Bereits im letzten Jahr durften wir uns an der Thors Military Academy einschreiben und über Diplomatie, Verrat und Krieg berichten. In diesem Jahr geht die „Trails of Cold Steel“-Saga weiter und natürlich wollen wir euch die Geschichte weiter erzählen, daher viel Spaß bei unserer Review.

Geschichte

Nach dem schicksalhaften Ende von „The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel“ erwacht Rean irgendwo im Nirgendwo. An die vergangenen Ereignisse kann er sich nur noch in Bruchstücken erinnern, einzig der bittere Geschmack des Verrats liegt auf seiner Zunge. Den Kontakt zu seinen Klassenkameraden und Freunden hat er vollständig verloren, einzig die Katze Celina ist an seiner Seite. Nun heißt es erst einmal vom schneebedeckten Berg herunter zu kommen und sich dann auf die Suche nach seinen Klassenkameraden und Freunden zu machen und den Verrat zu sühnen.

Fortsetzung des Abenteuers

Wer im letzten Jahr bereits „The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel“ gespielt hat, erfreut sich zunächst daran, dass man seine Statuswerte und Boni übernehmen kann. Neueinsteiger beginnen den zweiten Teil der „Trails of Cold Steel“-Saga mit einem Level 40-Helden und dürfen sich den bisherigen Verlauf der Geschichte vorab gerne einmal anschauen. Schön wäre es gewesen, wenn das in Form eines kurzen Videos möglich gewesen wäre, die gewählten Bildertexte sind auf Dauer etwas anstrengend.

Reise durch Erebonia

Nach dem Abstieg von dem schneebedeckten Berg und einem Wiedersehen mit seiner Familie, macht sich Eren zusammen mit seiner Adoptivschwester Elise und der mutigen Tival auf die Suche nach seinen Klassenkameraden und Freunden. Die Reise durch Erebonia findet an Land auf einem Pferd oder Motorrad und in der Luft mit einem Luftschiff statt. Die besuchten Orte werden aber weiterhin zu Fuß besucht. Die Abenteurergruppe um Eren besteht immer aus vier Abenteurern, wobei beim Erforschen eines Ortes immer nur eine Person, in der Regel Eren, bewegt wird. Gegner sind immer schon recht gut zu erkennen beziehungsweise werden auf der Karte angezeigt, wodurch das Ausweichen von Kämpfen grundsätzlich möglich ist. Kommt es doch zum Kampf, wechselt das Spielgeschehen in den Kampfmodus und das Kampfhexagon wird aufgerufen.

Kampfhexagon: Kräfte

Das Kampfhexagon besteht aus den Befehlen Angriff, Bewegung, Flucht, Einsatz von Items, Kräfte und Künste. Während die ersten vier Befehle selbsterklärend sind, bedürfen die Kräfte und Künste einer kurzen Erläuterung. Bei den Kräften wird zwischen den normalen Kräften und den S-Kräften unterschieden, welche zum einen eine ganze Spur stärker sind, für deren Ausführung allerdings auch mehr Punkte der CP-Leiste benötigt werden. Toval setzt beispielsweise den Rebellion Storm einsetzen, bei der er eine Wind-Sphäre erschafft, die auf den Feind niederfällt. Rean dagegen wählt mit Azure Flame Slash die geballte Kraft des Feuers um gegen seine Feinde vorzugehen.

Kampfhexagon: Künste

Bei den Künsten wird zwischen Angriffs- und Hilfskünsten unterschieden. Unter letzteren sind beispielsweise auch sämtliche Zauber zu verstehen, welche die Lebensenergie regenerieren oder Statuswerte aufheben. Die Angriffskünste unterscheiden sich entsprechende der Elemente, wobei das zu Grunde liegende „Haus“ entscheidend für die Möglichkeit ist, welche Elemente verwendet werden können. Jeder Charakter gehört nämlich einem bestimmten „Haus“ an, wie Rean beispielsweise der Thors Military Academy. Jedem Haus ist der Meisterquarz eines bestimmten Elements zugeordnet, bei Rean ist es beispielsweise das Feuerelement. Der Meisterquarz bestimmt nun welche Arten von Quarzen man aufnehmen kann. Die Quarze wiederum bestimmen welche Künste man einsetzen kann.

Relativ zu Beginn bekommt man beispielsweise den Tränen-Quarz des Elementes Wasser, welchen Elise und Toval aufnehmen können, da ihre Meisterquarze den Elementen Wasser beziehungsweise Wind angehören. Rean kann ihn allerdings nicht aufnehmen, da sein Meisterquarz dem Element Feuer angehört. Einmal einem Charakter zugeordnet, bekommt der entsprechende Charakter die Fähigkeit den gleichnamigen Zauber einzusetzen, wodurch, im Fall des Tränenzaubers, im Kampf die Lebensenergie eines Charakters ein klein wenig wiederhergestellt werden kann. Quarze findet beziehungsweise bekommt man im Laufe des Abenteuers. Sie können den Charakteren jederzeit zugeordnet, mit gefundenen Kristallen verstärkt, aber natürlich auch wieder entfernt werden. Künste verbrauchen, je nach Stärke, die entsprechenden Punkte auf der EP-Leiste.

LINK-System

Natürlich ist es zwischen den Kämpfen möglich in den nächsten Dorfladen zu gehen und gefundene oder erkämpfte Gegenstände gegen Gold einzutauschen welches man wiederum für neue Waffen, Rüstungsgegenstände und jegliche Arten von Items eintauschen kann. Außerdem kann man die taktische (Anfangs-) Formation ändern und bestimmen welche Links zwischen zwei Charakteren gebunden werden. Selbige sind im Kampf nützlich, da die verbundenen Charaktere einen regelmäßig schlagkräftig unterstützen. Ganz neu in diesem Zusammenhang ist der Overdrive-Modus, wodurch ein verbundener Charakter bis zu dreimal pro Runde zusätzlich eingreift, wodurch sich schon einmal entscheidende Kampfvorteile ergeben.

Bereits 2015 hatten wir positiv hervorgehoben, dass das Kampfsystem wirklich sehr stimmig ist, auch wenn die wirklich zündenden, neuen Ideen nicht vorhanden sind. Selbiges ist auch beim zweiten Teil so, immerhin hat sich am Gesamtpaket nicht allzu viel geändert. Etwas veraltet ist allerdings das Kommunikationssystem. Spätestens nach dem Release von „Superdimension Neptune VS Sega Hard Girls“ wissen wir wie selbiges anno 2016 aussehen sollte, wozu beispielsweise die optische Darstellung der Dialoge, aber auch die Möglichkeit Dialoge automatisch ablaufen zu lassen, zählen. Schön dagegen sind auch die zahlreichen optionalen Aufträge, die man annehmen kann und wirklich Spaß macht es seine Monsterenzyklopädie, sein Kochbuch und seine tragbare Bibliothek Schritt für Schritt zu ergänzen.

Technik

Auch optisch hat „The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel“ leider das nachsehen. Noch immer wirken die Texturen teilweise verwaschen und das Kantenflimmern hat man noch immer nicht hundertprozentig in den Griff bekommen. Noch immer gibt es aber auch viele Lichtelemente, wie die lebendige Welt und die charmanten Charaktere. Auch akustisch bleibt das Spiel erste Sahne, allen voran wieder die englischen Synchronsprecher, aber auch der Ohrwurm-würdige Soundtrack.