Die Koryphäe der Future-Racer „F-Zero” macht schon viel zu lange Pause in der Box und „Wipeout” hat vor kurzem erst eine Ehrenrunde in neuer Lackierung gedreht. Deshalb ist es umso schöner, dass mit „Redout” vor kurzem ein neuer Ableger des Genres endlich auf der PS4 erschienen ist. Ob er an die Qualität der erwähnten Spiele herankommen kann, haben wir in der folgenden Review herausgefunden.

Langweilige Strecken

Wie es sich für ein Rennspiel in der Zukunft gehört, sind nicht nur die Boliden futuristisch gehalten, sondern auch die Strecken warten mit einem sehr bereinigten Look auf. Dabei erkennt man aber auch schnell den größten Kritikpunkt bei „Redout”. Die insgesamt 35 Strecken verteilt auf sieben Welten sind etwas lieblos gestaltet und uninspirierte Rundkurse, die immer nur aus typischen Streckenelementen, wie Loopings und scharfe Kurven bestehen. Auch die Umgebungen selbst unterscheiden sich nur durch die verwendeten Farben, die Hintergründe und die Musik, die mal gut, mal unbeachtet im Hintergrund ist. Dadurch fühlt es sich völlig willkürlich an, welche Strecke jetzt wo angesiedelt ist, aber am Ende des Tages zählt das Spielgefühl, und das kann mit kleinen Abstrichen schon ganz gut überzeugen.

Geschwindigkeiten-Flipper

Denn das wichtigste an einem solchen Racer ist das Geschwindigkeits-Gefühl. Genau das wurde auch bei „Redout” bedacht, weshalb es gerade mit den späteren Flitzern verdammt schnell wird. Wer es also liebt mit 1000 KM/h über die Kurse zu heizen, der wird hier definitiv Spaß an der vorbeiziehenden Welt haben. Ansonsten spielt es sich leider nicht ganz so knackig wie ein „F-Zero”. Das liegt vor allem daran, dass die Boliden nicht direkt in eine Richtung strafen, wenn man in die Kurve gehen will, sondern eher driften und dann oft wie Flipperkugeln von der Wand abprallen. Bei späteren Karossen ist das nicht mehr so ausschlaggebend, aber davor muss man echt sehr genau steuern, um überhaupt eine Chance zu haben. Diese Near-Misses, die man ständig an der Wand hat, geben dem Spiel auch den Namen „Redout”, jedoch ziehen diese das gesamte Spielgefühl etwas herunter, da man zu oft an die Wände prallt.

Ein weiterer Schritt, den die Entwickler von Redout genommen haben, der das pure Fahrgefühl etwas eindämpft, sind die Items und Upgrades. Jeweils eins davon kann man für jeden Flitzer verwenden und bekommt dadurch einsetzbare Raketen und Turbo-Boosts oder erhält passive Effekte, wie ein besseres Handling. Dadurch fühlt es sich aber insgesamt mehr wie „Wipeout” an, aber ohne die perfekte Balance zu haben. Denn die Power-Ups können einem je nach Modus einen enormen Vorteil verschaffen und die Skill-Hürde wird weiter unten angesetzt. Deshalb sind die Pure-Modi, wo diese Fähigkeiten automatisch ausgestellt sind, definitiv der beste Weg, um „Redout” zu spielen.

Großer Umfang

Abwechslung wird bei „Redout” aber definitiv großgeschrieben. Innerhalb der Kampagne hat man sieben verschiedene Modi verteilt auf die 35 Strecken, wodurch sich eine wirklich sehr umfangreiche Karriere ergibt. Zudem wird man durch das Freischalten von neuen Strecken, Modi, Power-Ups sowie Flitzern ordentlich motiviert und kann viele Stunden mit dem Spiel verbringen. Das einzige, was man direkt umstellen sollte, um Spaß am Spiel zu haben, ist die Steuerung. Anfangs hat man eine Mischung aus R2 und den beiden Analogsticks, was sich einfach nicht gut anfühlt. Aber auch klassischere Steuerungsmethoden werden angeboten, die sich gleich besser spielen lassen. Eine komplette Individualisierung der Knöpfe ist aber leider nicht möglich, was hier die beste Lösung gewesen wäre.