„Minecraft“ wird auf ewig einer der Meilensteine der Videospielgeschichte bleiben. Während das Spiel selbst auf allen modernen Plattformen erhältlich ist, kann man dasselbe nicht über die VR-Unterstützung sagen. Diese Lücke will nun „Discovery“ schließen, dabei den Fokus aber komplett auf die Kreativität setzen und auch Spieler ohne PlayStation VR ansprechen. Wir haben Häuser und Schlösser gebaut, um euch einen Eindruck zu liefern.

Solide Grundlage

In „Discovery“ darf man nach kleineren Anpassungen direkt in einer neuen Welt starten, die zufällig generiert wird. Diese besteht dann aus unzähligen Blöcken, die man per Knopfdruck abbauen kann. Das funktioniert genau so simpel, wie man es sich vorstellt. Man läuft aber nicht nur durch die Welt und entdeckt verschiedene Landschaften, sondern kann jederzeit auf einen Katalog vieler Blöcke zugreifen und diese auch positionieren. Das reicht von normalem Holz über Dynamit bis hin zu Buchstaben und riesiges Toilettenpapier.

Die Auswahl an Gegenständen ist zwar solide, dennoch wirken einige Elemente etwas zu verrückt, andere dagegen generisch. Weitere Blöcke sollen zwar in Zukunft hinzugefügt werden, die aktuelle Auswahl wirkt aber noch etwas zu beliebig. Trotzdem ist es beeindruckend, wie man improvisiert und tatsächlich wunderbare Bauwerke mit den gegebenen Materialien erstellen kann. Das funktioniert sehr gut und fühlt sich bereits nach kurzer Zeit intuitiv an.

Gigantische Welt dank virtueller Realität

Das Spiel bietet genau, was es verspricht. Das Hauptargument dürfte aber für viele die Möglichkeit sein, die blockige Welt mit PlayStation VR hautnah zu erleben. Diese sieht wirklich fantastisch aus, denn durch die gewollt pixelige Optik geht kaum etwas von der Texturenqualität verloren. Viel beeindruckender sind allerdings die Größenverhältnisse, denn erst so sieht man, wie groß die Blöcke eigentlich sind. Auch das Bauen funktioniert gut, am besten jedoch, wenn man die Flugfunktion nutzt.

Selbst ein Teil der Welt zu sein, ist umso spannender, wenn man ein Bauprojekt fertiggestellt hat. Es ist atemberaubend, sein Schloss zu betreten oder sogar nur sein eigenes Haus. Gerade dabei wünscht man sich aber noch deutlicher, mehr Blöcke zu haben, um seine Kreationen noch vielfältiger zu gestalten. Trotzdem lassen sich derart komplexe Konstruktionen erstellen, dass man oft wirklich überwältigt wird, was in dieser Form nur in der virtuellen Realität möglich ist.

Umständlicher als nötig

Leider wird die gute Erfahrung durch kleinere Probleme getrübt. Allen voran macht die Steuerung beim Fliegen Probleme, wenn man am TV spielt. Es fällt schwer, kontrolliert nach oben oder unten zu fliegen, was bei größeren Projekten umständlich wird. Zwar funktioniert das in VR besser, leider ist die Laufgeschwindigkeit aber viel zu gering, und wenn man die Teleport-Funktion nicht nutzen möchte, kann man längere Laufwege vergessen. Zumindest das soll aber im nächsten Patch behoben werden, weshalb der Kritikpunkt hoffentlich bald verschwinden wird.

Kleinere Mechaniken wie zum Beispiel der Umstand, dass man immer wieder erneut R1 oder R2 drücken muss, um einzelne Blöcke zu entfernen und die Tasten nicht gedrückt halten darf, sind zwar nicht optimal, stören aber die Erfahrung nicht. Tatsächlich spielt es sich, solange man nicht fliegt, sehr flüssig und intuitiv, was vor allem im VR-Modus beeindruckt.

Unendliche Möglichkeiten mit Freunden

Während der Solo-Modus bereits Spaß bereitet, ist die Möglichkeit, online mit Freunden zu spielen, der wahre Star. Besonders mit PlayStation VR wird das unterhaltsam, da man sich schnell dabei entdeckt, eigene Spiele zu erfinden. Glücklicherweise ist alles schnell erbaut und dank eines einfachen Balls scheinen die Möglichkeiten unendlich. Selbst ein Versteck-Spiel in einem Labyrinth klingt langweilig, kann aber ein riesiger Spaß werden. In diesen Momenten weiß „Discovery“ seine Stärken auszuspielen, und auch in Zukunft soll es nicht enden. Ein lokaler, kooperativer Modus wurde bereits angekündigt, der diesen Spaß auch mit Freunden im selben Raum erlaubt.