Erst ein Shooter mit Bombast-Grafik, dann ein lustiges Multiplayer-Gerangel. Hat man schon einmal bei einem Entwickler einen derart krassen Sprung zwischen zwei Spielen gesehen? Ready at Dawn versucht es, und ob „Deformers” wirklich Spaß macht wollen wir euch nun verraten!

Kugelig

Die Helden des Spiels sind Kugeln. Weiche, wabernde Kugeln. Weiche, wabernde Kugeln, die wie Tiere aussehen. Oder auch wie Nahrungsmittel. Da treffen dann sehr regelmäßig Gürteltiere, Haie, Melonen und ein Stapel Pfannkuchen aufeinander um zu sehen, wer der Stärkere ist. Warum sie das rausfinden wollen, lässt das Spiel offen. Genauso wie eine ordentliche Einführung ins Spiel. Wer die Grundlagen lernen will, kann eigentlich nur direkt ein Multiplayer-Match starten und loslegen. Wer dies online mit bis zu acht Spielern macht, wird direkt ganz schön untergehen. Also am besten zuerst mit Kumpels treffen und das im Grunde doch recht spaßige Spielprinzip gemeinsam im Splitscreen üben. Wer alleine loslegt, kann zwar ein Match mit Dummies starten, doch die machen ihrem Namen alle Ehre und stehen dumm herum.

Rollig

Prinzipiell stehen zwei Modi zur Auswahl, wobei sich das Deathmatch noch in jeder-gegen-jeden und Teams unterteilt. Die Arenen bieten genug Möglichkeiten, um die Gegner durch Stoßen oder Hochheben und Werfen in den Abgrund zu befördern, und eben dieses ungewöhnliche Spielprinzip macht ziemlich Spaß. Doch unverständlicherweise haben sich die Entwickler dazu entschieden, dass man auch schießen kann. Dies wäre bei einem ungewöhnlichen Titel wie „Deformers” nicht nötig gewesen, es fühlt sich sogar etwas deplatziert an. Natürlich gibt es auch diverse lustige Items, die einen zum Beispiel besonders groß werden lassen. Der zweite Modus nennt sich Formball, ist aber natürlich nichts anderes als Fußball. Hier geht es zwar recht chaotisch zu, da man den Ball erst einmal aufheben und von den Gegnern verfolgt sicher ins Ziel bringen muss. Jedoch macht eben dieses Chaos durchaus Laune, auch wenn zu keiner Zeit das Spielspaß-Niveau eines „Rocket League” erreicht wird – dafür ist bei „Deformers” keine so große Kluft zwischen Anfänger und Profi vorhanden. In beiden Modi gibt es für die eigene Kugel vor jedem Match Anpassungsmöglichkeiten. Fünf unterschiedliche Einstellungen, die zum Beispiel den Stoß verstärken, sollten für jede Spielweise ausreichen.

Eintönig

Das mitunter größte Problem des Spiels lässt sich in Zahlen ausdrücken. Es gibt im Prinzip nur zwei Modi. Deathmatch bietet acht Arenen in nur drei unterschiedlichen Settings, Formball grade mal ein einziges Stadion, und irgendwelche Einstellungen für die Matches wie Item-Einschränkungen sucht man vergebens. Es vergeht also ungefähr eine Stunde, bis man alles gesehen hat. Einen richtigen Fortschritt gibt es auch nicht. Zwar sammelt man Erfahrungspunkte und kann im Prestige-Rang steigen, doch spielerisch wirkt sich hier nichts aus. Immerhin kann man durch gesammeltes Geld und Stränge neue Skins sowie unterschiedliche Objekte wie Hüte kaufen, doch sind die Preise hier so hoch angesetzt, dass das Kaufen von Ingame-Währung mit echtem Geld umso dreister wirkt. Das i-Tüpfelchen sind dann die technischen Probleme, wie unverständliche Lags oder ab und an sogar das komplette Aufhängen des Spiels, was uns jedoch zum Glück bislang nur in den Menüs und nicht Mitten im Match untergekommen ist.

Lustig

Mit dem Design der Kugeln kann „Deformers” auf jeden Fall punkten. Die verschiedenen Skins sehen allesamt urkomisch aus, und vor allem originelle Exemplare wie der Pfannkuchen-Stapel werden nie langweilig. Bei den Arenen sieht es dagegen schon komplett anders aus. Zwei unterschiedliche Fels-Landschaften und Zirkuszelt sind einfach zu wenig, insbesondere da sie sehr leblos sind. Ein wenig mehr für das Auge wäre auch in der größten Action nett gewesen. Der coole Soundtrack und die lustigen Geräusche dagegen gehen vollkommen in Ordnung.