Kann ein Spiel, das mit Optik, Sound und Gameplay an die 1980er erinnert, auch 30 Jahre später noch Spaß machen? Unser Review sagt: wenn es so stimmig ist wie in „Neon Drive”, dann ja!

Die 80er

Wer zu jung ist, um sich an die 80er zu erinnern und sich auch sonst nie über diese Epoche informiert hat, dem sei gesagt: boah, war das 'ne coole Zeit! Die Musik bekam endlich elektronische Einflüsse und die Farben mussten knallig sein. Videospiele waren nach dem Crash der Branche in der Mitte des Jahrzehnts wieder auf dem besten Weg, den Massenmarkt zu erobern. Die einfachste Form von ihnen waren die LCD Spiele. Meist nur zwei Tasten, in denen Held oder Fahrzeug ohne Animationen in eine von wenigen, festen Positionen bewegt wurde. Und genau dieses Prinzip erwartet den Spieler in „Neon Drive” - wenn auch natürlich in einer höheren Auflösung und mit deutlich mehr Farben!

Hin und her

Die Steuerung des Spiels gestaltet sich so simpel wie bei den eben erwähnten LCD-Spielen. Nach links und nach rechts muss man sein Auto bewegen, wobei hier viele verschiedene Buttons der Bewegung dienen, so dass jeder die für sich optimale Haltung des Pads nutzen kann. Es wird auch sehr schnell klar, dass dies nötig ist. Zwar bewegt man sich in den meisten Fällen nur auf vier Spuren, zwischen denen man wechselt. Doch die Kombinationen sind schon im ersten Level nicht zu unterschätzen, so dass eine sehr gute Hand-Augen-Koordination unabdingbar ist. Das Prinzip mag simpel klingen, doch kann es für die eigene Highscore-Jagd durchaus fesseln. Dazu wechselt zum Teil sogar die Perspektive. Schon im ersten Level bewegt sie sich vom Heck des Fahrzeugs zum Blickwinkel eines Vogels. Die starren Hindernisse werden hier zu anderen Autos, die unterschiedlich schnell fahren. Die Herausforderung wächst, und die Abwechslung sagt Danke!

Etwas knapp

In manchen Leveln ändert sich noch dazu das Fahrzeug und damit in kleinen Maßen auch das Gameplay, was wir an dieser Stelle jedoch nicht vorweg nehmen wollen. So ganz reicht das aber nicht, um die knappe Anzahl von sieben Leveln auszugleichen. Es macht zwar durchaus immer und immer wieder Spaß, sich in den vorhandenen Leveln zu verbessern. Doch wer sich länger mit dem Spiel beschäftigen möchte, hätte noch mehr Abwechslung mit Sicherheit willkommen geheißen. So kann „Neon Drive” eigentlich nur dann für einen längeren Zeitraum begeistern, wenn man es immer mal wieder für kurze Sessions startet.

80er pur

Die eingangs erwähnte Optik und Akustik der 1980er Jahre wird hier voll und ganz umgesetzt, jedoch in tollster HD-Optik und super flüssiger Bildrate. Die Level unterscheiden sich zum Teil deutlich, doch allen gemein sind die knalligen Farben, zum Teil als Kontrast auf schwarzen Flächen als Umgebung. „Tron” lässt grüßen! Und auch der sehr elektronische Soundtrack fügt sich toll ins stylische Gesamtwerk ein.