Schon auf dem PC erschien vor knapp zwei Jahren „Blackhole: Complete Edition”. Der Titel bezeichnet sich selbst als Hardcore Platformer und fällt damit in eine Kategorie mit dem Genre-König „Super Meat Boy”. Ob es dem Genre gerecht wird, zeigt die folgende Review.

Experimente mit schwarzen Löchern

Die erste Überraschung, die „Blackhole” beinhaltet, ist eine Geschichte, die mit guten Sprechern voll vertont ist. Diese handelt von einer Raumschiff-Crew, die auf der Mission ist, schwarze Löcher zu schließen, welche die letzte Bedrohung für die Menschheit sind. Jedoch geht natürlich etwas schief und das gesamte Schiff samt Crew stürzt in einem schwarzen Loch ab. Ab dem Punkt ist die Mission abhängig von dem Protagonisten, der eigentlich nur zum Kaffee kochen an Bord war, und der künstlichen Intelligenz, die ab sofort in einem PDA gefangen ist. Allein schon die Überraschung eine Geschichte zu haben, macht „Blackhole” im ersten Moment etwas spannend. Am Ende ist diese dann aber leider doch etwas typisch ausgefallen. Man lernt durch sammelbare Items mehr über den Hintergrund der Mission und die Charaktere, aber wirklich interessant ist es nicht. Dadurch ist man bei der Geschichte dann doch eher dazu geneigt, sie einfach zu ignorieren oder als nettes Extra nebenher laufen zu lassen. Wen sie wirklich gar nicht interessiert, der kann sie in den Optionen auch komplett ausschalten.

Sammeln und hüpfen

Bevor das eigentliche Gameplay startet, muss man sich aber zunächst in einer Oberwelt zurechtfinden. Diese hilft dabei die einzelnen Elemente des Spiels kennen zu lernen, die Geschichte zu erzählen und beherbergt die erwähnten sammelbaren Items sowie die Level. Aber für mehr als das taugt sie auch nicht, da durch den linearen Aufbau auch nie ein Entdeckerdrang aufgebaut wird. Die Level selbst sind dann das, was die Entwickler mit Hardcore Platformer meinen. Tatsächlich verlangt das Spiel recht schnell, dass man die einzelnen Mechaniken, wie die Änderung der Gravitation durch leuchtende Flächen, meistert. Ziel ist nicht ein bestimmter Punkt, den man von A nach B erreichen muss, sondern eine Anzahl an Collectables, die dabei helfen sollen, am Ende das Raumschiff zu reparieren. Dabei gibt es immer ein Minimum, das man erreichen muss, um das Level abzuschließen. Das ist meist noch gut machbar, wenn man aber alle haben möchte, kommt man nach kurzer Zeit schon ordentlich ins Schwitzen.

Nervig

Aber leider zerrt das Spiel irgendwann einfach nur noch an den Nerven. Das liegt daran, dass die eingesammelten Collectables immer wieder zurückgesetzt werden, wenn man im Level einmal mit den zahlreichen Hindernissen kollidiert. Dadurch ergeben sich einfach viele nervige Momente, in denen man am liebsten das Spiel sofort wieder liegen lässt. Das hat aber meist auch nicht wirklich etwas mit Skill zu tun, sondern die Level sind so aufgebaut, dass man immer erst versuchen muss, wie man zu einem der Collectables kommt. Wenn man das herausgefunden hat, ist es ein leichtes, das Level an einem Stück zu schaffen. Aber der Weg dahin wird nur die wenigsten wirklich motivieren. Selbst nur das Minimum zu erreichen, ist manchmal mit vielen unnötigen Tode verbunden.

Eine komplette Edition?

Wie der Titel des Spiels schon sagt, bekommt man auf der Konsole die „Complete Edition” geboten. Dabei wird das Spiel um neue Herausforderungen erweitert, die für diejenigen geeignet sind, die das Hauptspiel durchgespielt haben. Aber das ist noch nicht alles, denn wenn man das Spiel startet, bekommt man im Hauptmenü die Möglichkeit einen Code abzurufen. Dieser kann dann auf einer Webseite für einen Download des Soundtracks, einem digitalen Artbook sowie dem spielbaren Prototypen eingelöst werden. Es ist zwar schade, dass man einen Umweg über den PC gehen muss, um an die weiteren Inhalte zu kommen, aber es sind nette Boni, wenn man das Spiel am Ende durchgespielt hat und noch ein wenig zu den Wurzeln durch Konzept-Art sowie dem Prototypen erfahren kann.