Gerade im Indie-Bereich bekommt man immer wieder Spiele geboten, die mit minimalem Gameplay eine interaktive Geschichte erzählen wollen. Genau das ist auch der Fall bei „Fragments of Him”. Warum aber dieses Mal der Funke nicht ganz überspringen will, zeigt die folgende Review.

Beeinflusst durch einen Menschen

Mit der Natur von „Fragments of Him” als interaktive Geschichte ist eben jene auch der wichtigste Punkt des Spiels. In dieser geht es um Will, der drei sehr wichtige Personen in seinem Leben hat, die ihn geprägt haben, aber für die auch er eine tragende Rolle spielt. In verschiedenen Szenen bekommt man mit, wie diese Personen mit Will interagieren und seine Verwandlung von Kind bis zu seinem Erwachsenen-Ich erleben. Sehr viel mehr sollte man auch nicht dazu wissen, da das knapp zweistündige Spiel mit dreißig Szenen, die maximal fünf Minuten dauern, vollkommen auf diese aufbaut.

Prätentiös

Aber leider ist die Geschichte knapp drei Viertel der Zeit wirklich langweilig und kann, wenn man etwas verraten möchte, auch mit zwei bis drei Sätzen komplett erzählt werden. Das führt dazu, dass sich die Monologe, die die Charaktere im Laufe des Spiels haben, sehr langsam und gezogen anfühlen. Zusätzlich sind viele der Sätze auf dem Niveau von Facebook-Sprüchen, was nicht unbedingt für den Spielspaß förderlich ist. 

Lächerliches Gameplay

Absolut lächerlich ist aber das sogenannte Gameplay. Im Grunde untersucht man als körperlose Entität aus der Ich-Perspektive die Umgebung nach blauen Umrandungen und klickt diese an. Daraufhin werden die spärlich animierten Figuren materialisiert und lassen ihren Spruch ab oder irgendwas anderes passiert. Jedoch ist das alles immer sehr unaufgeregt und will einfach auf eine etwas andere Art und Weise eine sehr geerdete sowie menschliche Slice-of-Life-Geschichte erzählen. Leider haben sich die Entwickler mit dem Gameplay keinerlei Gefallen getan, da es einen eher davon abhält, weiterzuspielen. Selbst in den stärksten Momenten der Geschichte, bleibt das Gameplay einfach langweilig.

Spärliche Animationen

Wie bereits erwähnt, werden die agierenden Personen durch spärlich animierten Figuren dargestellt. Diese sind zudem nur sehr minimalistisch ausmodelliert, wodurch sie insgesamt eher wie Schaufensterpuppen wirken und so einigermaßen gruselig sind. Auch der Rest der Umgebungen ist eher kahl, weshalb man sich nie wirklich wohl fühlt, während man spielt. Der Soundtrack erinnert ebenfalls an eine sehr bereinigte Sci-Fi-Welt, in der sehr klare und ruhige Klänge abgespielt werden. Insgesamt ist die Präsentation einfach ein wenig zu rein, um sich wohl zu fühlen.