Baseball mag hierzulande weniger verbreitet sein, in den USA dagegen ist es eine der beliebtesten Sportarten. Nur langsam geht es in Deutschland voran, jedoch arbeitet dieser sich bei der Beliebtheit unten den Randsportarten stetig nach oben. Fans dieses Sports bekommen nun auf der PlayStation Vita die Möglichkeit, in die Rolle von Pitchern und Battern zu schlüpfen. Doch ist das Spiel nun „Save!“ oder „Out!“? Wir verraten es euch!

Die Spielregeln

Wer sich mit Baseball nicht auskennt, für den gibt es hier eine kurze Erklärung. In dieser Sportart amerikanischen Ursprungs müssen innerhalb von neun Runden, genannt Innings, mehr Punkte, genannt Runs, erzielt werden als es das gegnerische Team schafft. Innerhalb dieser Innings hat jedes Team, bestehend aus neun Spielern, einmal die offensive und einmal die defensive Rolle. Beim defensiven Team wirft der Pitcher den Ball, während die anderen Teammitglieder über das Feld verteilt sind und möglichst schnell den Ball unter Kontrolle bringen müssen. Dies versucht natürlich das offensive Team mit dem Schlagenden, genannt Batter, zu verhindern. Dieser muss den vom Pitcher geworfenen Ball mit dem Schläger möglichst so schlagen, dass kein Spieler des defensiven Teams diesen fangen kann, sonst ist der Batter „Out“. Müssen die Feldspieler den Ball erst aufheben und wieder zurückwerfen, kann der Batter loslaufen und möglichst viele der vier Bases überschreiten. Schafft er alle, gibt es einen Punkt, haben die defensiven Spieler den Ball zurück zu den Bases geworfen, muss er sich auf einer Base befinden, sonst ist er „Out“. Schafft der Batter es, den Ball aus dem Spielfeld heraus zu schlagen, ist dies ein „Home Run“, dürfen alle Spieler, die sich neben dem Batter auf den Bases befinden, direkt einen Punkt einheimsen.

Zahlenmäßig überlegen

Wer sich ein wenig mit dem Sport auskennt und seine favorisierten Teams und Spieler hat, wird glücklich sein: Alle Mannschaften der Profiliga haben es mit ihren vollständigen Kadern ins Spiel geschafft. Für den wahrscheinlich interessantesten Modus aber ist dies erstmal irrelevant. In „Road to the Show“ muss zu Beginn ein eigener Amateur-Spieler erstellt werden. Über die ersten Spiele hinweg muss man sein Können zeigen, um bei den Profi-Mannschaften Aufmerksamkeit zu erregen. Wenn es dann zur Auswahlphase kommt, bekommt man bei entsprechender Leistung ein Vertragsangebot. Sehr schön ist hier, dass ungeduldige Spieler – oder solche mit wenig Zeit für das Hobby Videospiele – die Sache etwas beschleunigen und direkt in ihr Lieblingsteam springen können.

Dank Rollenspiel-artigem Gameplay macht der Modus über einen sehr langen Zeitraum Spaß. Durch gute Leistungen erhält man Erfahrungspunkte, die man in die unzähligen Attribute investieren kann und somit seinen persönlichen Allrounder oder Spezialisten entwickelt. In „The Show Live“ werden während der Saison die Daten der echten Liga ins Spiel übertragen. Wer also einen Spieler einsetzen wollte, der drüben in den USA grade eine Verletzung erlitten hat, hat bei „MLB 14 The Show“ leider das Nachsehen – was in dem Fall natürlich der Unterhaltung sehr dienlich ist.

Neben weiteren großen Modi gibt es auch Vieles, was für eine kurze Runde zwischendurch gut ist. So kann zum Beispiel ein ganz normales Einzelmatch abgekürzt werden, falls man gerade mal keine Zeit oder Lust für die kompletten neun Innings hat. Noch schneller geht es beim Home Run Contest oder dem Training zu. Letzteres ist dabei nicht nur für Anfänger geeignet, sondern dank Highscores auch für Profis immer wieder eine Herausforderung. Wer gern online unterwegs ist bekommt auch einiges geboten, jedoch scheint die Verbindungsqualität merklich zu schwanken. Zu guter Letzt ist noch Cross-Play zwischen der PS Vita und der PS3 möglich.

Auf dem Platz

Was würde die hohe Zahl an Modi bringen, wenn das, worauf es wirklich ankommt, keinen Spaß bringt: die Matches an sich. Doch hier kann direkt Entwarnung gegeben werden. Sowohl absolute Anfänger als auch Profis werden gleichermaßen Freude am Spiel haben. Erstere können die Steuerung auf ein Minimum reduzieren und vieles automatisieren. So reicht zum Abschlagen der X-Button in Verbindung mit dem linken Joystick. Profis dagegen können selbst über die diversen Schlagvarianten entscheiden, um die volle Kontrolle über den Schlag zu erhalten. Bei beiden Varianten wird bewertet, wie gut man im Timing war, und so kann man sein Spiel stetig verbessern. Leider ist die Entfernung des heranfliegenden Balles ein wenig schwerer einzuschätzen als bei der Fassung für die PS3. Ein wenig Übung macht dieses Manko zwar wett, dass es auch schöner geht beweist aber eben die Heimkonsolenvariante. Wer das volle Gefühl für das Geschehen bekommen will, muss entweder schon genug Wissen über den Sport mitbringen oder sich dieses noch Aneignen. Viele Fachbegriffe und Abkürzungen lassen sich mit einer simplen Übersetzung nicht verstehen. Der Sport ist halt wie das komplette Spiel auf Englisch, weshalb man auch der Sprache mächtig sein sollte.

Liveübertragung

Wie auch bei der PlayStation 3 kann die PlayStation Vita eine tolle Stadionatmosphäre erzeugen, jedoch mit Einschränkungen. Besonders die Spieler sehen im direkten Vergleich merklich puppenhafter aus und bewegen sich auch eben etwas mehr so. Dazu haben sich an ein paar Ecken kleinere grafische Unschönheiten eingeschlichen, die den Gesamteindruck etwas trüben. Der Sound dagegen macht auch hier Spaß. Die Präsentation kann mit dem Bombast der PS3-Fassung nicht mithalten, aber das ist ohne 40 Zoll LCD-TV und 5.1-Anlage auch kaum möglich.