Die Menge an Spielen, in denen man eine verlassene Raumstation durchläuft, ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Man könnte meinen, hier seien alle Ideen schon genutzt worden, und es ist eine schwierige Aufgabe aus der Masse herauszustechen. Dennoch versuchen die Macher von „The Station“ eine Geschichte zu erzählen, die Spieler von der ersten bis zur letzten Sekunde fesselt. Ob das gelungen ist, haben wir für euch herausgefunden.

Die fremde Zivilisation

In „The Station“ gibt es keine Gegner, nicht einmal schneller Reflexe sind gefordert, weshalb die Geschichte im Fokus steht. In dieser geht es um die Entdeckung einer fremden, intelligenten Spezies, die sich jedoch in einem Krieg befindet. Deshalb soll der Planet mithilfe einer Raumstation, die sich im Umfeld tarnen kann, ausspioniert werden. Nach einigen Tagen bricht jedoch schlagartig der Kontakt ab, und auch der Tarnungsmechanismus scheint abgeschaltet. Der Spieler macht sich nun auf den Weg die drei Mitglieder der Crew zu finden, doch schon schnell wird deutlich, dass etwas gewaltig schief gelaufen ist.

Die Geschichte erzählt ein starkes Abenteuer einer Crew, die für ihren Entdeckergeist bestraft wird. Obwohl ihr Ziel nur ist, die Voraussetzungen für eine Kontaktaufnahme zu überprüfen, erahnt der Spieler früh, dass hier kein fröhliches Ende anstehen wird. Leider werden viele das Ende sowie die große Wendung früh erahnen, doch das ist nicht unbedingt eine Enttäuschung. Man lernt nämlich durch Logbücher die Crew kennen, kann ihre Geschichten verfolgen und erforscht nicht nur eine sterile Kulisse, sondern eine Raumstation, die sich durch gewisse Ereignisse ständig verändert. Nach rund zwei Stunden kann man bereits das Finale erreicht haben, allerdings dürfte die Länge für Genre Fans weder eine Überraschung noch ein großer Nachteil darstellen. 

Eine bedrückende Station

Der Star des Spiels ist die Raumstation, die durch Authentizität und Detailverliebtheit besticht. Jeder einzelne Raum ist logisch aufgebaut und voller Kleinigkeiten, weshalb man ständig stehen bleibt um alles genauestens zu inspizieren. Glücklicherweise wird dem Spieler selber überlassen wie genau er die Welt erforschen möchte, da meist deutlich ist welche Gegenstände man für die kleinen Rätsel benötigt. Dennoch ist es faszinierend herauszufinden, wie die Crew die neue Spezies erforscht und was in der Zukunft alles entdeckt wurde. Selbst Einrichtungsgegenstände, chemische Entdeckungen oder die technischen Entwicklungen wurden realistisch ausgearbeitet, weshalb man sich gerne Beschreibungen durchliest.

Natürlich ist auch die Crew selber interessant, schließlich ist es die Hauptaufgabe, die Mitglieder zu finden. Obwohl einem relativ viel Freiheit gewährt wird, findet man die Questlogs, Emails und schriftliche Konversationen in einer logischen Reihenfolge. Der Spieler lernt etwas über deren Vergangenheit, die Reise im Weltall und auch über den Moment, in dem die Systeme ausgefallen sind. Man leidet mit ihnen mit, obwohl über einige Ereignisse zu wenig geschrieben wird. Dennoch freut man sich über jeden einzelnen Logeintrag, der die Welt genauer beschreibt.

Mehr als nur laufen

Man läuft zwar meist nur herum, einige Rätsel gibt es trotzdem. Diese lockern den Ablauf enorm ab und sind zwar meist angenehm, jedoch nicht zu leicht. Keiner dieser Kopfnüsse wird lästig, vorausgesetzt man mag Worträtsel. Glücklicherweise gibt es nie einen Zeitdruck, dennoch fühlt man sich permanent beobachtet. Mitunter hat man das Gefühl einen Horror-Titel zu spielen, denn Jump-Scares und andere unheimliche Momente lassen einen zusammenzucken. An dieser Stelle soll gar nicht so viel verraten werden, doch schon kurz nach dem Start dürften Spieler Paranoid werden.

Ruckelnd im Weltall

Soweit klingt alles wunderbar, doch leider gibt es große Probleme bezüglich der Spielbarkeit. Die Bildrate sinkt an vielen Stellen massiv und gleicht eher einer Diashow. Besonders im Hangar sieht man das perfekt, denn sobald zu viele Elemente im Sichtfeld des Spieles sind ruckelt es enorm. Zudem muss man einige Bugs ertragen, weshalb man sich sogar außerhalb der Raumstation befinden kann. Passenderweise endete der Test nach dem Abspann mit einem Spielabsturz. Das muss unbedingt durch einen Patch behoben werden, denn ansonsten sind die Texturen scharf, die Effekte sehr schön und auch die Soundeffekte atmosphärisch. Es ist ärgerlich, dass das Erlebnis dadurch heruntergezogen wird.