Was würde wohl passieren, wenn man ein Crossover aus der beliebten Videospielreihe „Hyperdimension Neptune” von Idea Factory und der Anime-Serie „Sega Hard Girls” von TMS Entertainment machen würde? Das dürfte sich irgendjemand in Japan gedacht haben, als die Idee zu „Superdimension Neptune VS Sega Hard Girls“ entstanden ist, welches wir euch nun im Rahmen unserer Review vorstellen möchten.

Geschichte

Die Geschichte der Welt findet sich in den Büchern in den Regalen der Großen Bibliothek. Doch seit einiger Zeit scheinen immer mehr Bücher zu verschwinden und der Geschichte einen anderen Verlauf zu geben. Es ist an der jungen Abenteuerin IF, hinter das Geheimnis der mysteriösen Geschehnisse in der Großen Bibliothek zu kommen. Dazu begibt sie sich auf eine Reise durch Raum und Zeit, um eine Truppe aus Kämpferinnen aus den Videospielreihen von „Hyperdimension Neptune” und „Sega Hard Girls” zu rekrutieren und die Welt und deren Geschichte zu retten.

Time-Traveller-Team (TTT)

IF ist die Teamleiterin bei den Reisen durch Raum und Zeit. Sie ist Motorradfahrerin und eine exzellente Schwertkämpferin. Direkt zu Beginn der Geschichte stößt sie auf Hatsumi Sega, die unter Amnesie leidet und IF mit ihren Heilkräften unterstützt. Später kommen noch Dreamcast, Sega Saturn, Mega Drive und Game Gear von „Sega Hard Girls” sowie Neptune, Nepgear und Uzume von „Hyperdimension Neptune” mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Kräften beziehungsweise als beratende Unterstützung hinzu. Vier der Damen, inklusive IF, wird man auf seinen Missionen mitnehmen dürfen, bei denen man beispielsweise einen benötigten Gegenstand oder eine Person finden oder einen bestimmten Gegner besiegen muss. Grundsätzlich muss aber gesagt sein, dass den Gesprächen eine größere Rolle eingeräumt wurde als den Kämpfen.

Ausgangsbasis Große Bibliothek

Die Missionen kann man in der Großen Bibliothek annehmen, die einem die Bibliotheksleiterin Histoire gibt. Dabei ist zu beachten, dass Missionen nur eine gewisse Zeit zur Auswahl bereits stehen, bevor auch sie auf mysteriöse Weise verschwinden. Einmal ausgewählt, geht es mit dem Motorrad zunächst in eine der vier Epochen, beispielsweise die Sega-Saturn-Epoche, und dann zu einem gewissen Ort, wie einem Wald, einer Mine oder einer verlassenen Stadt. An diesem Ort läuft man nun mit IF durch das Gebiet und bekommt auf einer Karte angezeigt, wo sich der Missionspunkt befindet und wo Monster sind, gegen die man kämpfen kann beziehungsweise muss.

Selbige heften sich nämlich, wenn sie einen entdeckt haben, an eure Fersen. Natürlich können Konfrontationen auch durch entsprechendes großräumiges Umgehen vermieden werden, aber nicht immer kommt man um eine Auseinandersetzung herum. In diesen Fällen ist es sinnvoll, ein Monster mit einem Schwertstreich anzugreifen, einer sogenannten Symbol Attack, bei der man, im Gegensatz zur Surprise Attack, mit allen seinen Kämpferinnen in der Turn Order vorne ist und damit auch beginnen darf. Auf dem Schlachtfeld darf man nun eine Dame nach der anderen frei bewegen, Items einsetzen oder beliebige Gegner mit seiner Waffe oder seinen magischen Fähigkeiten angreifen. Jede Aktion kostet Bewegungspunkte, von denen jeder Charakter pro Spielzug nur eine gewisse Anzahl zur Verfügung hat. Einmal aufgebraucht, ist der/die nächste Kämpfer/in der Turn Order an der Reihe.

Fever Time durch einen Regenbogenstern

Was sich bislang wie jedes x-beliebige Echtzeit-Rollenspiel anhört, wird durch im Schlachtfeld auftauchende Power-ups aufgefrischt. Ab und an erscheint auf dem Schlachtfeld beispielsweise ein Regenbogenstern. Wenn eine der Damen diesen einsammelt, wechselt das Spielgeschehen in die Fever Time, in der die Statuseffekte aller eigenen Kämpferinnen um zehn Prozent erhöht werden und der nächste Zug des Gegners einfach übersprungen wird. Wenn IF genug SP im Kampf hat, kann man in den Awakened Status wechseln und mit einem mächtigen magischen Angriff (und mit blonden Haaren) angreifen. Aber auch die anderen Charaktere können sich verwandeln, um kurzzeitig stärker agieren zu können. Wurden alle Gegner besiegt, bekommt man Erfahrungspunkte und verbessert im Fall eines Stufenaufstieges automatisch seine acht Statuswerte, zu denen beispielsweise Lebensenergie und Stärke gehören. Allgemein laufen die Kämpfe allerdings nach einem gleichbleibenden Schema ab, großartige Abwechslung ist also nur bedingt gegeben.

Ansonsten ist „Superdimension Neptune VS Sega Hard Girls” in vielen Kategorien ein Rollenspiel der alten Schule – Kleidungen und Waffen können im Bibliotheksshop ebenso gekauft werden wie alle Arten von Heilungsmitteln. Die Damen gehören unterschiedlichen Klassen mit verschiedenen Fähigkeiten an, etwa Diebin oder Spionin, und natürlich haben sie sowohl Stärken und Schwächen gegenüber den vier Elementen, ebenso wie ihre Gegner. Zahlreiche Enzyklopädien kann man sich zudem angucken, um beispielsweise zusätzliche Informationen über die Damen oder Gegner zu erhalten. Ein schöne Sache sind die versteckten Baseball-Bälle, die zumindest dazu beitragen, dass man einen Level eventuell noch einmal spielt, wenn man die Hauptaufgabe und eventuelle Nebenaufgaben erledigt hat.

Technik

Sowohl optisch als auch akustisch hat mich „Superdimension Neptune VS Sega Hard Girls” nicht sonderlich beeindruckt. Die Spielwelten sind ziemlich einfach gebaut, die Charakterklasse der Gegner innerhalb eines Levels begrenzt und die Animationen nicht sonderlich packend. Kleinere Kameraprobleme kann man durch manuelles Nachjustieren lösen. Die Melodien in den Levels sind mal mehr und mal weniger eingängig, allerdings erreicht keine Ohrwurmcharakter. Die englische Sprachausgabe ist, ebenso wie die englischen Bildschirmtexte, ordentlich.