Superhelden erobern nun schon seit mehreren Jahren die Kinoleinwände, dennoch trauen sich in der Videospielbranche gar nicht so viele Entwickler an das Konzept. Der spanische Entwickler Pentadimensional Games hat sich deshalb etwas Besonderes ausgedacht und lässt die Spieler nicht nur Superhelden, sondern ein gar übermächtiges Wesen sein. Ob das skurrile Konzept aufgeht, erfahrt ihr im Test.

Weltenretter

Roboter sind Aliens, die Menschheit ist in Gefahr, der Spieler ist die letzte Hoffnung der Menschheit. Die Geschichte von „Megaton Rainfall“ könnte klassischer kaum sein, dennoch versucht das Spiel mit mehreren relativ langen Sprachsequenzen, in denen man sich nicht bewegen darf, etwas Epischeres aufzubauen. Das gelingt leider nicht, denn die Texte sind schlicht zu langweilig, und man wird eher aufgehalten als motiviert. Glücklicherweise ist das nur ein kleiner Teil des Spieles, und das eigentliche Konzept hinter dem Titel offenbart riesige Ambitionen.

Als scheinbar göttliches Wesen muss man nämlich um die Erde fliegen und dabei die besagten Roboter-Wesen vernichten. Dafür wird man aber nicht von Ort zu Ort teleportiert, sondern kann sich komplett frei bewegen, jederzeit. Sogar ein Trip in den Weltraum ist kein Problem, und das alles geschieht ohne Ladezeiten. Es gibt tausende Städte, Berglandschaften, eine Menge Wasser und unterschiedliche Umgebungen, die sich natürlich nicht immer stark voneinander unterscheiden und beim genauen Hinschauen ein wenig wie Google Earth wirken. Geht man diesen Kompromiss ein, erhält man dafür ein technisch beeindruckendes Werk.

Superhelden und Aliens

Die eigentlichen Missionen, von denen es insgesamt neun gibt, stellen die Konfrontationen mit den Aliens dar. Diese kommen in verschiedenen Formen einher und bewegen sich mitunter ruckartig, weshalb Präzision wichtig ist. Anfangs verfügt man tatsächlich nur über einen Schuss, geht dieser allerdings daneben, schadet man der Bevölkerung was die eigene Lebensleiste leert. Man muss also extrem präzise vorgehen, was aufgrund der anfänglichen Kräfte keine leichte Angelegenheit darstellt.

Hat man sich nach circa einer Stunde eingearbeitet, merkt man allerdings wie spaßig die Kämpfe sein können. Vor allem hektische Situationen zu meistern und dabei mehrere Kräfte einzusetzen, die man immer wieder erhält, stellt ein unglaublich belohnendes Erlebnis dar. Schade nur, dass nach neun Missionen bereits Schluss ist, was bei der riesigen Welt sehr enttäuschend ist. Hier wäre in Sachen Missions-Design schlichtweg mehr drin gewesen. Dennoch kehrt man gerne für den Score-Attack-Modus zurück, der dann auch theoretisch kein Ende bietet.

Eine neue Dimension für Immersion

Trifft man die Entscheidung, das gesamte Spiel mit PlayStation VR durchzuspielen, muss man nur in Sachen Texturenqualität einen Abstrich machen. Die ansonsten klaren Gebäude wirken etwas verschwommen, und auch das Pop-In ist deutlich sichtbar. Dafür ist die Immersion schlichtweg der Wahnsinn. Als Superheld herumzufliegen, Feinde zu besiegen und in Überschallgeschwindigkeit über die tatsächliche Erde zu reisen ist schlichtweg unbeschreiblich. Dank vieler Einstellungen kann man sogar sicher sein, dass einem nicht übel wird. Jeder Spieler sollte unbedingt PlayStation VR nutzen, um das volle Potential von „Megaton Rainfall“ zu erleben.

Technik

An die Steuerung muss man sich definitiv gewöhnen. Da der Spieler sich stets schnell bewegt, kann Präzision eine echte Hürde darstellen. Dafür sind die Ortschaften gut gestaltet, und sogar einige Wahrzeichen lassen sich entdecken. Schöner ist aber zu sehen, wie Gebäude in sich Zusammenfallen oder Autos in die Luft fliegen. Für solche Effekte werden einige sicherlich versuchen, etwas Böses zu tun. Daneben ist auch die musikalische Untermalung hervorragend und bietet völlig unterschiedliche Stücke.