In einer ersten Sammlung hat Capcom im Jahr 2015 die ersten sechs Spiele der klassischen „Mega Man“-Reihe veröffentlicht. „Mega Man Legacy Collection“ hat neben den NES-Titeln auch ein Museum mit Artworks und Soundtracks aus den Spielen sowie zahlreiche Herausforderungen angeboten, in denen kleinere Abschnitte aus den Klassikern in einer bestimmten Zeit absolviert werden mussten. In dieser ersten Sammlung haben jedoch die letzten vier klassischen „Mega Man“-Titel gefehlt. Diese Spiele findet man ab dem 8. August 2017 in „Mega Man Legacy Collection 2“. Das Gesamtpaket ist dem Vorgänger sehr ähnlich: Man bekommt neben Teil sieben bis zehn der klassischen „Mega Man“-Serie zahlreiche Artworks, Soundtracks und Herausforderungen zu den Spielen. Ob sich die Fortsetzungen aber lohnen oder ob man lieber nostalgische Gefühle verdrängen soll, erfahrt ihr in unserem Testbericht.

Er ist zurück

Die Handlung der klassischen „Mega Man“-Reihe zieht sich durch alle Serienableger, und die letzten vier Teile bilden dabei keine Ausnahme. Dr. Wily ist aus unerklärlichen Gründen wieder zurück und hat ein weiteres Mal die Kontrolle über einige Robot Master übernommen. Also muss Dr. Lights Lieblingsroboter Mega Man erneut an die Arbeit und die Welt vor dem verrückten Wissenschaftler beschützen.

Der größte Unterschied zwischen dem Inhalt der ersten und zweiten Sammlung liegt in den angebotenen Spielen. Die erste mag zwar zwei Spiele mehr anbieten, doch die Auswahl der zweiten ist wesentlich durchmischter. Das liegt hauptsächlich daran, dass in „Mega Man Legacy Collection 2“ nicht ausschließlich NES-Titel angeboten werden.

„Mega Man 7“ erschien ursprünglich für das SNES und „Mega Man 8“ feierte sein Debüt auf der PlayStation. Diese beiden Titel heben sich dementsprechend im Stil und im Gameplay von den ersten sechs Teilen ab. Mit „Mega Man 9“ und „Mega Man 10“, die als WiiWare auf Wii, über PlayStation Network auf der PlayStation 3 und als Xbox-Live-Arcade-Titel auf der Xbox 360 erhältlich gewesen sind, kehrte die klassische „Mega Man“-Reihe schließlich zu ihren Wurzeln zurück. Die Spiele präsentieren sich im bekannten NES-Look, spielen sich auch sehr ähnlich und liegen der Sammlung inklusive ihrer DLCs bei.

Frustrierende Herausforderungen

Die zusätzlichen Herausforderungen, die unter anderem Abschnitte aus den Spielen durchmischen, sind auch in der zweiten Sammlung vorhanden. Es ist kein Geheimnis, dass die klassische „Mega Man“-Serie teilweise frustrierend schwierig sein kann, was sich auch auf die Herausforderungen auswirkt. Um diese zu bewältigen, muss man höchste Konzentration und einige Stunden an Übung investieren und die vorkommenden Abschnitte sowie die auftretenden Gegner in- und auswendig kennen. Wer die nötige Geduld und eine hohe Frustrationstoleranz besitzt, wird seinen Spaß haben, doch für die meisten ist die Motivation nach ein paar kläglichen Versuchen vermutlich nicht mehr vorhanden.

Eine Sammlung voller Nostalgie

Sämtliche Titel, die in „Mega Man Legacy Collection 2“ enthalten sind, lassen sich wie im Original spielen. Es hat also keine Überarbeitung stattgefunden. Einzig neu dabei sind Artworks und Soundtracks aus den Spielen, die in einem Museum hübsch präsentiert werden.

Die Sammlung bietet aber auch einige neue Funktionen. Allen voran seien die Speicherstellen erwähnt, die nach „Mega Man Legacy Collection“ eine Überarbeitung erfahren haben. Die ursprünglichen Spiele bieten häufig nur Passwörter an, die als Speicherpunkte zwischen zwei Leveln dienen. Mit einer Speicherstelle kann man auch innerhalb der Level speichern. Lädt man eine Speicherstelle, geht es jedoch nicht unbedingt an demselben Punkt, sondern an einer von den Entwicklern vorherbestimmten, bereits bewältigten Stelle weiter. Unter anderem kann man nicht mehr wie in der ersten Sammlung nach jedem Schritt den Fortschritt sicherstellen, sondern muss bestimmte Abschnitte auf einmal überwinden, um auf der sicheren Seite zu sein. Erfreulicherweise gibt es auch eine automatische Speicherfunktion, sodass man für das Speichern kaum das Spiel unterbrechen muss.

Außerdem kann man zahlreiche Einstellungen vornehmen, die mit der Optik und dem Hintergrund der Titel spielen. Beispielsweise lässt sich die ursprüngliche Auflösung auswählen oder auf Breitbild einstellen. Zuletzt gibt es auch einen Modus für Neueinsteiger, in dem der Schaden durch gegnerische Attacken halbiert wird.