Wenn es um typisch amerikanische Sportarten geht, wird Football hierzulande die bekannteste und beliebteste sein. Doch auch Baseball hat seine Fans, und die bekommen seit Jahren mit „MLB The Show” eine sehr gute Videospiel-Umsetzung des Sports geboten. Ob diese Aussage auch im Jahre 2017 zutrifft, verrät unsere Review!

Wurf- und Schlagfertig

Man muss den Sport nicht bis ins Detail kennen, um Spaß mit „MLB The Show 17” zu haben. Dies merkt man schon beim ersten Spielart, der die Wahl der Steuerung zulässt. Zwischen Einsteiger und Profi kann man wählen, wobei man auch schon ersteres nicht unterschätzen sollte. Auch als Einsteiger ergeben sich viele Wurf- und Schlagvarianten, die man erst einmal im Training oder durch lockere Einzelmatches üben sollte. Die Profi-Variante gibt einem dann die volle Kontrolle über die Aktionen, jedoch sollte man hier entweder schon Wissen aus den Vorgängern mitbringen oder genug Einarbeitungszeit einplanen. Eins lässt sich aber über beide Varianten sagen: sie werden dem Anspruch des Spiels, eine sehr realistische Sport-Simulation zu sein, mehr als gerecht!

Dreiergespann

Solo-Spieler haben wieder die bekannten drei großen Modi zur Auswahl. Der Karriere-Modus Road to the Show legt dieses Mal noch mehr Wert auf die eigenen Entscheidungen außerhalb der Matches, die auch sehr atmosphärisch von einem Erzähler wiedergegeben werden. Die größte Änderung am Franchise-Mode ist die Möglichkeit, in simulierten Matches bei Highlights doch noch selbst Hand anzulegen. Der Karten-basierte Diamond Dynasty-Modus hat hier und da ein paar Erweiterungen erfahren, spielt sich aber größtenteils wie gewohnt. Jeder Baseball-Fans sollte mit einem oder mehreren dieser Modi seine Freude haben. Wer dagegen gerne online antritt, wird bislang noch etwas enttäuscht sein. Zu häufig hakt es ein wenig an der Verbindung.

Retro

Eine der auffälligsten Neuerungen in dieser Version ist der Retro-Baseball-Modus. An der Optik ändert sich hier nichts obwohl der Name es vermuten lassen würde, sondern nur am Gameplay. Die komplexe Steuerung mit ihren unzähligen Schlag- und Wurfarten kann man in diesem Modus getrost vergessen, denn hier kommt es nur auf zugänglichen, lockeren Spaß an. Wer sich „MLB The Show 17” kauft, wird sich aber garantiert ernsthafter mit dem Sport befassen wollen, sonst hätte ja auch einer der arcadigeren Vertreter des Sports aus dem PlayStation Store gereicht. Wer dagegen ein paar Freunde, die nicht so viel mit dem Sport am Hut haben, mit digitalen Bats und Mitts in Berührung bringen will, wird definitiv seine Freude an dem Modus haben.

Live dabei

Im Bereich der Präsentation wurde auch dieses Jahr noch eine Schippe drauf gelegt. Wer zufällig grade den Raum betritt während man spielt, wird auf den ersten Blick eher eine Live-Übertragung vermuten als ein Videospiel. Ein guter Schlag wird im Anschluss mit visualisierter Flugbahn und Daten wie Geschwindigkeit untermauert, so dass man seinen Erfolg ein zweites Mal feiern und mit zukünftigen Schlägen vergleichen kann. Das Gefühl wird durch die Kommentatoren verstärkt. Das Trio beleuchtet nicht nur die aktuelle Situation sehr gut und vor allem im Gespräch miteinander, sondern greift auch auf passende vergangene Situation als Vergleich zurück. Doch ein Manko wird sicher nie vergehen: auch während eines Matches hört man schon mal die gleichen Phrasen mehrfach.

Schön daneben

Im Vergleich zum letzten Jahr hat man bei den Animationen noch ein wenig drauf gelegt. Dies merkt man besonders dann, wenn es mal für den entsprechenden Spieler nicht so gut läuft, und hier noch einmal ganz speziell im Outfield. Wenn der Spieler den Ball nicht ganz erreichen kann, egal ob nach einem hohen oder einem tiefen Schlag, sieht der Griff ins Leere sichtbar glaubwürdiger aus als bislang. Doch vor allem der Übergang für den anschließenden Lauf zum Ball ist nun weniger abgehackt. Und auch ein Batter stolpert nach einem Strike schöner als zuvor. Natürlich haben auch die Pitcher ein paar Bewegungen mehr drauf, doch hier sind die Änderungen nicht so ersichtlich. Und so realistisch das Spiel im Gesamteindruck auch wirken mag: das häufige Problem der leicht unnatürlich wirkenden Gesichter ist auch dieses Mal vorhanden.