Muss es denn immer hektisch sein? Nein! Einfach mal im Sommer entspannt den Sonnenuntergang betrachten oder das Ende eines Wintersturms abwarten, dafür sollte man sich Zeit nehmen. Wer dies auch mal digital machen will, der sollte sich „Yonder: The Cloud Catcher Chronicles” genauer anschauen!

Schiffbruch

Hat man aus den knappen Möglichkeiten seinen männlichen oder weiblichen Hauptcharakter zusammen gebastelt, geht die Reise per Schiff auch schon los. Aber auch nur, um kurz danach wieder zu enden. Ein Sturm zieht auf, und Schiffbruch ist die für einen Videospieler altbekannte, unweigerliche Folge. Man strandet natürlich auf einer unbekannten Insel, in diesem Fall Gemea. Erst wird man von einem magischen Wesen begrüßt und schnell stellt man fest, dass man als einziger Elfen sehen kann. Das Ziel ist klar: Sammel sie alle! Ja, die Story ist absolut nicht originell. Aber was „Yonder: The Cloud Catcher Chronicles” an dieser Stelle fehlt, macht es mit viel Charme an anderer Stelle wieder wett.

Vernebelt

Das eigentliche Ziel des Spiels ist nun, die Insel nach und nach von einem düsteren Nebel zu befreien. Hier kommen die Elfen ins Spiel. Je mehr man von ihnen sammelt, desto mehr Land wird befreit. Und so lernt man am Ende auch ein wenig über die eigene Geschichte.

Landschaft

Was die eingangs erwähnte, simple Geschichte an Faszination vermissen lässt wird durch Gemea mehr als wieder wett gemacht. Die relativ offene Welt der Insel lädt ausgiebig zum Entdecken ein, auch wenn viele der Standard-Settings wie grüne Wiesen, Wüsten und verschneite Berge genutzt werden. Jedoch präsentieren sich Landschaften, Fauna und Flora in einem einzigartigen Stil, so dass man gerne auch ein wenig mehr erkunden möchte, als für die eigentliche Geschichte notwendig ist. Die ist zwar schon nach ungefähr fünf Stunden vorüber, jedoch kann man dank unzähliger Sidequests noch mehr Zeit ins Spiel investieren. Ob man das jedoch wirklich möchte, hängt in diesem Fall sehr vom eigenen Geschmack ab.

Holen

Ja, die meisten Aufgaben haben einzig und allein das Ziel, bestimmte Gegenstände abzuliefern. Ob man sich darauf einlässt oder nicht, hängt sehr davon ab, wie gerne man sammelt und Gegenstände herstellt. Wer einmal den Dreh raus hat und seine Quellen für die Ressourcen kennt, kann durchaus Freude daran finden, immer neue Gegenstände herzustellen. Auch kann man diverse Tiere zähmen und zu den eigenen Höfen bringen, welche dann auch unterschiedliche Rohstoffe liefern. Es wird zwar nie die Komplexität vergleichbarer Spiele erreicht, aber dies wäre bei „Yonder: The Cloud Catcher Chronicles” auch fehl am Platz. Hier geht es viel mehr um Entspannung als um Herausforderung. Ein weiterer Vorteil: wer jüngere Familienmitglieder an Videospiele heran führen will, könnte hiermit genau richtig liegen.

Zeit

Doch nicht nur Entspannung, auch Faszination stellt sich sehr schnell ein. Vor allem der Lauf der Zeit ist hierfür verantwortlich. Nicht nur sehr schöne Tag-/Nachtwechsel bietet das Spiel, sondern sogar unterschiedliche Jahreszeiten, die sofort Erinnerungen an entfernte Verwandte wie „Harvest Moon” wach werden lassen. Doch vor allen Dingen das dynamische Wetter sorgt in Verbindung mit beiden zuvor genannten Elementen dafür, dass einige unvergessliche Momente entstehen.