Schaut man sich einmal das Fun Racer-Genre an, ist und bleibt die „Mario Kart“-Reihe der unangefochtene König. Viele Spiele versuchen zwar ihren eigenen Twist einzubringen, doch können oft nicht dieselbe Qualität bieten. Deshalb versuchen die Macher von „VR Karts“ nicht mehr, als einfach nur die simple Kart-Formel inklusive Items in die virtuelle Realität zu bringen. Ob dieser Versuch geglückt ist, oder auch diesmal nicht das Ziel erreicht werden kann, haben wir für euch herausgefunden.

Das langweiligste Rennen

Eigentlich sieht auf den ersten Blick alles gut aus, denn das Spiel bietet 16 Strecken, die sowohl im Grand Prix als auch Zeit- oder Einzelrennen alleine absolviert werden können. Doch die Auswahl an Karts und Fahrer ist ernüchternd, denn es gibt schlicht keine. Demnach haben zwar alle Fahrer die gleichen Voraussetzungen, es fehlt deshalb jedoch an Abwechslung.

Die Strecken selbst sind dann tatsächlich die größte Enttäuschung. Zwar sind alle sehr bunt, das eigentliche Streckendesign ist aber kaum der Rede wert. Egal an welchem Ort, man fährt auf ebenen Strecken mit wenig Elementen und gelegentlichen Kurven, was bereits nach der vierten einfach nur anspruchslos wird und zeigt, dass beim eigentlichen Streckendesign kaum Kreativität eingeflossen ist.

Zum Einschlafen

Passend zum Streckendesign ist auch das Gameplay nicht gerade spannend. Das Kart ist nämlich nie wirklich schnell und somit ist das Tempo jedes einzelnen Rennens eher gemächlich und wenig aufregend. Zudem fährt man stets eben, und obwohl das Motion Sickness vermeidet, kommt nie das Gefühl auf, als ob man in einem echten Kart sitzen würde. Zudem ist das Lenken keine dynamische Angelegenheit und wirkt eher abgehackt.

Um etwas mehr Action in diese Rennen zu bringen, darf man Items aufsammeln, um den Feinden zu schaden oder schneller zu werden. Diese sind so klassisch, wie man sie sich vorstellen kann mit Ölflecken, Boosts und Raketen. Das Nutzen geschieht über den Blick zum Gegner, was angesichts des langsamen Tempos sogar recht gut funktioniert. Leider wird aber auch das nur zum Beiwerk, denn die künstliche Intelligenz ist selten gut genug, um wirklich nach vorne zu dringen.

Der Umfang

Neben dem Grand Prix darf man noch Zeitfahrten abschließen, die aber wegen der fehlenden Abkürzungen und ähnlichen Strecken viel zu wenig Raum für echte Verbesserungen bieten. Der Online-Modus hingegen ist eine kleine Überraschung, denn hier merkt man, dass wenn die Feinde besser sind, auch das Spiel aufregender sein kann. Leider ist es uns nur einmal gelungen, in so ein Match zu gelangen. Idealerweise kennt man Leute, die das Spiel bereits besitzen, sodass man nicht auf zufällige Begegnungen hoffen muss. Dabei darf man sich Nachrichten schreiben und über die nächste Strecke abstimmen.

Einige Versuche, die Formel aufzulockern, gibt es aber tatsächlich. Wer mit Abstand hinten liegt, kann nämlich durch Portale fahren, um aufzuschließen. Das lässt die Rennen auch spannend bleiben, wenn man vom Item-Pech erwischt wird. Doch eben diese Ansätze sind zu wenig, um etwas Eigenes zu entwickeln, und somit verkommt die Erfahrung zu einem kurzweiligen Erlebnis, das man nicht gerade öfter starten möchte.

Technik

Optisch macht das Spiel ein wenig wieder wett. Klare Texturen, schön gestaltete Umgebungen und viele Farben kommen dank PlayStation VR voll zur Geltung und man schaut sich auch während der Rennen gerne um. Hinzu kommt eine flüssige Bildrate, und auch Bugs konnten wir nicht beobachten. Die Musik ist zwar eher zum Vergessen, jedoch enttäuschen die Motorgeräusche. Dafür funktioniert die Steuerung solide, auch wenn sich alles etwas hölzern anfühlt.

Was die Immersion angeht, haben die Macher gute Arbeit geleistet. Man fühlt sich wirklich wie in einem zu langsamen Kart und kann sogar in den Spiegel schauen, um das Geschehen hinten zu beobachten. Zudem ergibt es wirklich Sinn, zur Seite zu blicken, um seine Gegner zu beobachten. Das alles bietet also eine tolle Grundlage, die das Spiel leider nie ausschöpft.