündigt, drei klassische Spiele in diesem Jahr für die PlayStation 4 neu zu veröffentlichen. Den Anfang hat „PaRappa the Rapper Remastered” nun gemacht. Ob der rappende Hund und seine merkwürdigen Abenteuer auch heute noch Spaß machen, zeigt die folgende Review.

I gotta Believe

Es könnte so einfach sein: PaRappa der Hund sitzt mit seinen Freunden herum, darunter seine große Liebe Sunny Funny, und genießt seinen Burger. Doch da kommen die Schläger rein und wollen die Gruppe gehörig aufmischen. Wäre da nicht Joe Chin, der schönste und beste Held der Stadt und gleichzeitig auch PaRappas Erzfeind, wenn es um Sunny Funny geht. Ab diesem Punkt weiß der Hund, was er tun muss, um alles zu schaffen. An dieser Stelle kommt dann wohl auch der bekannteste Satz zum Einsatz: „I gotta Believe!”

Kick, Punch, it’s all in the Mind

Die Geschichte ist natürlich nicht wirklich im Vordergrund aber die teilweise spaßigen Situationen können für die ungefähr ein- bis zweistündige Unterhaltung, je nach Skill, einen am Ball halten. Zudem sind die Cutscenes mit einem kleinen Augenzwinkern auch heute noch gut anschaubar. Man sollte sich nur bewusst sein, dass diese direkt aus der PSP-Version entnommen wurden, wie auch fast alles andere. Dadurch entspricht die Sound und Bild-Qualität nicht dem heutigen Standard, was ein wenig Schade ist, da das Spiel das definitiv verdient hätte.

Step on the Gas

Immerhin ist das Spiel an sich, wenn man es spielt, für heutige Standards angepasst. Das heißt der Sound klingt gut und auch optisch bekommt man 60 Frames und eine Auflösung zwischen 1080p und 4K, abhängig davon auf welcher PlayStation 4 man spielt. Das Gameplay an sich gestaltet sich recht simpel. Die Rap-Meister geben einen Rap vor und man muss einfach im richtigen Moment den angezeigten Knopf drücken. Genau hier ist aber der größte Clou im Spiel verbaut, denn die Anzeige am oberen Bildschirmrand ist zwar eine Hilfe, welchen Knopf man drücken muss, aber man muss den Knopf leicht verzögert und passend zum Flow des Songs drücken. Gerade deshalb ist es schön, dass man nun das Spiel endlich wieder spielen kann, ohne einen verdoppelten Delay in Kauf zu nehmen.

In the Rain or in the Snow

Aber trotzdem ist nicht alles perfekt am Spiel. Denn wie zuvor auch, kann es immer noch dazu kommen, dass das Spiel einen gefühlt willkürlich bewertet. Manchmal wird eine Line angenommen und manchmal, wenn man sie genauso spielt, wird man in der Wertung heruntergestuft. Das ist einfach nur frustrierend und lässt gehörig Wut aufkommen, da man nicht sagen kann, warum das Spiel einen jetzt anders bewertet hat. Ein weiterer Wermutstropfen ist, dass man wirklich nur den ersten Teil geboten bekommt, der mit sechs Stages und einigen kleineren Extras gerade einmal ein bis zwei Stunden unterhalten kann. Eine ultimative Collection mit allen drei Teilen der Reihe hätte den Gesamteindruck definitiv verbessert, aber da es sich bei „PaRappa the Rapper Remastered” um die PSP-Version handelt, kann man verstehen, dass der Portierungsaufwand für Spiele von noch einmal zwei ganz anderen Plattformen zu hoch gewesen wäre. Zumal kann man „PaRappa the Rapper 2” bereits als PS2-Emulation auf der PlayStation 4 spielen – schön wäre es trotzdem gewesen. Zudem bin ich zusammen mit anderen Reviewern auf einige Bugs gestoßen, die anscheinend dafür sorgen, dass man eine Trophäe nicht bekommen kann. Dies konnte aber noch nicht bestätigt werden, jedoch scheint es so, als wenn die Trophäe ganz zufällig aufploppt und bei anderen gar nicht. Also sollten alle, die wert auf Trophäen legen, erst einmal vorsichtig bei dem Titel sein.

I’m the Chicken from the Kitchen

Die wohl größte Stärke und für mich auch das wichtigste an einem Spiel ist aber der Soundtrack. Dieser wartet nicht nur mit einigen coolen Beats auf, sondern auch Ohrwurm-Garanten. Jeder einzelne der Songs ist auch nach zwanzig Jahren noch auf seine ganz eigene Weise charmant und auch die Texte bleiben einfach im Kopf hängen. Wer sich wirklich auf das Spiel einlässt, der kann die Songs auch dutzende Male hören und sie gehen einem nicht auf die Nerven – zumindest solange die Rede nicht vom doofen Hühnchen ist. Einzig die Add-On-Songs, die andere Hintergrund-Musik zu manchen Stages hinzufügen und schon Teil der PSP-Version waren, hätte man sich sparen können, da diese absolut grausig und teilweise unbrauchbar sind.