Eigentlich gibt es gar nicht viel über „Cavernous Wastes“ zu sagen. Das Spielprinzip ist simpel, das Ziel ist mehr oder weniger offensichtlich und ein echtes Tutorial gibt es nicht. Dennoch hatten wir in unserem Test nicht einmal einen Moment Spaß, da das Spiel alles, was es sich vornimmt, in der langweiligsten Art umsetzt und dabei eher wie ein Stück Software wirkt, das selbst völlig orientierungslos ist. Was genau wir damit meinen, erfahrt ihr im Test.

Das verlorene Logbuch

Eine Einleitung in die Geschichte gibt es nicht. Man kann anfangs jedoch einen Eintrag im Logbuch lesen, während man die mehr als 40 weiteren Einträge in falscher Reihenfolge während des Spielens freischaltet. Das ist jedoch kein Anreiz, da die Gründe dafür, wieso man sich überhaupt auf den Weg durch den Untergrund macht, eher langweilig verfasst wurden und durch das System zum Freischalten nicht einmal einen Spannungsbogen erzeugen können. Im Endeffekt ist das Geheimnis genau das, was man sich nach wenigen Minuten denken kann.

Abseits der Geschichte wird einem in keiner Weise irgendetwas erzählt. Mit dem Auswählen von „Escape“ wird man ohne jegliche Hinweise in das Spiel hineingeworfen und weiß zuerst gar nicht, was man machen soll. Ein Blick auf die Steuerung verrät hingegen, wie man sich in alle möglichen Richtungen bewegt. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wird klar, dass man in den zufällig generierten Tunneln jeweils einen Teleporter suchen muss, während man auf dem Weg feindliche Maschinen vernichtet.

Der Kampf gegen die Finsternis

Leider ist das alles eher ein Albtraum, da es sich wieder um einen Entwickler handelt, der scheinbar noch nie eine Taschenlampe in der Hand gehalten hat. Man sieht oft in dunkleren Gebieten also nur die Mitte und wird sich somit fast immer verirren, wenn die Gänge nicht gerade sind. Diese Orientierungslosigkeit nimmt jeglichen Reiz, den das Finden des Ausgangs hätte, und man knallt eher gegen Wände, während man hoffnungslos schaut, welche matschige Textur nun eine Kurve darstellen soll. Da hilft es auch nicht, dass man mit einem Seed-System Level wiederholen kann, da man durch die furchtbare Orientierung immer wieder den Fokus verliert.

Zur Orientierung sollte es eigentlich eine Karte geben, und die ist tatsächlich auch vorhanden. Man sieht jedoch nur ein großes 3D-Abbild der bisher erforschten Areale und sollte eigentlich erkennen, wohin man fliegen müsste, um weiterzukommen. Jedoch ist diese Karte im normalen Spielmodus unnütz, da sie außerhalb der Maschine angezeigt wird und man nie einen echten Blick darauf erhält. Das Drehen ist ebenfalls eine Qual und somit ist man tatsächlich besser beraten, einfach wahllos zu hoffen, eine Abzweigung zu finden, als sich damit herumzuschlagen. Zwar erhält man in VR einen besseren Blick darauf, doch auch hier ist die Orientierung einfach nicht gegeben.

Nutzlose Roboter

Die Kämpfe lassen sich nur vage so nennen. Man trifft nämlich immer wieder auf kleine Maschinen, die mit unterschiedlichen Waffen angreifen. Würde das Spiel diese aber nicht bei Annäherung gesondert markieren, würde man sie aufgrund der Dunkelheit sowieso nicht sehen. Eigentlich stehen einem zwei Hauptwaffen zur Verfügung, sowie weitere mächtigere, die man zufällig findet. Jedoch wird einem auch hier nicht gesagt, welchen Nutzen die Waffen bringen und welche Farbe von Gegner gegen welche Waffe anfällig ist.

Doch das alles selbst herauszufinden, macht aufgrund des furchtbaren Zielens nicht nur keinen Spaß, sondern scheint auch unnötig. Wir haben dafür dieselben Szenen gespielt, jedoch einmal alle Gegner bekämpft, und beim nächsten Mal einfach ignoriert. Da die KI extreme Probleme hat, bei Bewegung zu treffen, ist es also tatsächlich am einfachsten, die Feinde zu ignorieren und den Ausgang zu suchen, da man so mit Abstand weniger Leben verliert.

Virtuelle, echte Schwindelanfälle

Das gesamte Spiel lässt sich auch in VR erleben, dann werden die Probleme jedoch nur noch deutlicher. Oft sieht man gar nichts und durch die wirre Steuerung verliert man noch schneller jegliche Orientierung. Es kann also gut sein, dass man im normalen Modus aufgrund einiger Lichtkristalle sehen würde, dass man bereits im Raum war, doch in VR ist das aufgrund der Größenverhältnisse und der anderen Perspektive unmöglich.

Auch das Bewegen durch die Höhlen macht in VR nur für einen kleinen Moment Spaß. Doch schnell erkennt man, dass die Fehler nicht verschwinden, und so ziemlich alle anderen Spiele, die den Spieler in so eine Maschine stecken, mehr Spaß bringen. Zwar sieht man einen größeren Teil der Karte, aber aus dieser sinnvolle Informationen zu ziehen ist selbst dann kaum möglich. Außerdem darf man sich nach einigen Minuten bereit machen, die volle Ladung Motion Sickness zu erleben.

Technik

Optisch ist das Spiel einfach furchtbar. Hässliche Texturen, bei denen auch die Änderung der Farbe nicht hilft, machen das Navigieren nicht nur zu einer Tortur, sondern verhindern auch, dass der Titel eine eigene Identität entwickelt. Wahllos platzierte Lichtkristalle fördern nicht die Atmosphäre. Die Bildrate ist durchaus flüssig, jedoch würde man aufgrund der zu dunklen Umgebungen die Einbrüche auch nicht wirklich erkennen. Der Soundtrack ist nicht vorhanden und die Soundeffekte spiegeln das insgesamt unmotivierte Design wieder.

Zuletzt erschwert die Steuerung auch den Fortschritt. Man wird nämlich dadurch langsamer, dass man beide Sticks sowie das Steuerkreuz nutzen muss, um richtig zu navigieren. Dank der Handakrobatik, die Höhe zu verändern, zu Strafen und gleichzeitig alle Gegner im Blick zu haben, werden die Kämpfe nochmal sperriger, während die Orientierung beim Erkunden einmal mehr erschwert wird.