„Danganronpa” konnte bei Fans von Visual Novels nicht nur in Japan sondern auch im Westen punkten. Dazu erschien vor fast zwei Jahren für die PlayStation Vita ein Spin-Off namens „Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls”, das aus dem Titel einen Third Person-Shooter machte. Wir haben den Kampf gegen die Monokuma-Roboter aufgenommen und uns durch Towa City geballert.

Spoiler-Warnung

Bevor wir überhaupt auf die Geschichte eingehen, müssen wir daraufhin weisen, dass wir zwar auf Spoiler weitestgehend verzichten werden, da aber „Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls” auf den beiden Visual Novels basiert, ist allein schon jede Information und jeder Screenshot ein Spoiler. Wer also noch gar nichts weiß, der ist hiermit gewarnt.

Eine Stadt im Chaos

Das Spiel ist zwischen den beiden Haupt-Ablegern angesiedelt und spielt ein halbes Jahr nach Trigger Happy Havoc. Man übernimmt die Rolle von Komaru Naegi, der Schwester des vorigen Protagonistin, die aus irgendeinem Grund von jemanden gefangen genommen wurde. Sie wird von einem bekannten Charakter befreit und muss nun in Towa City, einer Insel-Stadt, die von Monokuma-Robotern eingenommen wird, ums Überleben kämpfen. Dazu kommen auch noch verrückte Kinder, die als Warriors of Hope alle Erwachsenen vernichten wollen.

Viel mehr will man auch gar nicht verraten, denn die Geschichte ist wieder einmal das Herzstück des Spiels und auch gar nicht mal so schlecht geworden. Die typischen Twists gibt es auch wieder und man wird dadurch ständig motiviert, weiter zu spielen. Dazu passend sind gerade die Dialoge viel besser geschrieben als das, was man in dem Genre sonst oft geboten bekommt. Zwar bleibt das alles etwas hinter den Visual Novels, aber das, was geboten wird, ist für ein Spin-Off tatsächlich erstaunlich gut gelungen.

Viele verschiedene Stile

Das wichtigste an der Geschichte ist die Präsentation. In insgesamt vier verschiedenen Stilen wird die Story erzählt. Man hat 2D-Anime-Sequenzen, 3D-CG-Szenen, typische Visual-Novel-Momente mit 2D-Artworks und die Serien-typischen Animationen, wenn einer der Charaktere stirbt. Alles zusammen ergibt eine sehr interessante und vor allem auch sehr eigenwillige Stimmung. Aber tatsächlich passt das zu „Danganronpa” und es wäre sehr löblich, wenn uns für den dritten Teil eine ähnlich abwechslungsreiche Präsentation geboten wird. Einzig mit der englischen Sprache muss man sich abfinden, da es sonst keine weitere Lokalisierung gibt.

Hacking-Megafon

Der größte Knackpunkt von „Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls” ist aber das Gameplay. Anstatt langsame aber spannende Fälle zu lösen, läuft man nun in bester „Resident Evil 4“-Manier durch schlauchige Korridore und schießt mit einer Waffe auf die Roboter-Bären. Die Wahl der Waffe ist dabei ein wenig eingeschränkt, denn Komaru kann nur mit einem Megafon angreifen. Dieses Wunderwerk der Technik verschießt aber Kugeln, die die mechanischen Monokuma-Horden in Zaum halten. Diese machen nicht nur normal Schaden, sondern können auch die Gegner zum Tanzen bringen, auf einen aufmerksam machen oder für eine kurze Zeit den Gegner zu einem Verbündeten konvertieren. Dadurch kommt ein wenig Taktik in das Spiel, das ansonsten doch sehr simpel abläuft.

Abgerundet wird das Gameplay durch kurze Abschnitte, in denen man auf verschiedene Arten den nächsten Raum durchqueren muss. Diese Aufgaben können zum Beispiel eine Stealth-Mission sein oder man muss mithilfe der verschiedenen Kugeln, die man zur Verfügung hat, die Gegner gleichzeitig ausschalten. Das Ganze ist zwar jetzt nicht unbedingt die spielerische Innovation des Jahrhunderts, lockert aber das Spiel ein wenig auf. Dazu kommen auch noch Rätsel, die etwas Abwechslung bringen, auch wenn diese ebenfalls nicht schwer sind.

PS Vita-Portierung mit Stil

Grafisch muss man leider sagen, dass man den Ursprung des Spiels als PS Vita-Titel in jeder Faser erkennen kann. Aber das ist am Ende des Tages nicht schlimm, da man durch die flüssige Präsentation und dem eigenen Stil trotzdem genug fürs Auge geboten bekommt. Einzig die Steuerung ist anfangs arg ungewohnt und mit der Standard-Kamera-Einstellung fast nicht spielbar. Hat man aber ein wenig an den Optionen gefeilt, geht das Spiel gut von der Hand. Ein kleines Highlight ist auch mal wieder der Soundtrack, der abgefahrene Ohrwurm-Tracks beinhaltet.

https://www.youtube.com/watch?v=UKyh0keMaJE