NIS America hat den Zauberkessel aus dem Schrank geholt, eine Prise Rollenelemente, einen Teelöffel Dungeon Crawler sowie einen Schuss 8-Bit-Grafik in selbigen gegeben, alles umgerührt und auf offenem Feuer kochen lassen. Dabei ist „Cladun Returns: This is Sengoku!“ herausgekommen, welches wir euch nun in einer Review vorstellen wollen. Dafür haben wir unser Katana geschärft und uns in die Unterwelt begeben.

Create your hero!

Bevor wir die Welt der Toten unsicher machen, erschaffen wir unseren Helden kurzer Hand erst einmal selbst: Wahl des Geschlechtes, Auswahl aus einem von 20 Aussehen und Wahl der Haarfarbe. Anschließend wählt man noch einen von fünf Jobs, wobei zwischen Samurai, Magician, Saint, Vile Priest und Swordsman unterschieden wird. Die Wahl des Jobs hat Einfluss auf die fünf Attribute HP, SP, Angriff, Verteidigung und Mana, sowie auf den Widerstand gegen Fallen und Stärke und Schwäche gegen bestimmte Elementen. Unser namenloser Held bekommt nun jetzt noch einen Namen, unsere Wahl fällt auf „Rock“, und schon kann das Abenteuer beginnen. Später kann man den eigenen Charakter aber noch individuell und pixelgenau selbst verändert.

Geschichte

Unsere Geschichte beginnt mit dem Tod. Naja, eigentlich beginnt sie damit, dass der namenlose Held nach seinem Tod in der Welt von Arcanus Cella erwacht. Dort begegnet er dem mysteriösen Yukimura, der ihm alles über die Welt der Toten erzählt. Um aus der Unterwelt zu entkommen, muss er die Seelen der gestorbenen Militär-Kommandanten der Sengoku aufspüren und deren letzte Aufgaben für sie beenden, damit sie erlöst werden.

Erlösung von Seelen

Die errettende Mission von Rock ist in mehrere Kapitel unterteilt. Zu Beginn jedes Kapitels stellt einem Yukimura die verlorene Seele vor, deren letzte Aufgaben man in dem aktuellen Kapitel erfüllen muss. Grundsätzlich handelt es sich dabei um die Erforschung mehrerer Verliese und das Besiegen eines mächtigen Endgegners, wie einen vierköpfigen Drachen. Durch die Verwendung eines Reise-Schreins gelangt man in die entsprechenden Verliese und muss nun versuchen den jeweiligen Ausgang zu finden.

Natürlich wäre die Angelegenheit zu einfach, wenn man nun nur von A nach B laufen müsste. Zunächst sind in den Verliesen überall Monster und Geister zu finden, die einem alles andere als freundlich gesinnt sind. Zudem gibt es überall Fallen, die ausgelöst werden, wenn man einen falschen Schritt macht. Bei einige der Fallen kann man mit einer schnellen Reaktion noch in Sicherheit springen, beispielsweise wenn durch die Falle ein Pfeil oder Feuerball abgeschossen wird, andere verursachen direkten Schaden, beispielsweise weil man vergiftet oder aufgespießt wurde. Unmittelbar zum Tod führt der Kontakt mit den Fallen zwar nicht, eine große Menge an Lebensenergie verliert man allerdings trotzdem. Zudem gibt es zahlreiche Schalterrätsel, die gelöst werden müssen, um den jeweiligen Ausgang zu finden. Allgemein setzt man dabei auf die klassischen Spielkonzepte „Blauer Schalter öffnet blaue Tür“ und „Besiege X Monster von Klasse Y und das Tor öffnet sich“.

Schöner shoppen in der Unterwelt

Wurde der Ausgang erreicht, reist man automatisch zurück ins Dorf und bekommt für alle besiegten Gegner Erfahrungspunkte, mit denen man Stufen aufsteigt und dementsprechend seine Werte verbessert. Nun kann man sich überlegen, ob man direkt das nächste Verlies erkunden möchte oder lieber zunächst das Dorf erkunden möchte. Zu Beginn lohnt sich eine Erkundung allerdings nicht, da die Geschäfte erst nach und nach aufmachen. Mit jedem erforschten Verlies wird das Angebot größer. Als einer der ersten Läden macht beispielsweise der Waffen- und Ausrüstungsladen auf, in dem sein Gold gegen entsprechende Waren eintauschen kann, beziehungsweise, die in den Verliesen gefundenen Gegenstände verkaufen kann. Beim Schmied kann man seinen Waffen wenig später auch noch verbessern, wofür man allerdings keine Gold einsetzt, sondern den X für besiegte Gegner. Aber nicht nur zusätzliche Läden werden freigeschaltet, sondern auch zusätzliche Herausforderungen, wie die Suggestion-Box, bei der man optionale Aufträge annehmen kann, oder der MadCap-Modus, indem man mit einem Freund über WiFi gemeinsam oder gegeneinander in den Kampf ziehen kann.

Magical Circle

Eine der Besonderheiten von „Cladun Returns: This is Sengoku!“ ist die Verwendung des Magic Circle-System. Bei diesem System werden verbündete Kämpfer, die man in der Regel zuvor selbst erschaffen hat, auf einem schachbrettartigen Feld so angeordnet, dass sich deren Wert in einem oder mehreren Attributen verbessern. Zusätzlich können in den Verliesen gefundene Artefakte auf den Feldern angeordnet beziehungsweise positioniert werden, um bestimmte Fähigkeiten zu maximieren. Die verbündeten Kämpfer begleiten einen in den Verliesen wie Ninjas, die sich im Schatten aufhalten, und unterstützen einen mit ihrer Kampfkraft. Genauso wie Rock können sie Erfahrungsstufen aufsteigen und ihre Werte verbessern. Trotzdem wirkt das Magical Circle irgendwie unpassend. Das Spielkonzept ist einfach, die Steuerung ist einfach, die Grafik ist einfach und dann bekommt man einen, meiner Einschätzung nach, überflüssigen Ansatz vor die Füße geworfen.

Übrigens ist das Spiel kein Rogue Like - wenn ein verbündeter Kämpfer oder man selbst stirbt, landet man wieder im Dorf, die eigene Truppe ist komplett wiederbelebt und der Aufbau der Verliese bleibt auch bestehen. Nur einige gerade nicht verwendete Ausrüstungsgegenstände gehen verloren. Es ist schön, dass nicht alle Spiele dem aktuell herrschenden Rogue Like-Trend verfallen. Ein weitere schöne Sache ist die Tatsache, dass man im dem Abschluss eines Kapitels auch immer noch Extra-Verliese freischaltet und man sich zudem in den normalen Verliese auch im Speedrun versuchen kann.

Technik

Die 8-Bit Grafik angesiedelt in der Sengoku-Zeit hat schon ein gewisses Etwas und dürfte den einen oder anderen ansprechen. Tatsächlich macht die klassische Darstellung jede Menge Spaß, gerade wenn man durch die Verliese zieht und Monstern, wie einem sich rollenden Stier oder einem fliegenden Pilz, eins auf die Mütze gibt. Die Einfachheit der Grafik passt einfach zur Einfachheit des Spiels selbst. Schön sind übrigens die leicht anmutenden Klänge, die einem direkt ins Ohr gehen.