Da sind sie schon wieder, die großbrüstigen Ninja-Mädchen aus Senran Kagura. Anstatt sich mit Schwertern die Kleider vom Leib zu reißen, sind sie ab sofort in Badekleidung unterwegs und beschießen sich mit Wasserknarren. Für wen das spritzige Third-Person-Shooter-Spin-Off etwas sein kann, wollen wir in der folgenden Review herausfinden.

Ein Ninja-Wasser-Gefecht

Die Geschichte ist, wie so oft in einem Spin-Off, relativ belanglos ausgefallen. Die Mädchen gehen ihrem üblichen Alltag nach und werden auf einmal durch ein mächtiges Ninjutsu auf eine ähnliche Insel, wie bei „Senran Kagura: Estival Versus”, befördert. Dort finden sie sich in gleichförmig weißen Bikinis wieder und werden gezwungen an dem sogenannten Peach Beach Splash teilzunehmen. Dies ist angeblich eine alte Shinobi-Tradition, bei der die antretenden Ninjas nur mit Wasserpistolen angreifen dürfen. Dem Gewinner-Team winkt zudem ein Wunsch, der die größten Träume der Kandidaten erfüllen soll. 

Wie gewohnt klingt die Story nicht nur banal, sondern sie ist es auch. Die einzelnen Dialoge zwischen den spielbaren Abschnitte sind einfach nur klischeegefüllte Texte, die keinerlei Zusammenhang bieten und von der ersten Sekunde an langweilen – ein Hoch auf überspringbare Cutscenes. Es ist wirklich völligst egal, wer von den Mädchen Hunger hat oder warum sie sich gerade nicht leiden können. Es geht stets einfach nur darum Fanservice zu bieten, und das macht „Senran Kagura: Peach Beach Splash” mit Bravur.

Fanservice pur

Denn die Entwickler wissen ganz genau, wen sie ansprechen, wenn sich großbrüstige Ninjas in knapper Kleidung mit Wasserpistolen bekriegen. Jegliche Scham und Zurückhaltung, die man sonst vielleicht manchmal noch verspürt, ist hier verschwunden und die Doppeldeutigkeit wird groß geschrieben, wenn man mit kleinen Entchen, die in verschiedenen Farben auf die Mädchen spritzen, das Oberteil wegfliegen lässt. Deshalb sollte man sich vorher entscheiden, ob das Spiel wirklich was für einen ist, denn auch das Gameplay selbst ist eher durchschnittlich ausgefallen.

Wasserpistolen und knappe Kleidung

In einem Team aus bis zu fünf Ninja-Mädchen muss man sich in mehreren, kleinen Arenen, die auf mehreren Ebenen verlaufen, bekämpfen. Dafür hat man verschiedene Wasserpistolen, wie Shotguns, Maschinengewehre, Raketenwerfer und mehr, zur Hand, die sich allesamt unterschiedlich spielen, aber dann am Ende die Favoriten doch schnell gefunden sind. Das Gunplay ist aber leider auf gar keinen Fall auf dem Niveau von anderen Third-Person-Shootern, da man lediglich die automatisch Zielsuche nutzt und drauf hält bis das Magazin leer ist. Das manuelle Zielen ist so ungenau und ineffizient, dass man davon sowieso die Finger lassen sollte. Das Ziel innerhalb der Missionen ist immer, die Gegner, die Roboter, austauschbare Klon-Mädchen oder rivalisierende Shinobi sein können, zu eliminieren. Im Verlauf des Spiels kann man drei Schwierigkeitsgrade einstellen, die die Belohnungen beeinflussen, und mit der Zeit stellt man leider fest, dass bis auf die Rivalen kein Gegner zu schwer für einen selbst ist. Die Teams machen aber auch nur deshalb Probleme, da die KI massiv zu Wünschen übrig lässt und immer nur in kürzester Zeit ins Gras beißt.

Aber das Spiel wäre ja kein „Senran Kagura”, wenn nicht die Hosen fliegen würden. Deshalb gibt es das oben bereits erwähnte Gummi-Entchen, das zum Einsatz kommt, sobald man eins der Shinobi-Mädchen platt gemacht hat. Das ist halt einfach purer Fanservice, aber gehört bei dem Spiel dazu. An „Senran Kagura: Peach Beach Splash” ist auch nicht alles schlecht. Denn gerade spielerisch gewinnt das Spiel durch die Wendigkeit enorm an Flexibilität. Man kann mit den Knarren nicht nur Schießen, sondern auch Sprinten und in die Luft fliegen, was durch die Vertikalität der Stages voll ausgenutzt wird. Leider aber bringt das im Einzelspieler nichts, da die Gegner einfach wie Zombies auf einen zu kommen und deshalb auch keinerlei Taktik benötigen. Gut, dass es einen Mehrspieler gibt, in dem man in drei verschiedenen Modi gegen andere Spieler auf den gleichen Maps antreten kann. Leider können wir dazu aber noch nichts sagen, da wir nicht eine Runde während der Testphase im Mehrspieler spielen konnten.

Ordentlicher Umfang

Doch was „Senran Kagura”-Spiele schon fast immer ausgemacht hat, ist der Umfang. Dieser ist bei „Peach Beach Splash” auch gar nicht so schlecht ausgefallen. Insgesamt fünf Arcs mit je zehn Missionen bietet der Story-Modus, die zusammen knapp acht bis zehn Stunden unterhalten können, wenn man die Cutscenes nicht überspringt. Dazu kommt noch ein Turnier-Modus, in dem man in vier Stufen gegen die CPU antreten muss, sowie Side-Stories, die aus je fünf Missionen bestehen. Für alles, was man im Spiel macht, bekommt man Münzen für den Shop sowie Karten. Letztere kann man innerhalb des Kampfes verwenden, um spezielle Attacken sowie Buffs oder Helfer-Tiere einzusetzen. Wenn man doppelte Karten bekommt, werden diese in Erfahrungspunkte umgewandelt, um die Waffen, Karten sowie die Charaktere selbst zu verbessern. Dadurch bekommen Leute, die Grinding mögen, einen Anreiz, Missionen immer wieder auf immer höheren Schwierigkeitsgraden zu spielen. Alle anderen sind relativ schnell genervt vom immer gleichförmigen Gameplay.

Stotternde Frames

„Senran Kagura: Peach Beach Splash” ist technisch leider auch nicht komplett ausgereift. Die Umgebungen sind recht karg und außer den Anime-Mädchen ist alles relativ detailarm ausgefallen. Dazu kommt eine variable Framerate, die vor allem in den Gefechten gerne mal ins Straucheln gerät. Der Soundtrack ist ebenfalls keiner Erwähnung wert, da kein einziger Track auch nur annähernd im Kopf hängen bleibt.