Eines der beliebtesten Genres in VR ist das der Shooter. Zusammen mit Bewegungssteuerung werden nämlich Möglichkeiten eröffnet, die man sonst nur aus Filmen kennt. Dieses Spielgefühl hat zuletzt „Farpoint“ perfekt präsentiert, doch viele wünschen sich mehr Genre-Vertreter, die einen interessanten Online-Modus bieten. „Smashbox Arena“ scheint auf den ersten Blick genau diese Lücke zu füllen. Wieso wir allerdings wenig Spaß mit dem Titel hatten, erfahrt ihr im Test.

Aller Anfang ist leicht

Anfangs darf man sich durch das Tutorial schießen. Im Endeffekt geht es in „Smashbox Arena“ nämlich darum, Dodgeball zu spielen. Videospiel-typisch hat man dafür allerdings zwei Waffen, die Kugeln am Boden aufsaugen und im Bogen abschießen, während zahlreiche Power-Ups auch den Einsatz von Raketen, riesigen Kugeln oder gar einen Sniper-Aufsatz ermöglichen. Anschließend tritt man in drei gegen drei Matches an und versucht, nicht abgeschossen zu werden. Dazu kann man Bälle sogar mit eigenen abwehren, und wer über schnelle Reflexe verfügt, wird demnach eine Menge Spaß haben können.

Leider wird das vielversprechende Prinzip durch die Bewegung vernichtet. Man teleportiert sich nämlich mit den beiden Move-Controllern, indem man ein kleines Gerät abschießt. Nach einer kurzen Wartezeit wird man schließlich an den Zielort befördert, doch eben diese Pause ermöglicht es nicht, aus brenzligen Situationen schnell zu entfliehen, und wenn ein Gegner den Spieler im Visier hat, gibt es oft keine Möglichkeit, wirklich auszuweichen. Zudem ist das Spieltempo deswegen so langsam, dass man die eigentlich kurzweiligen Gefechte nie genießen kann und eher ungeduldig wartet, bis man seine Wunschposition erreicht hat.

Ein Schuss in den Ofen

Es ist zwar schwer, dieses Prinzip trotz fehlender Analog-Sticks fair zu gestalten, doch in dieser Form macht kein Match wirklich viel Spaß. Das ist schade, denn im Gegensatz dazu ist das Schießen großartig gelungen. Das Schießen funktioniert wunderbar und man kann mit allen Waffen nahezu perfekt zielen. Dabei ist Präzision zwar nicht immer unglaublich wichtig, doch hier macht es einfach Spaß, die leichten Waffen abzuschießen und ständig neue zu suchen. Leider hilft das aber nicht, wenn man keinen Spaß hat, diese zu erreichen.

Leere Online-Server

Eigentlich sollte der Online-Multiplayer im Fokus stehen, doch wenn man selbstständig keine Spieler kontaktiert, kann es schwer werden, eine Lobby zu finden. Spielt man allerdings mit anderen, ist die Verbindung stabil und das eigentliche Gameplay wirkt ein wenig fairer, da alle mit denselben Problemen zu kämpfen haben und keine übermächtige KI vorhanden ist. Aber gleichzeitig ist es so schwer, Matches zu finden, dass das eigentliche Highlight schnell zu einer Warterei wird, wenn man keine weiteren Mitspieler findet.

Um dennoch Gameplay zu bieten, gibt es einen Story-Modus, der aber eigentlich nur eine Aneinanderreihung von Kämpfen gegen die KI ist. Dabei fällt auch auf, dass die Arenen wenig spektakulär sind und trotz vorhandenen vertikalen Elementen bis auf eine Ausnahme eher lieblos designed wurden. Dabei ist vor allem schade, wie viel Potential vorhanden gewesen wäre, doch aufgrund der wenig abwechslungsreichen Kämpfe, der frustrierenden Teleportationen und langweiligen Schlachten gegen die KI bleibt eine kleine Katastrophe zurück.

Technik

Optisch kann das Spiel auch nicht überzeugen. Der Comic-Stil nutzt sich schnell ab und kann durch die eigentlichen Umgebungen, die eher steril oder grau wirken, nicht überzeugen. Dafür ist die Bildrate stabil und lässt der Motion Sickness keine Chance. Besonders beeindruckend ist das Tracking, das im Test perfekt funktioniert hat und somit das Schießen selbst noch besser gestaltet hat. Die Musik hingegen ist zum Vergessen, und vor allem die englische Sprachausgabe ist unfassbar peinlich, da sich die Sprecher anscheinend keine Mühe gemacht haben, auch nur ansatzweise Emotionen zu zeigen.