„Dick Wilde“ hört sich an wie der typische Name eines Klischee-Rednecks. Tatsächlich ist genau das auch der Grund für den Spieletitel, denn das Spiel für PlayStation VR befördert die Spieler in einen Sumpf, in dem sich der Titelheld auf ein Floß begibt und in verschiedenen Gebieten alles abschießt, was sich auf ihn zubewegt. Ob diese Shooting Gallery aber auch Spaß macht, haben wir für euch herausgefunden.

Viel Liebe zum Detail

Zwar gibt es keine Geschichte, trotzdem bietet das Spiel einen schönen Rahmen. Man befindet sich nämlich anfangs in einer kleinen Hütte, die zahlreiche Objekte beinhaltet, die man abschießen kann. Sogar einige kleinere Geheimnisse lassen sich finden, was einen sehr guten Eindruck macht. Der Fokus liegt aber auf einer Wand, auf der man sich das Level aussuchen kann. Es gibt drei Gebiete, die nicht nur optisch unterschiedlich sind, sondern sich auch in der Anzahl der vorkommenden Tiere voneinander differenzieren. In jedem Gebiet darf man auch nochmal drei Orte auswählen, die dann den Schwierigkeitsgrad angeben, wobei die höchste Stufe erst freigeschaltet werden muss.

Nun darf man sich eine Waffe suchen, was bereits enorm interessant ist. Spielt man mit den Move-Controllern, stehen einem jeweils ein Set zur Verfügung, was aus zwei Waffen oder zum Beispiel einer Shotgun und einem Schild bestehen kann. Das ist sehr kreativ und motiviert direkt, vor allem durch abstrusere Waffen wie eine Paintgun. Ein wenig schade ist nur, dass man die Waffen vorher nicht ausprobieren kann, doch das ist nur ein kleines Manko für den Anfang, der immerhin motiviert, alle Waffen ausführlich in den Leveln auszutesten. Zudem haben alle zwei Schuss-Modi, was noch mehr Vielfalt mitbringt.

Ein neuer Arena-Shooter

Die Level laufen anschließend alle gleich ab. Man schießt Tiere im Wasser oder in der Luft ab, während man auch Angriffen von spuckenden Feinden oder fiesen Vögeln ausweichen muss, indem man zur Seite geht oder sich aktiv duckt. Da die Feindeswellen immer stärker und zahlreicher werden, ist man ständig in Bewegung und muss dabei die Übersicht behalten. Einem sollte aber tatsächlich klar sein, dass die Herausforderung so hoch ist, dass man die ersten Male selbst im leichtesten Gebiet auf der leichtesten Stufe bereits nach wenigen Wellen stirbt.

Die Lebensanzeige ist aber nur eine der Sachen, die man im Auge behalten sollte. Nach jeder Welle darf man sich nämlich aussuchen, diese ein wenig aufzufüllen, Mienen zu legen oder einen von zwei Geschütztürmen aufzustellen. Während man in Genre-Vertretern hierfür meist Münzen ausgeben muss, gibt es diese Auswahl wirklich in jeder Pause. Das macht das Spiel aber nicht zu einfach, sondern entschärft oft die chaotischsten Situationen und hilft wirklich dabei, das Chaos zu kontrollieren. Zwar steht hierbei nicht viel zur Auswahl, trotzdem sind diese Optionen gut ausbalanciert.

Wenig Vielfalt, gigantischer Spaß

Man könnte meinen, dass das Spielprinzip recht eintönig ist, aber das Spiel macht einen guten Job, um auch über längere Zeit zu unterhalten. Das liegt an den schönen Gebieten, die durchaus eine andere Atmosphäre vermitteln, sowie den Gegner. Jedes Gebiet beherbergt eigene Kreaturen, die wunderbar animiert wurden und einen trotz Cartoon-Look beeindrucken können. Dabei sind auch die Angriffsarten abwechslungsreich, sodass man beispielsweise auch mal schnell reagieren muss. Dass man ständig in Bewegung bleibt, ist ein Highlight, bedingt aber, dass man im Stehen spielen sollte.

Auch die Waffenvielfalt überzeugt, denn alle vermitteln ein komplett anderes Spielgefühl und es macht Spaß, ihre Mechaniken zu verinnerlichen. Schlussendlich kommen noch die Kommentare des Hauptcharakters hinzu, die herrlich abgedreht sind und zum Lachen verleiten. Trotz freischaltbarer Orte kann das Spiel aber nicht verstecken, dass sich das Spielprinzip nie ändert und man eigentlich immer dasselbe macht. Die Vielfalt hätte sich gerne auch weiter strecken können, sei es über unterschiedliche Level mit mehr Hindernissen oder richtigen Boss-Gegnern. Auch der Multiplayer-Modus ist nicht wirklich einfallsreich, schließlich kann man sich hier nur mit bis zu drei weiteren Spielern abwechseln, um die höchste Punktzahl zu erhalten.

Die neue Technologie

Ein besonderes Lob verdienen die Entwickler dafür, dass sie den neuen PlayStation Ziel-Controller sinnvoll eingefügt haben. Da man nur eine Waffe statt zwei in den Händen hält, gibt es hier zwar keinen Bogen, dafür aber eine andere Präzisions-Waffe. Zudem wurden alle Waffen überarbeitet, damit es fair bleibt, nur ein Exemplar in der Hand zu halten. Diese feuern schneller oder haben besonders mächtige sekundäre Funktionen. Wir kamen mit dieser Option sogar noch besser klar, da wir die Schüsse deutlich präziser abfeuern konnten. Sogar das Abdriften der Waffen wird durch die Vibrationen perfekt nachgestellt. So geht eine gelungene Integration, an der sich andere Entwickler ein Vorbild nehmen sollten.

Technik

Optisch überzeugt das Spiel durch seinen Cartoon-Stil enorm. Die Farbgebung ist sehr bunt und der Grafikstil nicht zu detailliert, was in einem deutlich klareren Bild in VR resultiert. Auch der Soundtrack zeigt den Redneck-Charme und wird durch satte Waffen-Sounds unterstützt, die das Spielgefühl perfektionieren. Die Bildrate ist sehr stabil und die Ladezeiten sind kurz, sodass man nie lange Zeit in einem schwarzen Bildschirm verbringt.

Das Tracking ist ebenfalls große Klasse geworden. Bei einem Setup, mit dem wir in anderen Spielen Probleme hatten, wurden hier die Move-Controller perfekt erkannt und selbst die minimalen Bewegungen waren nicht vorhanden. Der Ziel-Controller machte hier ebenfalls keine Probleme, weshalb nicht nur keine Bewegungskrankheit entsteht, sondern auch im Gameplay nie ein Fehler auf die Technik zurückzuführen ist.