Mit PlayStation VR hat Sony 2016 bewiesen, dass die Zukunftstechnologie durchaus in den Massenmarkt gehört. Seinerzeit war die VR-Brille die erste, die auch abseits des High-End-Bereichs zum Erfolg wurde. Kein Wunder also, dass Sony jetzt, nachdem sich der Markt enorm weiterentwickelt hat, mit PlayStation VR2 nachlegt. Was bereits über das Headset bekannt ist, verraten wir euch hier.

Besser in allen Punkten

Im Vergleich zu PSVR hat Sony aufgestockt: Es warten OLED-Panele mit einer höheren Auflösung, sowie ein bemerkenswertes Sichtfeld von 110 Grad. Am wichtigsten dürfte aber das Tracking sein, denn benötigte man zuvor noch eine Kamera, die die Controller nur von der Vorderseite erfassen konnte, wurden nun vier Kameras direkt in die Brille eingebaut, sodass Drehungen kein Problem mehr sind.

Besonders spannend dürfte auch eine IR-Kamera sein, die die Blickerfassung der Augen wahrnimmt. Dadurch können in einigen Spielen Menüpunkte ausgewählt werden. Weitere Nutzungen dürften sich mit der Zeit ebenfalls entwickeln. Und dann wäre da noch die Vibration am Headset, die das haptische Feedback noch immersiver gestalten will. 

Im Folgenden findet ihr alle Daten auf einen Blick

AnzeigetechnikOLED
Panel-Auflösung2000x2040 pro Auge
Bildwiederholfrequenz90 Hz, 120 Hz
LinsentrennungEinstellbar
SichtfeldCa. 110 Grad
SensorenBewegungssensor: Sechs-Achsen-Bewegungssensorensystem (3-Achsen-Gyroskop, 3-Achsen-Beschleinigung) Anschlusssensor: IR-Näherungssensor
Kameras4 integrierte Kameras für Headset- und Controller-Tracking,
IR-Kamera für Blickerfassung pro Auge
FeedbackVibration am Headset
AnschlussUSB-C
AudioEingang: Integriertes Mikrofon
Ausgang: Stereokopfhörer-Anschluss

Die Sense-Controller

Waren zuvor noch die Move-Controller eine gelungene Lösung, um bereits vorhandene Hardware wiederzubeleben, sollen die PlayStation VR2 Sense-Controller die Konkurrenz sogar überholen. Dafür sorgen das haptische Feedback sowie adaptive Trigger, die bereits im DualSense zum Einsatz kommen. Alle technischen Daten gibt es im Folgenden.

Wie bei anderen Herstellern, gibt es nun auch eine Berührungserkennung. Die Controller können also für bestimmte Aktionen genutzt werden, sobald die Tasten berührt, nicht aber durchgedrückt werden. Auch das Kugel-Design wurde genutzt, damit das Tracking der Controller einwandfrei funktioniert.

TastenRechts: PS-Taste, Optionstaste, Aktionstasten (Kreis/Kreuz), R1-Taste, R2-Taste, rechter Stick/R3-Taste
Links: PS-Taste, Create-Taste, Aktionstasten (Dreieck/Quadrat), L1-Taste,
L2-Taste, linker Stick/L3 Taste
Sensing/TrackingBewegungssensor: Sechs-Achsen-Bewegungssensorsystem (3-Achsen-Gyroskop, 3-Achsen-Beschleunigung)
Kapazitiver Sensor: Fingerberührungserkennung, IR-LED: Positions-Tracking
FeedbackTrigger-Effekte (R2/L2), haptisches Feedback (durch einzelnen Motor pro Einheit)
PortUSB-Port (Type-C)
KommuniatkionBluetooth Ver. 5.1
AkkuTyp: Eingebauter aufladbarer Lithium-Ionen-Akku

4K & Foveated-Rendering

Das 4K-HDR-Display soll für die Augen besonders angenehm werden, doch auch der Komfort steht im Mittelpunkt. Die Fresnel-Linsen können nämlich über ein Stellrad positioniert werden, um an die eigene Augenposition angepasst zu werden. Zudem verfügt das Headset über eine Belüftung, wodurch ein Beschlagen nicht mehr so schnell aufkommen soll. Auch die Tatsache, dass es nur noch ein Kabel gibt, das direkt zur Konsole führt, soll unnötig komplizierte Setups vermeiden.

