Einleitung

Für Anhänger der Grunddevise „Gute Grafik ist nicht alles!“ Sollten reduzierte 8-Bit Spiele, die auf Festplatte gepresste Verkörperung einer perfekten Welt sein. The Bitfather haben 2015 mit der Veröffentlichung von „Pixel Heroes:Of Bytes and Magic“ ihre Liebe zu minimalistischer Videospielkunst
bezeugt. Ausgestattet mit kultiger Klötzchenoptik, satirischem Videospiel-Humor und gnadenlosem Permadeath wird der Spieler auf dieJagd nach Loot und Level geschickt. Unterhält Pixel Heroes zwei Jahre nach seiner Veröffentlichung immer noch, zeigt die folgende Review.

Ein Pixel-Land in Gefahr

Über dem Land liegt der finstere Schleier des Bösen, eine fanatische Sekte plant die Welt ihrem finsteren Gott zu opfern,Horden mordlustiger Kreaturen bewohnen jeden Winkel und Massen von Unschuldigen werden ausgelöscht. Aber die Stadt Pixton ist die letzte Bastion des Guten und kann mit den strahlenden Helden hoffentlich den drohenden Weltuntergang aufhalten.Wer aufgrund dieser Kurzbeschreibung Parallelen zu einer bekannten Comic-Reihe erkennt und sich fragt, wie es die Entwickler geschafft haben, einer Sündhaft teuren Klage zu entgehen, kann beruhigt werden. Bei „Pixel Heroes“ handelt es sich nicht um einen Titel, der seinen Fokus auf die Erzählung einer ausgeklügelten Geschichte legt. Jede Figur erhält vor seiner Rekrutierung in der Taverne einen kurzen beschreibenden Text, der neben den grundlegenden Informationen bezüglich Fähigkeiten oder Statuswerten eine humoristische Beschreibung enthält, aber es lässt sich nicht verschleiern, dass man eine Geschichte im eigentlichen Sinne geboten bekommt. Auch in den beiden weiteren , hier nicht erwähnten Kampagnen ändert sich dieses Muster nicht. Außer der Ausgangssituation und einem abgewandelten Endkampf wird der wesentliche Inhalt des Spiels nicht verändert. Im Kern dienen sie lediglich zur Auswahl des Schwierigkeitsgrades. Stattdessen legt das Spiel Wert auf seinen Humor, weshalb satirische Selbstreferenzen auf das Medium Videospiel und Hinweise auf die Pop-Kultur auf den Spieler losgelassen werden.Eine fesselnde Geschichte ist kein Faktor, durch den „Pixel Heroes“ eine emotionale Sogwirkung entfaltet. Auch der gelegentliche Humor sorgt für den ein oder anderen Lacher, rechtfertigt am Ende des Tages aber keinen weiteren Durchlauf des Spiels.

Fight, Loot, Level, Die, Repeat

Kernelement des Spiels bilden rundenbasierte 3vs3-Kämpfe. Der Spieler baut sich zu Beginn aus einer zufällig zusammengewürfelten Auswahl an Helden seine Wunschaufstellung zusammen. Stehen zu Beginn des Spiels lediglich eine handvoll Charakterklassen zu Verfügung, schaltet man mit jedem Spieldurchlauf weitere Klassen frei, 30 verschiedene um genau zu sein. Voraussetzung sind das Erreichen bestimmter Erfolge, Verwendung
verschiedener Zauber oder das Ableben der eigenen Figuren nach ungesunder Kollision mit Schattenzaubern. Neben ihren normalen Waffen verfügt
jeder tapfere Recke über zwei einzigartige Fähigkeiten. Ein Kampfmagier beschwört einen mächtigen Feuerball, der Priester verfügt über mächtige Heilzauber und der Templer ist ein Hybrid aus Heiler und Beschützer. Nach einem Abstecher zu den Händlern der Stadt um aus einem zufällig zusammengestellten Angebot Waffen, Rüstungen oder Zaubern zur Vorbereitung auf eine aus zwölf möglichen Zielorten ausgewählte Reise.
Wenig überraschend verfügen die Figuren über beschränkte Tragkraft und neben Kopfteilen, Rüstung, Schmuck und zwei Plätzen in den Händen kann nichts innerhalb der Kämpfe verwendet werden.

Am Zielort angelangt wird ein Dungeon betreten. Jeder Dungeon besteht aus acht Räumen in denen ein Kampf oder ein Schatz warten kann.Nach jedem Kampf erhält man Belohnungen durch deren Bonuseffekte die Heldengruppe an die spezifischen Gefahren des Dungeons angepasst werden kann. Denn auch die Gegner verwenden ähnliche Kniffe um zu verhindern, dass der Endboss des Dungeons erreicht wird. Nach Sieg über diesen besonders widerstandsfähigen Gegner warten weitere Belohnungen und der Abschluss der Quest. Nach anschließender Rückkehr in die Stadt wird die nächste Aufgabe angenommen und der Zirkel wiederholt sich bis zum siebten Aufgabe. In der muss wie bereits zu Beginn erwähnt, der Endboss der Kampagne bezwungen werden. Ist der gesichtslose Oberbösewicht bezwungen, ist das Ziel erreicht und es heißt, Schwierigkeitsgrad auswählen, Gruppe zusammenstellen, Gegenstände kaufen und erneut versuchen, den Endboss zu erreichen.

Die grundlegenden Mechaniken des Spiels lassen sich schnell zusammenfassen. Die Kombination aus Gruppenzusammenstellung, Ausrüsten der Heldengruppe und die gezielte Anpassung an die Gegnertypen lädt genretypisch immer wieder zum Spielen ein. .In Verbindung mit dem System des Permadeath und einem gesunden Schwierigkeitsgrad erzeugt „Pixel Heroe“s eine gewisse Motivation. Ganz verloren ist ein heldenhaft Gefallener allerdings erst, wenn alle Mitglieder der Gruppe das zeitliche gesegnet haben. Überlebt mindestens einer der Recken, können seine Kameraden für eine geringe Aufwandsentschädigung wiederbelebt werden.

Der Faktor Zufall beim Starten einer neuen Spielrunde ist jedoch ein zweischneidiges Schwert. Verfügt der Händler über keine geeigneten Ausrüstungsgegenstände um sich auf den Dungeon vorzubereiten oder die Auswahlmöglichkeiten der Helden entspricht nicht den eigenen Vorstellung, endet der Streifzug durch den schnell in dem Ableben der gesamten Gruppe. Ohne Komfortfunktionen wie dem Abbrechen der Quest kann sich das Spiel in einigen Runden in einen Stumpfen Trial And Error-Kreislauf entwickeln.


8-Bit-Klötzchen in Audio und Video.

Zieht man die selbst auferlegten technischen Einschränkungen in Betracht, sieht „Pixel Heroes“ durchaus ordentlich aus und unterstützt den humoristischen Anstrich des Spiels. Die Technik beeinflusst natürlich auch den Soundtrack, der zwar passend zur Thematik ist, es jedoch nicht schafft einen eigenen Charakter zu entwickeln und im Verlauf des Spiels nur zu Hintergrundbeschallung verkommt, die eher ausgeblendet wird, als unter dem Begriff „Erinnerungswürdig“ abgespeichert wird.