Die LocoRoco sind wieder auf der PlayStation 4 unterwegs und sorgen erneut für Jump ‘n‘ Run-Geschicklichkeit mit Ohrwurm-Potenzial. Wie es sich für einen Nachfolger gehört, bringt „LocoRoco 2 Remastered” einige Neuerungen mit sich, die allerdings auch schon im PSP-Original vorgekommen sind. Ob die Portierung auch ohne eigene Neuerungen abseits einer Frischzellenkur spielenswert ist, wollen wir in der folgenden Review herausfinden.

Die Moja sind zurück

Die LocoRoco leben endlich wieder in Ruhe auf ihrem Planeten, doch wie soll es auch anders sein, treiben die bösen Moja auf einmal wieder ihr Unwesen. Die schwarzen Plagegeister sorgen in den insgesamt acht Umgebungen für viel Chaos und es liegt an den LocoRoco, diese Invasion zurückzuschlagen. 

Die Geschichte ist wieder einmal sehr minimal gehalten und verschwendet kaum Zeit für irgendwelche Erzählstrukturen, abseits von einigen Cutscenes, die Boss-Kämpfe oder neue LocoRoco vorstellen. Diese sind aber leider direkt der PSP-Fassung entnommen und wurden nicht wirklich überarbeitet. Der Unterschied zwischen den optisch gestochen scharfen Gameplay-Szenen und den Story-Sequenzen, die verschwommen, blass und pixelig sind, ist dann doch so enorm, dass man in diesem Aspekt von der Portierung enttäuscht wird.

Abwechslungsreiches Level-System

Ansonsten ist das Kern-Konzept auch bei „LocoRoco 2 Remastered” gleich geblieben. In der Rolle von einem der sieben LocoRoco, die sich durch ihren Gesang unterscheiden und damit durch die Stimmungsänderung auch etwas Widerspielwert in den Leveln bieten, muss man durch die Welten rollen. Dabei wurde dieses Mal ein durchaus anderes Level-System verwendet, das man sehr selten in Videospielen sieht. Normalerweise ist es immer so, dass man eine Welt komplett durch macht und dann zur nächsten übergeht. In „LocoRoco 2” hingegen wechselt nach jedem Level auch die komplette Umgebung und es kommen immer wieder neue Elemente hinzu, was das Spiel sehr abwechslungsreich gestaltet. Ansonsten hat sich am Grund-Gameplay neben ein paar neuen Fähigkeiten, die man nach und nach freischaltet, nichts getan. Das ist aber auch gut so, denn der Jump ‘n‘ Run-Geschicklichkeits-Mix macht zwischendurch wirklich Spaß.

Frustrierende Momente

Ein wenig schade ist dabei weiterhin, dass die Level so lang sind und viele Geheimnisse verstecken. Das ist für manche vielleicht der Hauptaspekt des Spiels, aber es kann auch zu sehr vielen Frustmomenten führen, wenn man nach 15 Minuten scheinbar sehr gründlichem Erkunden doch noch die Hälfte aller Sammelobjekte verpasst hat. Zudem gibt es immer wieder Orte, an denen man nur eine Chance hat, heranzukommen und wenn man diese verpasst, muss man das gesamte Level wieder von vorne beginnen. Da kann dann auch schon einmal der Controller genervt zur Seite gelegt werden. 

Kurzweilige Ablenkung

Eine Rückkehr finden auch die Minispiele, die ein wenig Abwechslung bieten. Immer wieder schaltet man ein neues Spielchen frei, das für einige Minuten unterhalten kann. Dazu gehören zum Beispiel Varianten eines Pferderennens, in dem man auf den schnellsten LocoRoco setzen muss, oder eines Hau-den-Maulwurf-Automatens. Diese sind vielleicht nicht die besten Minispiele, aber lenken gut vom ansonsten immer sehr gleichförmigen Hauptspiel ab. Dazu gibt es auch wieder das Mui Mui Haus, in dem man dieses Mal Möbel für die kleinen blauen Bewohner erstellen muss, die einem zum Dank dann Belohnungen, wie Musik, Stempel und mehr, geben. Das ist ebenfalls eine kleine Nebenaktivität, die nichts Besonderes ist, aber durchaus kurzzeitig ablenkt.

Fröhlich und nervig zugleich

Der Make-or-Break-Punkt bei „LocoRoco 2 Remastered” ist erneut der Soundtrack. Wie bereits beim Vorgänger ist dieser stets fröhlich und hat ein enormes Ohrwurm-Potenzial. Denn die LocoRoco singen wie erwähnt mit und tragen teilweise mit ihrer ganz eigenen Stimmung zum Song bei. Dadurch ergibt sich eine sehr lockere Atmosphäre und ein einzigartiger Soundtrack, der sich nie gleichförmig anfühlt. Aber die quietschigen Stimmen in Kombinationen mit den recht kurzen Tracks von jeweils knapp zwei Minuten führen dazu, dass man auch schnell davon genervt sein kann. Daher wird der Soundtrack sicher nicht jeden ansprechen, aber er ist einer der wichtigsten Punkte des Spiels und nimmt auch im Gameplay immer wieder einen Stellenwert ein, wenn die LocoRoco singen, um Figuren aufzuwecken oder andere Wege freizuräumen.