Mit einem Katapult auf das gegenüberliegende Bauwerk ballern scheint in Mode zu sein. Ein paar wütende Vögel haben dieses Spielprinzip zum gesellschaftlich anerkannten Zeitvertreib gemacht. „CastleStorm“ nimmt diese Idee auf und packt einige Kniffe hinzu, die auch Hardcore-Gamer begeistern sollen. Funktioniert der Plan oder muss man sich dem Federvieh geschlagen geben? Unser Review gibt die Antwort!

Angry Knights

Sir Gareth ist Verteidiger des Reiches und wahrlich ein edler Ritter. Lange Zeit hatte er nicht viel zu tun, denn der Frieden mit den Wikingern schien nicht zu enden. Doch nun wurde der magische Edelstein der Ritter gestohlen, und so muss Sir Gareth die Truppen mobilisieren, um ihn zurück zu erobern und so erneut Frieden zwischen den beiden Parteien zu schaffen. Nun stellt er sich dem Kampf gegen Wikinger, Wölfe, Oger und andere feindlich gesinnte Lebewesen.

Katapultduell

Doch statt einfach selbst loszumarschieren, hat der edle Ritter einige Trümpfe in der Hinterhand. Am markantesten ist hier definitiv das Katapult. Mit dem linkem Stick bestimmt man die Schussrichtung und justiert per Digikreuz zur Not fein nach. Pfeile, Bomben und auch Schafe - ja, das Spiel strotzt vor diesem Humor - können den Fußtruppen und der Burg des Gegners entgegen geschleudert werden. Dazu können dann noch Truppen gerufen werden, die eigenständig agieren. Bogenschützen halten Gegner aus der Ferne in Schach, Ritter wandern tapfer dem Feind entgegen und Heiler schützen die Lebensenergie der eigenen Truppen. Zuletzt können auch noch Zauber bewirkt werden und auch Sir Gareth kann selbst in Aktion treten. Dieser bleibt für eine begrenzte Zeit in der Schlacht und wird direkt gesteuert.

Flotte Finger

Sehr schön gelöst ist hierbei die Steuerung. Jeder der Bereiche hat seine eigene Taste, und dabei bleibt es auch. Ein Druck auf Viereck, und man wechselt ins Menü für die Truppen. Per Schultertasten schaltet man die verschiedenen Einheiten durch, und ein erneuter Druck auf Viereck ruf diese herbei. Drück man anschließend auf X, ist sofort wieder das Katapult startklar, ein erneuter Druck und Stein, Schaf oder Bombe fliegen Richtung feindlicher Burg los. Das geht innerhalb kürzester Zeit dermaßen flott von der Hand, dass es eine wahre Wonne ist, alle Spielelemente gleichermaßen zu nutzen.

Viel zu tun

Im Laufe der Kampagne hat man eine Vielzahl von Missionen zu erledigen. Meist laufen diese auf das Zerstören der feindlichen Festung oder die Eroberung der feindlichen Fahne hinaus, die Spielbedingungen ändern sich jedoch. So muss man manchmal auf Einheiten oder das Katapult verzichten. Dazu kommen Nebenmissionen, die zusätzlich Kohle einbringen, und einmal erledigte Missionen können für ein besseres Ergebnis wiederholt werden. Die erspielten Taler lassen sich dann in Verbesserungen für Einheiten, Geschoße und die Burg stecken, wovon im Laufe der Kampagne immer neue freigeschaltet werden. Die Einheiten werden so stärker, stecken mehr Treffer ein oder heilen mehr Lebensenergie. Geschoße werden stärker und laden schneller nach und diverse Räume der Burg bieten Boni wie mehr Einheiten gleichzeitig auf der Karte zu haben. Wer will, kann die Burg übrigens komplett selbst bauen. Ein sehr einfach zu bedienender Editor bietet hier alle benötigten Möglichkeiten um das Eigenheim hübsch und standfest zu gestalten. Wer nicht gern allein zockt, darf in mehreren Modi online gegeneinander und auch kooperativ Ritter und Katapulte sprechen lassen.

Knuddel-Wikinger

Optisch reißt das Spiel absolut keine Bäume aus, ist aber nett designt und läuft flüssig. Wenn die hageren Fußtruppen neben edlen Rittern und berittenen Eseln ulkig animiert dem Feind entgegen stapfen kommt man um ein Schmunzeln nicht drum herum. Die Burgen sind mit ihren animierten Einsichten in die Räume ebenso eine Augenweide, genau wie die farbenfrohen Hintergründe, die auch noch mit ihren eigenen Musikstücken daher kommen. Die Soundeffekte sind bis auf ein paar Sprachsamples sehr knapp, fügen sich aber dennoch sehr gut ins Gesamtbild ein. Leider muss man bei der Vita-Fassung leichte Abstriche machen. Da immer viel los ist, dankt man dem großen TV die Übersicht mit Handkuss, und auch die Steuerung mit dem kleinen Analogstick ist nicht ganz so genau wie mit dem DualShock 3.