Ein Hund kann auf vielerlei Hinsicht ein Freund fürs Leben sein: Kommt man nach einem anstrengenden Tag nach Hause, wartet der Vierbeiner bereits sehnsüchtig. Er begrüßt sein Herrchen oder Frauchen voller Enthusiasmus. In jeder Gefühlslage kann ein Hund der richtige Partner an der Seite eines Menschen sein und sehr schnell schleicht sich der tierische Freund in das Herz seiner Besitzer. Allerdings sollten auch die Pflichten nicht vergessen werden, die weit mehr sind, als nur das regelmäßige Gassi gehen. Wer sich bisher diesen Pflichten nicht stellen wollte oder auch aus verschiedenen Gründen nicht durfte, bekommt mit „PlayStation Vita Pets" Abhilfe. Doch kann der virtuelle Hund einen echten wirklich ersetzen? 

Aus dem Leben eines Hundebesitzers

Im wahren Leben muss man sich schon im Vorfeld einige Gedanken machen, bevor der Hund in sein neues Heim einzieht. Welche Rasse soll es denn sein, lieber einen Welpen, den man dann von klein auf beobachten und erziehen darf oder gibt man auch einem älteren Hund aus dem Tierheim eine Chance? Diese und viele andere Fragen, die es in der Realität zu beantworten gilt, nimmt „PlayStation Vita Pets" direkt ab. Zu Beginn hat der Spieler eine Auswahl zwischen mehreren Hunden verschiedener Rassen. Man muss sich dann nur noch für einen kleinen Welpen entscheiden, der dann im Anschluss darauf in das Eigenheim einzieht.

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase geht es dann auch schon ans Eingemachte: Der Hund möchte unterhalten werden, Futter und Trinken bekommen, aber sich natürlich auch die Pfoten ausgiebig vertreten dürfen. Doch dabei soll es nicht bleiben, denn schnell findet man heraus, dass sich in dem Gebiet, in dem man sich befindet, früher ein Königreich befunden hat, das mit mehreren Schätzen und Kostbarkeiten nicht zu geizen wusste. Als Hundebesitzer interessiert den Spieler dabei scheinbar nur die goldene Tunika, das einst dem Königshund gehört hat und nun vom Spieler gefunden werden möchte. Zusammen mit dem tierischen Freund gilt es, die Geheimnisse sowie die Hintergrundgeschichte zu ergründen und dabei vielleicht sogar auf neue Erkenntnisse zu stoßen.

Tierische Knobelei auf königlichen Spuren

Das Leben eines Hundes ist von vielerlei Tätigkeiten geprägt: Natürlich möchte der Hund gefüttert, gestreichelt oder auch mal Gassi gehen, um sich zu erleichtern. „PlayStation Vita Pets“ greift diese Pflichten eines Hundebesitzers auf und verknüpft sie mit netten Minispielchen. Möchte man seinen Hund streicheln, so kann man dies dank des Touchscreens machen, um den Vierbeiner glücklich zu stimmen.

Doch der Welpen kann auch dadurch unterhalten werden, indem man sich in das Inselabenteuer stürzt. Über die gesamte Insel sind mehrere Schätze verborgen, die es zu entdecken gilt. Auf den Spuren des verstorbenen Königs und dessen Hund mit der sagenumwobenen Tunika, ist das Tagebuch des Königs ein wichtiger Anhaltspunkt. Richtet man sich danach, kommt man in die unterschiedlichsten Gebiete. In diesen muss sich der Hund waghalsig unter Baumstämme hindurch robben oder in Höhlen trauen.

Das Entdecken ist dabei recht einfach gehalten: Gibt es Bereiche, in denen sich ein Gegenstand befindet, der geborgen werden möchte, berührt man markierte Bereiche auf dem Bildschirm, bis der Hund eurer Wahl auf einen Gegenstand stößt. Aber nicht nur der ausgeprägte Geruchssinn ist gefragt, auch etwas Gehirnschmalz ist vonnöten, um simple Schieberätsel zu lösen.

Hundejahre sind lehrreiche Herrchenjahre

Allerdings kann der Vierbeiner nicht jeden beliebigen Bereich auf der Insel nach Herzenslust erkunden. Um alle Wege beschreiten zu können, dürfen bei den Abenteuern nicht die Bedürfnisse des eigenen Hundes vergessen werden. Bestimmte Bereiche und Türen können nur geöffnet werden, wenn im Vorfeld das Gebiss des Hundes auf Vordermann gebracht wurde. Ist dieses stark genug, können weitere Waldbereiche oder Höhlen erforscht werden.

Der Hund kann mit Spielzeug trainiert werden. Im Grunde sind dies kurze Minispiele, die man schon hunderte Male gesehen hat. Zum Beispiel kann man mit seinem Finger auf dem Touchscreen die Bewegungen des Welpen verfolgen oder man schmeißt Frisbees durch die Gegend, damit der Hund seine Sprungkraft verstärkt.

Als Belohnung für die intensive Erziehung des Vierbeiners bekommt man im besten Fall einen Teil der Tunika oder auch einen Ausschnitt der Schatzkarte geschenkt, was dann zum Komplettieren dieser anregt. Neben diesen kleinen Errungenschaften erhält man regelmäßig sogenannte Kumpel-Punkte, die für verschiedene Spielgegenstände, Kleidungen oder auch Futter verprasst werden können.

Technik

Eine besondere Augenweide stellt „PlayStation Vita Pets" nicht dar. Die Gegenstände und Umgebungen sind simpel dargestellt und auch die Texturen leisten keine Höhenflüge. Allerdings muss man dies auch nicht unbedingt von „PlayStation Vita Pets" erwarten, denn die Grafik ist im Allgemeinen zweckmäßig. Hinsichtlich der jungen Zielgruppe, die man mit dem Titel eindeutig ansprechen möchte, ist die Grafik vollkommen akzeptabel.

Weniger akzeptabel ist allerdings der Spielfluss, der durch mehrere Aufhänger spürbar gemindert wird. Manchmal muss man als Hundebesitzer einen Kompromiss finden, wenn der Vierbeiner nicht an die Stelle läuft, an der man ihn denn gerne hätte oder gar nur gegen eine Wand läuft, obwohl dies so nicht vom Spieler erwünscht ist. Als Spieler muss man sich damit abfinden, dass dann eine Navigation an eine andere Stelle vonnöten ist. Ebenfalls kompromissbereit muss man sein, wenn eine Interaktion mit den vorhandenen Gegenständen plötzlich nicht mehr möglich ist und nur noch dadurch behoben werden kann, indem man den Spielstand vom letzten Speicherpunkt aus neu lädt. Dank der automatischen Speicherfunktion bringt dies überschaubare Verluste, nervtötend ist es allerdings allemal.
Beim Sound wurden auch keine Höchstleistungen vollführt. Abgesehen von der im Hintergrund surrenden, immer gleichen Melodie, darf man der Stimme seines Hundes lauschen. Dieser hat dem Spieler auch so einiges mitzuteilen und seien es nur Banalitäten, die schon nach kurzer Zeit wiederholt werden.