Indie-Plattformer gibt es seit vielen Jahren in vielen Formen. Eine Art, die sich am häufigsten durchgesetzt hat, ist der cineastische Puzzle-Ansatz, der durch „Limbo” sehr populär geworden ist. In eine spielerisch ähnliche Kerbe schlägt „Albert & Otto”, das in drei Episoden unterteilt und jetzt mit der ersten auf der PlayStation 4 gestartet ist. Ob das Spiel damit Lust auf die weiteren Teile machen kann, haben wir für euch herausgefunden.

Kinder im Weltkrieg

„Albert & Otto” erzählt im Grunde zwei Geschichten. Die Erzählung, die vordergründig präsentiert wird, ist recht simpel. Die Schwester von Albert wird in einem vom zweiten Weltkrieg zerstörten Ort durch irgendwen entführt. Deshalb muss er sie jetzt zusammen mit dem magischen Plüschhasen retten. Die etwas interessantere Geschichte wird zwischen den Zeilen über Briefe erzählt, die zeigen, was mit den Kindern davor passiert ist und wie sie vom zweiten Weltkrieg beeinflusst wurden. Wirklich fesselnd ist aber auch diese nicht, weshalb man nicht unbedingt Lust auf die nächsten Episoden bekommt.

Nerviges Rätseln

Das Gameplay liefert ebenfalls einen Grund, warum man nicht unbedingt weiterspielen möchte. Das Spielprinzip ist identisch zu dem aus „Limbo”, wonach man stets von links nach rechts oder manchmal auch von rechts nach links läuft, um simple Rätsel zu lösen. Leider kommt aber nie die düstere Stimmung auf, die man von dem Vorbild gewohnt ist. Tatsächlich gestalten sich die Rätsel stückweit abwechslungsreich, auch wenn sie spielerisch sehr ähnlich aufgebaut sind. In der Regel muss man fast immer mehrmals sterben, um überhaupt zu verstehen, wie man das Rätsel angehen muss. Viele der Puzzle verlangen von einem auch immer wieder Backtracking, was nach einer gewissen Zeit einfach nur noch nervt. Die Idee, den magischen Stoffhasen Otto als eine Art zweiten Charakter zu verwenden, der Schalter aktivieren kann, ist ganz witzig, aber auch diese nutzt sich über die knapp zwei Stunden Spielzeit schnell ab.

Poppiger Look

Das einzige, was „Albert & Otto” ein wenig interessant macht, ist der Look. Zwar ist er längst nicht so atmosphärisch wie bei „Limbo” oder auch „Inside”, aber durch die wenigen und trotzdem sehr poppigen Farben kann man nichts gegen das Visuelle sagen. Der Soundtrack hat hier und da seine Momente, in denen er in den Vordergrund rückt; er bleibt aber nicht in Erinnerung und ist nach dem Spielen schnell vergessen.