Weltraum-Spiele gibt es zwar einige für PlayStation VR, die Qualität schwankt dabei jedoch. Deshalb ist „End Space“ umso interessanter, denn die Entwicklung startete damals auf Android-Smartphones, und nun findet das Spiel seinen Weg auf eine ausgereiftere VR-Brille. Kann das Spiel aber auch genug fesseln oder erkennt man den Ursprung? Wir haben den Weltraum bereist und Schlachten gemeistert, um euch die Antwort zu liefern.

Von der Stange

Während „Eve: Valkyrie“ den Fokus auf Online-Schlachten legt, möchten die Macher von „End Space“ die Weltraumschlachten für Einzelspieler an den Mann bringen. In den durchaus zahlreichen Missionen ist das Ziel immer dasselbe. Der Spieler muss gewisse Punkte im Weltall ansteuern und anschließend die ankommenden Feinde besiegen. Das klingt wahnsinnig eintönig, doch die Schlachten unterscheiden sich gerade genug, um immer wieder die benötigte Motivation zu bieten.

Das Raumschiff darf der Spieler frei nach Lust bewegen und drehen, weshalb ein starker Magen benötigt wird. Dann aber ist die Bewegungsfreiheit sehr befriedigend, denn mit etwas Übung lassen sich schnelle Manöver ausführen, um Feinde auszutricksen oder eben diese zu jagen. Zwei Waffen darf der Spieler ausrüsten, wobei diese in Blickrichtung schießen. Das funktioniert sehr gut und sorgt für schnelle Action, die einen regelrechten Arcade-Charme besitzt.

Echte Motivation?

Obwohl das Ziel immer dasselbe ist, lohnt sich ein erneutes Spielen nicht nur wegen der Bestenlisten. Mit der Zeit darf man sein Raumschiff verbessern und sogar neue Waffen ausrüsten. Zwar sind die entsprechenden Menüs etwas spärlich, doch es macht Spaß, durch die scheinbar kleinen Anpassungen in den Kämpfen die Dynamik zu verändern. Zudem möchte man dann später auch alte Level erneut absolvieren, um zu sehen, wie sehr sich die Verbesserungen wirklich gelohnt haben.

Dieser sogenannte Gameplay-Loop aus Schlachten und Verbesserungen macht Spaß, doch kann auch sehr ermüdend sein. Das sehr gute Gameplay wird nicht genug herausgefordert und wiederholt sich eher, als sich zu erweitern. Wer die ersten Level gespielt hat, weiß demnach auch, was noch kommen wird. Hier scheiden sich die Geister, denn während einige genau das wertschätzen, dürften andere zu schnell die Motivation verlieren.

Alles schwarz im Weltall?

Die Präsentation ist tatsächlich gelungen. Die verschiedenen Planeten im Hintergrund versprühen genau die richtige Atmosphäre für die mitunter rasanten Schlachten. Der Weltraum selbst ist dann aber eher generisch ausgefallen und kann nicht mit den Details der Konkurrenz mithalten. Das ist schade, denn gerade eine stärkere optische Abwechslung hätte die eintönigen Missionen spannender halten können.

Das restliche Design ist dann aber ordentlich, vor allem der Innenraum des Raumschiffes. Alles ist mit Bedacht gestaltet worden und sieht somit realistisch und futuristisch zugleich aus. Auch der Hauptraum, in dem man die Missionen auswählen darf, überzeugt mit Charme. Das Beste bleibt aber das Gefühl, ein kleines Raumschiff in den unendlichen Weiten des Weltalls zu sein. Lediglich die musikalische Untermalung passt nicht immer unbedingt.

Tolle Aussicht

Die Texturen wirken überraschend scharf für ein VR-Spiel, jedoch ist der Weltall etwas verwaschen. Dafür ist die Bildrate wunderbar flüssig und fängt die Action sehr gut ein. Trotzdem dürften einige Spieler besonders in den ersten Minuten überfordert sein, denn auch Vielspieler können sich nicht unbedingt vor der Übelkeit schützen. Dafür ist das Tracking aber sehr präzise und leistet sich keine Aussetzer.