Kein Genre für PlayStation VR ist derart überrepräsentiert wie Shooter. Es gibt mittlerweile zahlreiche Titel, in denen man nichts anderes macht als Kugeln auszuweichen und Bösewichte abzuschießen. Vielen Vertretern fällt es deshalb schwer, aus der Masse herauszustechen, dennoch schaffen einige Spiele es, zahlreiche Fans für sich zu gewinnen. Genau in dieser Kategorie möchte auch „Blasters of the Universe“ landen, weshalb wir uns etlichen Feinden gestellt haben, um zu verraten, ob den Machern das gelungen ist.

Das Spiel im Spiel

Die Geschichte kommt nicht über das Intro hinweg, ist aber dennoch nett anzusehen. Es geht nämlich um einen Spieler, der die Highscores seiner Arcade-Automaten erobert. Als ein VR-Spiel angeliefert wird, beansprucht er dieses und verwandelt sich kurzerhand in den Herrscher seiner eigenen Welt. Der Spieler muss diesen nun stoppen, in klassischer Bullet Hell-Manier.

Eigentlich ist das Spielprinzip unglaublich simpel. Mit Schild und Waffe schießt man Feinde vor sich ab und weicht den Kugeln aus. Man ist jedoch nur am Kopf verwundbar, weshalb das Ausweichen überraschend präzise wirkt und man nie das Gefühl hat, unfairerweise getroffen zu werden. Jedoch beansprucht man auch das Schild, denn anders als bei der Konkurrenz wird man hier regelrecht von einem Kugelhagel bombardiert. Diese Art von Bullet Hell in VR gab es in der Form noch nicht, funktioniert aber überraschend gut, auch da die Kugeln nicht zu schnell auf den Spieler zufliegen. Die Steuerung ist sehr präzise dank des tollen Trackings, und die Gegner bleiben über die gesamte Spieldauer interessant. Gerade die Bosse überzeugen durch nette Ideen, wer also einen starken Wellenshooter möchte, wird hier definitiv glücklich. Wer hingegen nur einmal das Ende erreichen möchte, wird zu schnell alles gesehen haben.

Qualität statt Quantität

Leider ist „Blasters of the Universe“ ein sehr kurzes Spiel. Nach vier Leveln, die bis zu 15 Minuten andauern, hat man bereits alles gesehen. Dann bleiben wohl nur die Highscore-Jäger und hartnäckige Spieler, die alles auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad abballern wollen, übrig.  Es gibt noch einen Endlos-Modus, jedoch wären mehr Level definitiv wünschenswert gewesen, da die Schlachten sehr stark auf Qualität setzen, Quantität jedoch zu sehr ignorieren. Optisch abwechslungsreich sind die Abschnitte auch nicht, obwohl sie durch ihren Neon-Stil begeistern. 

Es spricht aber für das Spiel, dass man immer mehr möchte. Die einzelnen Mechaniken sind derart gut, dass man gar nicht genug davon bekommt. Selbst diejenigen, die solche Wiederholungen eigentlich nicht mögen, können sich leicht dabei entdecken, die Level immer und immer wieder zu wiederholen und neue Highscores aufzustellen. Es fühlt sich fantastisch an, jeder Kugel auszuweichen, mit dem Schild abzuwenden und Feinde, egal ob in der Luft oder am Boden, zu vernichten. Einen großen Motivationsschub gibt es aber trotzdem.

Waffenbauer

Völlig neu für das Genre in VR ist die Möglichkeit, sich seine Waffen selbst zusammenzubasteln. Sieben davon gibt es, jedoch darf man aus einer großen Menge Modifikationen eben diese anpassen. Dazu gehören Magazingröße, Geschwindigkeit beim Nachladen, mehr Präzision, größere Geschosse; die Anzahl ist sehr zufriedenstellend und motiviert, alles auszuprobieren. Zudem darf man vor der Schlacht seine Kreation nochmal testen, um Feinheiten anzupassen. Es ist schade, dass dieses Zusammenbauen nicht durch eine höhere Levelanzahl gefördert wird.

Kräftige Schlachten

Auf PlayStation 4 läuft das Spiel ebenso gut wie bereits auf dem PC. Die Umgebungen überzeugen vor allem durch ihre kräftigen Farben und sehen so als, als ob man in einem Spiel aus vergangenen Tagen gelandet wäre. Der Soundtrack unterstützt diese Atmosphäre und lässt das Action-Feuerwerk regelrecht erstrahlen. Die Immersion gelingt nicht nur durch die schöne Welt, sondern auch das präzise Tracking. Es gibt überhaupt nichts zu meckern an der Umsetzung, weshalb PlayStation VR-Besitzer keinen Grund zur Sorge haben.