Wer 2016 Wintersport digital erleben wollte, der konnte mit ein paar Abstrichen durchaus Spaß in der offenen Bergwelt von „Steep” haben. Nach mehreren kleinen DLCs und einer komplett neuen Umgebung in Alaska, kam jetzt vor kurzem die Erweiterung „Road to the Olympics” auf den Markt. Ob die Erneuerungen rund um die Olympischen Spiele das Interesse an dem Spiel neu entfachen kann, zeigt die folgende Review.

Dreifach Gold

„Steep” war noch nie bekannt für seine ausschweifende Geschichte. Aber dennoch erwartet einen dieses Mal eine knapp zwei bis dreistündige Geschichte rund um den Umstand, dass bei den kommenden Olympischen Spiele drei Freestyle-Wettbewerbe dabei sein werden. Dadurch kann ein Athlet drei Gold-Medaillen mit nach Hause nehmen, wenn er gut genug ist. Genau das ist das Ziel des eigenen Charakters, weshalb man ihn auf seiner Reise an den verschiedenen Trainings- und Wettbewerbsstationen verfolgt. Da der Fokus aber auf Freestyle liegt, gibt es innerhalb der Geschichte fast ausschließlich Trick-Events. Wer die vorher schon nicht mochte, der wird hier auch nicht glücklich. Untermalt wird die Reise durch Interviews mit echten Wintersportlern, die über ihre Erlebnisse als Teilnehmer der Spiele erzählen. Das zeigt einmal mehr, dass die Entwickler von „Steep” hinter dem Wintersport stehen und ihn so authentisch, wie möglich, darstellen wollen.

Neun Olympia-Events

Neben der Geschichte gibt es noch neun weitere Events, die unter der Flagge der Olympischen Spiele stattfinden. Davon sind drei die ganz normalen Trick-Events, wie aus der Story. Dazu kommen dann noch verschiedene Renn- und Slalom-Events. Insgesamt sind diese nicht wirklich spannend und man merkt, dass nur das mit in den Titel genommen wurde, was auch ohne großen Aufwand umsetzbar ist. Vom Schwierigkeitsgrad richtet sich die Geschichte an Neueinsteiger, während alle anderen Events für Profis im Spiel sind. Selbst die einfacheren Missionen sind vom Niveau her höher, als im Hauptspiel.

Nur für knallharte Fans

Da die Olympischen Spiele dieses Mal in Südkorea stattfinden, haben es sich die Entwickler nicht nehmen lassen, gleich zwei Regionen in Asien anzubieten. Während man in Südkorea nur die Geschichte und die neun Olympia-Events ohne jegliche Erkundungsmöglichkeit spielen kann, gibt es noch Japan. Diese Region ist in vier Abschnitte unterteilt und bieten leider insgesamt nur zwischen drei bis sechs Challenges. Wie bereits erwähnt, sind diese aber wirklich schwierig und werden einen schon ein paar Stunden unterhalten, wenn man überall Gold erreichen möchte. 

Am Ende hat man leider das Gefühl, dass einfach etwas fehlt. Die Geschichte ist zwar ganz nett aber sorgt auch nicht für Freudesprünge. Wer ein Spiel erwartet, das die Olympischen Spiele in seiner Gänze repräsentiert, wird bitter enttäuscht sein. Dadurch kommt es einem so vor, als wenn die Entwickler einfach nur überraschend die Lizenz bekommen haben und dann in aller Schnelle die „Steep”-Grundlage genommen haben, um ein paar Events aus der Olympiade umzusetzen, die ohne großen Aufwand möglich sind. Auch Japan ist einfach langweilig zu erkunden, da man zu wenige Challenges hat und man den Berg eigentlich kaum von allen anderen unterscheiden kann, wenn da nicht die Kirschbäume oder asiatisch anmutende Architektur wäre. Es bleibt einfach zu viel Potential auf der Strecke liegen.

Häufige Abstürze

Wenn man sich „Steep” einfach nur als Screenshots anschaut, dann sieht es immer wunderschön aus. Die Ästhetik der Berge und der Schneewelten ist auch dieses Mal wieder gelungen aber irgendwie leidet die Performance noch einmal mehr als im Hauptspiel. Teilweise gibt es Sequenzen, die das Spiel gefühlt in Standbilder darstellt. Zudem haben sich die Abstürze so stark gehäuft, dass kaum eine halbe Stunde ohne einen verging. Dazu musste während der Testzeit das Spiel zwei Mal neuinstalliert werden, da nach einem Absturz auch mal die Daten komplett zerstört sein können. Zum Glück blieb der Speicherstand aber davon immer unberührt. Zusätzlich hat es das Spiel auch mehrfach geschafft, dass die ganze PS4 abgestürzt ist. Mit solchen Problemen hatten wir im Hauptspiel nicht zu kämpfen, weshalb es total merkwürdig ist, dass diese sich jetzt derart stark gehäuft haben.