Ein italienisches Studio, das eine Geschichte der griechischer Mythologie und mit VR erzählen möchte. Das kann nur ein Indie-Projekt sein und genau das ist „Theseus” auch. Wir haben uns das Action-Adventure für PSVR mal näher angeschaut und verraten euch, warum es ein durchaus interessantes Spiel ist.

Atmosphärisches Griechen-Abenteuer

Das erste, was man sieht, wenn man „Theseus” startet, ist eine verblüffende Optik. Die Charakter-Modelle sehen sehr scharf aus, das Kantenflimmern ist zwar vorhanden, fällt aber nicht sonderlich ins Gewicht und allerlei grafische Effekte fliegen durch die Welt. Beim der Spielwelt muss man unterscheiden zwischen zwei komplett unterschiedlichen Dimensionen. Das Labyrinth ist ein verwinkelter Ort, der stark an die Architektur eines Team Ico-Spiels erinnert. Die Wasser-Dimension hingegen besticht durch einen tollen Wasser-Effekt, fliegende Steine und ein riesiges Tor, das immer das Ziel dieser Dimension markiert. Die Optik ist wahrlich das Highlight des Spiels und zeigt, wo wir nach nicht einmal einem Jahr schon angekommen sind in VR. Zudem sind es die Größenverhältnisse, die einen staunen lassen. Selbst nach dutzend VR-Spielen ist es immer noch erstaunlich, wenn man vor einem drei Meter hohen Gegner steht oder Bauten hat, die sich bis zum Horizont erstrecken.

Das ist dann aber auch leider der einzige Grund, warum dieses Spiel in VR ist. Es trägt wunderbar zur Atmosphäre bei, macht die kleinen Schockmomente noch intensiver und ist optisch einfach gelungen. Dazu kommen feste Kamerawinkel, die oft wechseln, wodurch man manchmal die Übersicht verliert. Auch der Rest des Spiels stinkt gegen die Optik dann doch stark ab.

Der mächtige Minotaure

Zunächst einmal zur Geschichte: Man wacht zunächst in der Wasser-Dimension auf und weiß nicht genau, was passiert ist. Doch einmal am Tor eangelangt, findet man sich im Labyrinth wieder und trifft dort auf Ariadne, ein Geist, der einem rät sich dem großen Lichtstrahl zu begeben, damit sie vereint diesen Ort verlassen können. Als großer Obermotz des Labyrinths herrscht dort aber der mächtige und immer wütende Asterion, ein Minotaure, der besiegt werden soll. Die Geschichte ist am Ende vielleicht nicht der große Wurf, aber während des ersten Durchlaufs, der knapp drei Stunden dauert, kann sie schon unterhalten.

Das Genickbrecher-Gameplay

Leider ist es aber das Gameplay, das „Theseus” am Ende das Genick bricht. Denn einzelnen Spielkomponente funktionieren allesamt einfach nicht. Dazu gehören Klettern, Kämpfen und ganz simple Rätsel lösen, wobei letztere so trivial sind, dass man sie gar nicht erst als Rätsel bezeichnen möchte. Also hat man es am Ende eher mit Klettern und Kämpfen zu tun. Ersteres funktioniert auch zunächst ganz gut, macht aber nach kurzer Zeit einfach überhaupt keinen Spaß mehr. Das ist vor allem dann schade, wenn man bedenkt, dass das Klettern fast 80 Prozent der Spielzeit einnimmt. Langeweile macht sich auch beim Kämpfen breit. Man muss immer gegen den gleichen Gegnertyp antreten, der für arachnophobe Menschen zum Horror wird, und lediglich eine Taste spammen. Das ist von der ersten bis zur letzten Minute unnötig und lässt einen manchmal denken, dass man den Kampf komplett hätte weglassen können. Es ist also wirklich kein gutes Zeichen, wenn man lieber etwas langweiliges machen würde, wie das Klettern, anstatt die Kämpfe über sich ergehen zu lassen.