Ein weiteres Highlight soll das Foveated-Rendering werden. Durch die Blickerfassung erhöht PSVR2 nämlich genau da die Auflösung, wo Spielende hinschauen, sodass stets ein scharfes Bild entstehen soll. Dadurch können deutlich komplexere Szenen dargestellt werden, als bei anderen VR-Brillen auf dem Markt. Perfektioniert wird das Erlebnis durch Tempest 3D Audio, das Geräusche aus realistischen Positionen wiedergeben kann. 

2D-Funktionen (Streaming, Kinomodus)

Wer den hochwertigen Bildschirm nicht nur für VR-Anwendungen nutzen will, darf sich freuen, dass der Kino-Modus zurückkehrt. Durch diesen kann jedes Nicht-VR-Spiel mit PSVR2 gespielt werden, allerdings ist man dann nicht mittendrin, sondern sieht das Geschehen auf einer riesigen Leinwand. Auch Medien-Apps wie Youtube lassen sich somit in passender Größe anschauen.

Natürlich wird es auch möglich sein, die Streaming-Funktionen zu nutzen. Dafür benötigt man zwar eine PlayStation-Kamera, mit dieser kann man aber der ganzen Welt zeigen, wie es aussieht, wenn man sich durch verlassene Villen schleicht oder gigantische Berge erklimmt.

Der Lieferumfang

PlayStation VR2 wird zur Markteinführung 600 Euro kosten. Für 650 Euro gibt es das Bundle mit „Horizon Call of the Mountain“, das digital beigelegt wird. Für weitere 50 Euro wird eine Ladestation für die Sense-Controller erhältlich sein, allerdings lassen sich diese auch per USB-C-Kabel aufladen. Die Bestellung ist vorerst exklusiv über Direct.PlayStation.com möglich, und dann auch nur für diejenigen, die sich für eine Einladung registriert haben. Somit soll sichergestellt werden, dass PlayStation 5-Besitzer die Chance erhalten, das Headset zu erwerben, und nicht Scalper. Was genau im Paket enthalten ist, findet ihr im Folgenden:

PlayStation VR2-Headset
PlayStation VR2 Sense-Controller (Links/Rechts) mit befestigten Handgelenkschlaufen
USB-Kabel (zum Koppeln und Laden der Controller)
Stereokopfhörer
Drei Paar Ohrenpolster
Druckerzeugnisse
Exklusiv im „Horizon Call of the Mountain“-Paket: PlayStation Store-Gutscheincode für das Spiel

Ohne Spiele kein Erfolg!

Natürlich wäre PlayStation VR2 trotz vielversprechender Technik nichts ohne entsprechende Spiele. Bereits jetzt haben sich zahlreiche Studios gemeldet und verkündet, ihre Titel auf Sonys neueste Hardware zu bringen. Vor allem die exklusiven Titel sind spannend, allen voran „Horizon Call of the Mountain“, in dem Protagonist Ryas nicht nur Berge erklimmen muss, sondern auch gegen die Maschinen kämpft, alles aus einer neuen Perspektive heraus. „Resident Evil Village“ wird sich derweil komplett in VR durchspielen lassen, inklusive neuer Steuerungsoptionen, durch die zwei Waffen gleichzeitig ausgerüstet werden können. Bei „The Dark Pictures: Switchback VR“ handelt es sich um eine spirituelle Fortsetzung von „Until Dawn: Rush of Blood“, weshalb es wohl keine bessere Horror-Achterbahn zum Start geben wird.

Wer bereits auf PSVR1 unterwegs war, darf sich derweil freuen, dass folgende Titel ein kostenloses Upgrade auf die PSVR2-Version anbieten. Weitere Upgrades dürften in den kommenden Monaten angekündigt werden:

  • No Man’s Sky
  • Pistol Whip VR
  • Zenith: The Last City
  • After The Fall
  • The Light Brigade