Was würde man wohl bei einem Titel wie „Bloody Zombies“ erwarten? Der recht unkreative Titel wird aber tatsächlich dem Spiel nicht gerecht, denn anstatt einfach nur durch die Gegend zu laufen und Zombies abzuschießen, entpuppt sich dahinter ein Brawler, bei dem es nicht nur um die Untoten, sondern eine ganze Menge rote Substanz geht. Ob man daraus aber auch ein unterhaltsames Spiel gemacht hat, oder eher einen generischen Genre-Abklatsch bietet, haben wir für euch herausgefunden.

Die kleine Innovation

Das Spielprinzip könnte simpler kaum sein. Mit bis zu drei Freunden darf man von rechts nach links laufen und dabei unterschiedliche Arten von Zombies verkloppen. Das geht über Kombinationen von leichten und schweren Angriffen, während einige Waffen oder Kombinationen mit Dashes oder Sprünge dem ganzen etwas mehr Abwechslung verleihen. Das alles hat man schon auf dem Super Nintendo Entertainment System gesehen, doch besonders wird das Spiel durch Items, die man finden kann. Diese schalten neue Fähigkeiten frei, für die man besondere Eingaben ausführen muss. Das Besondere: Bei jedem Neustart des Spieles werden diese Fähigkeiten neu verteilt, also ergibt sich tatsächlich Wiederspielwert, denn so muss man sich jedes Mal aufs Neue darauf einstellen, dass man sein Kampfverhalten ändern muss.

Das grundlegende System funktioniert gut, doch gerade das zufällige Erhalten von Fähigkeiten bringt ordentlich frischen Wind in das angestaubte Genre, das immer wieder überraschen kann. Dabei ist die Vielfalt auch gegeben, denn neben typischen Angriffen gibt es verrücktere Überraschungen, sodass man nicht nur immer wieder gespannt ist, was man als nächstes lernt. Selbst nach dem Ende der rund vier Stunden, die man für den ersten Durchlauf benötigt, möchte man von vorne beginnen, um spielerisch erneut herausgefordert zu werden.

Keine perfekten Level

Das interessante System wird leider nicht durch die anderen Elemente unterstützt. Das Level-Design ist nämlich sehr eintönig und kann selten durch besondere Ereignisse überraschen. Eigentlich sind die Zombies recht abwechslungsreich und der Spieler trifft auch auf ein paar besondere Feinde sowie Bosse. Allerdings bleibt das Prinzip zu gleich, denn man läuft, wartet einen Moment, besiegt alle Feinde und wiederholt das bis zum Ende. Abwechslung sucht man vergebens, und trotz der guten Anzahl an Level fühlen sie sich einfach zu gleich an.

Deshalb leidet das Pacing auch, hinzu kommt aber die Geschwindigkeit der Charaktere. Diese sind einfach ein wenig zu langsam, weshalb die Action sich in Grenzen hält. Das ist schade, denn mit einem erhöhten Tempo würde man eher Spaß daran haben, auch die langweiligeren Passagen abzuschließen. Trotzdem macht es Spaß, einfach auf die Feinde einzukloppen, denn das erweiterte Gameplay ist so stark, dass man den Problemen hier verzeihen kann.

Eine andere Dimension

Der größte Pluspunkt für das Spiel ist definitiv die VR-Integration. Dabei klingt es erstmal alles andere als spannend, von der Seite zuzuschauen, doch schon nach wenigen Sekunden staunt man, wie gut das funktioniert. Das Geschehen entfaltet sich wie auf einer Bühne, und somit wirkt die optische Präsentation wirklich beeindruckend. Durch den gewählten Artstyle wirkt das auch alles scharf genug. Obwohl alles zweidimensional bleibt, merkt man, dass sich die Vision der Entwickler erst in VR entfaltet.

Auch spielerisch hat das einen Vorteil. Man kann nämlich sowohl lokal mit drei weiteren Freunden oder online in allen möglichen Kombinationen zusammenkommen. Die VR-Spieler können sogar nach links und rechts schauen, um kommende Gefahren oder Fallen zu sehen und somit die Gruppe zu warnen. Es ist wirklich beeindruckend, wie gut die Kombinationen funktionieren, und obwohl der Titel eher für PlayStation VR-Besitzer zu empfehlen ist, werden auch andere Mitspieler damit Spaß haben, und sogar von denen in der Virtuellen Realität profitieren.

Technik

Der Artstil wirkt auf den ersten Blick zwar kreativ, aber auch wenig besonders. Erst in VR fallen einem die Details stärker auf, und die Umgebungen sehen wirklich wunderbar aus, sodass man sich auf jedes neue Level freut. Die Framerate ist ebenfalls wunderbar stabil und stört das Gameplay nie. Auch die Steuerung geht gut von der Hand, wenn man einmal das Tempo verinnerlicht hat. 

Die Musik ist leider etwas zu generisch, auch wenn sie gut zu der Action passt. Die Soundeffekte machen da schon mehr Spaß, denn die Zombies sowie die Schlageffekte verleihen dem Spielfluss noch mehr Wumms. Einzig etwas kräftigere Farben wären optisch angenehmer gewesen, doch auch so kann das Gesamtpaket überzeugen.