In den letzten Jahren wurde das Spielen auf Smartphones immer beliebter. Damit verbunden haben sich auch einige Genres immer weiter entwickelt und wurden stets populärer. Dementsprechend wird wohl kaum ein Spieler die „Endless Runner“ nicht kennen. Trotz des simplen Konzepts erschienen unzählige Titel, von denen auch die gängigen Konsolen nicht verschont wurden. Mit „Run Like Hell!“ bekommt nun auch die PlayStation Vita einen neuen Titel, der aus der Masse herausstechen möchte. Ob das auch wirklich gelingt, erfahrt ihr im Test!

Die Hölle auf Erden

Nein, eine besondere Geschichte bietet „Run Like Hell!“ sicher nicht. Der Held möchte mit seinem Boot eine Insel voller Kannibalen verlassen. Am Strand angekommen merkt er allerdings, dass er auf der falschen Seite angekommen ist, weshalb noch einmal das tropische Paradies durchquert werden muss, um eine Flucht möglich zu machen. Viel mehr passiert auch im weiteren Verlauf nicht, obwohl die kleinen Comic-Bilder zwischen einigen Leveln recht schön anzusehen sind.

Ein langer Aufenthalt

Das Spielprinzip ist recht schnell erklärt. Ziel eines jeden Levels ist es, einen bestimmten Punkt zu erreichen. Dabei läuft der Held allerdings automatisch, während eine Gruppe von Eingeborenen ihn verfolgt. Dementsprechend muss über Kisten gesprungen und unter Hindernissen durchgerutscht werden, um kein Opfer der hungrigen Meute zu werden. Dazu kommen noch einige Items, die den Spieler schneller laufen lassen oder die Gegner verlangsamen. Diese Elemente sollten einem recht bekannt sein, da sie in nahezu allen Genre-Vertretern vorhanden sind. „Run Like Hell!“ spielt hier also eher auf der sicheren Seite.

Ungewöhnlich sind allerdings die vielfältigen Spiel-Modi, die eine ordentliche Portion Langzeitmotivation mit sich bringen. Im Story-Modus müssen einige Level beendet werden, um von der Insel zu entkommen. Dabei werden verschiedene Gebiete durchquert, die individuelle Elemente mit sich bringen. Im Dschungel müssen Ruinen erklommen werden, während die Höhlen von niedrigen Gängen geprägt sind. Diese Abwechslung macht den Modus erst interessant und bietet die nötige Variation im zwei Stunden langen Abenteuer. Jedes Gebiet wird zudem mit einem Mini-Spiel beendet, das das Drücken der L- und R-Taste im richtigen Moment erfordert. Besonders spannend sind diese zwar nicht, dafür allerdings recht kurz. Wird hingegen die Highscore-Jagd bevorzugt, können die fünf Umgebungen auch im Endlos-Modus angegangen werden, um Münzen zu erlangen, die für neue Charaktere oder Items ausgegeben werden können. Diese können auch durch Erfolge erspielt werden, allerdings wird den Meisten die Option, Münzen gegen echtes Geld zu erkaufen, böse aufstoßen. Besonders an diesem Punkt lässt sich das Spiel anmerken, dass der Ursprung auf Smartphones zu finden ist.

Online gegen die ganze Welt

Herausstechend dürfte der Online-Modus sein, der mit einer großen Anzahl an Modi überrascht. In den Herausforderungen können zeitlich begrenzte Aufgaben angegangen werden, in denen verschiedene Level durchkreuzt werden müssen. Je nach Platzierung am Ende können Trophäen erspielt werden, mit denen die Spieler ihre Platzierung in der Weltrangliste ausmachen können.

Im Versus-Modus stehen drei verschiedene Spielarten zur Auswahl. Bei einem Rennen gegen einen oder drei weitere Spieler können Münzen erspielt werden. Wer 500 Münzen als Einsatz ausgibt, kann am Turnier teilnehmen. Hier können acht Spieler gegen jeweils einen Gegner antreten. Der Gewinner eines jeden Rennens darf gegen den nächsten Kontrahenten antreten, während der Verlierer ausscheidet. Am Ende erhalten die ersten drei Besten einer Runde Münzen.

Zwar weiß der Modus zu überzeugen, und auch technisch läuft alles flüssig. Allerdings gibt es hier einige schwerwiegende Probleme. Zu Beginn eines jeden Rennens können die Spieler ein Schutz- und ein Schnelligkeits-Item kaufen, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Das ist besonders gegenüber den Spielern unfair, die ihr Geld sparen wollen oder schlicht keines mehr haben. Außerdem sind die Gegenstände, die sich in den Rennen selber einsetzen lassen, unfair platziert. Der Erstplatzierte kann diese einsammeln, um seinen Vorsprung auszubauen. Wirkliches Aufholen ist dadurch allerdings nicht möglich, da die nachfolgenden Spieler dann leer ausgehen. Das trübt den Online-Modus enorm und lässt ihn gerade für Anfänger unfair wirken.

Technik

Auf der technischen Seite weiß der Titel zu überzeugen. Die Hintergründe sind schön gezeichnet, während das Spiel selbst online keine Ruckler aufkommen lässt. Stets kurze Ladezeiten verschönern diesen Eindruck. Dafür kann der Soundtrack keine Bäume ausreißen. Eintönige Musik und das Geschrei der Gegner wirken bereits nach kurzer Spielzeit eher nervig und verleiten dazu, den Ton auszuschalten.