Kopfhörer sind häufig eine Glaubenssache. Die einen wollen nur kleine Dinger ins Ohr hängen, andere brauchen etwas zum in den Gehörgang schieben. Dann gibt es noch diejenigen, die das Ohr komplett umschließen wollen. Für Fans letzterer Kategorie haben wir uns nun die Aureol Real aus dem Hause Teufel angeschaut und -gehört. Volle Dröhnung oder edler Klang? Wir verraten es euch!

Ausgepackt

Im schlichten, weißen Karton verpackt kommen sie daher, die Teufel Aureol Real. Das Innenleben hält sie dank stabilem Rahmen und Gummibändern quasi frei schwebend hinter dem Sichtfenster, welches nach Aufklappen der Vorderseite zum Vorschein kommt. Hat man sich an der schlicht gehaltenen und dennoch edel wirkenden Verpackung satt gesehen, geht es ans Innere. Neben den Kopfhörern selbst liegen noch ein 3,5mm-Klinkenkabel von 1,3m Länge, ein 6,3mm-Klinkenkabel von 3m Länge und ein weicher, schwarzer Stoffbeutel für den sicheren Transport bei.

Optik

Die großen, runden Muscheln sind von innen mit einem sehr weichen Stoff bezogen. Von ihnen gehen auf jeder Seite zwei Metallbügel zum Kopfbügel, der auf der Unterseite angenehm weich gepolstert ist. Das Audiosignal wird dabei durch ein Kabel zwischen Muschel und Kopfbügel weitergegeben, welches optisch wie die beiliegenden Anschlusskabel aussieht. Ein erstes Probetragen lässt zwei wichtige Faktoren direkt erfühlen: Zum einen sind die Polsterungen an den Ohren und dem Kopfbügel sehr angenehm. Zum anderen lässt das niedrige Gewicht auch nach Stunden des Tragens keinerlei Ermüdungserscheinungen irgendwelcher Muskel auftreten. Die Muscheln sind dabei auch bei großen Ohren ausreichend dimensioniert und die Bügel lassen sich sehr leicht auf unterschiedliche Kopfgrößen anpassen, leider sogar etwas zu leicht. Beim Abnehmen oder Ablegen der Kopfhörer kann man schon mal aus Versehen die Größe ändern und muss so beim nächsten Aufsetzen erstmal wieder justieren. Keine große Sache, dennoch wäre hier etwas mehr Widerstand beim Verstellen der Größe schöner gewesen. Die offene Bauweise lässt ein weiteres Manko schon erahnen. Geräusche von außen nimmt man deutlich wahr und ebenso geht der gehörte Sound auch nach außen. Dafür sollte diese Bauweise einen besseren Klang bieten, doch ist dem auch wirklich so?

Akustik

Natürlich haben wir uns bei der Akustik als erstes ein wenig dem Thema Videospiele gewidmet, hier jedoch erstmal nur den Soundtracks. Als erstes kam das Theme der „Gusty Garden Galaxy“ aus „Super Mario Galaxy“ auf unsere Ohren, also ein schön orchestrales Stück. Hier kam direkt der sehr räumliche Klang zum Tragen. Als ob man in der Mitte des Orchesters sitzt, kann man sich auf einzelne Instrumente konzentrieren und diese mitverfolgen, wo man sonst nur einen einheitlichen Brei vernimmt. Ebenso erging es uns mit „To Zanarkand“ aus „Final Fantasy X“. Billige Kopfhörer lassen hier schon einmal untergehen, dass es ein zweihändiges Pianostück ist. Mit den Teufel Aureol Real auf den Ohren hört man jede einzelne Note deutlich heraus. Auch der Soundtrack von „Journey“ zeigte deren Spektrum deutlich. Während die Violinen am Rande des oberen Endes des menschlichen Hörvermögens klar und deutlich fiedeln, ist zeitgleich ein bedrohlicher Bass zu hören, der grandios herüberkommt, ohne auch nur im geringsten zu dröhnen.

Weiter ging unser Test mit tatsächlichem Gameplay. Hier haben wir uns als erstes dem neuen „Tomb Raider: Definitive Edition“ auf der PlayStation 4 gewidmet. Die akustische Inszenierung konnte hier dank der Kopfhörer noch ein wenig mehr überzeugen. Wenn der tolle Soundtrack spielt, während uns die Geschosse der Feinde um die Ohren schwirren und gleichzeitig Explosionen druckvoll zu hören sind, steigert dies schlichtweg die Freude am Spielen. Anschließend haben wir uns bei „Thief“ ins gespenstische, fünfte Kapitel gewagt. Die schaurige akustische Untermalung war dank des klaren, räumlichen Sounds fast schon zu viel für unser schwaches Nervenkostüm.

Zuletzt haben wir uns auch ein wenig der Musik an sich gewidmet. Wie nach unseren vorherigen Tests im Bereich der Videospiele zu erwarten war, können die Teufel Aureol Real auch hier voll überzeugen. Wir haben von ruhigen Schmusesongs über Pop und Rock bis hin zur härteren Gangart so ziemlich alles testgehört und einen deutlichen Gewinn gegenüber anderen Kopfhörern erfahren.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Höhen sind durchweg klar, die Bässe satt und auch die Frequenzen dazwischen können begeistern. Je mehr Tonspuren gleichzeitig zu hören sind, desto deutlicher wird, wie gut die Kopfhörer damit umgehen und diese klar und deutlich einzeln identifizierbar wiedergeben können.

Zubehör

Die beigelegten Kabel sind mit rotem Stoff ummantelt, sodass nicht nur Kabel- und Körperschallgeräusche quasi nicht vorhanden sind, sondern auch Kabelkobolde ihre Schwierigkeiten damit haben, Knoten in die Dinger zu machen. Leider ist das 3,5mm Klinkenkabel mit einer Länge von 1,3m recht kurz ausgefallen. Durch die guten Einsatzmöglichkeiten der Kopfhörer daheim wird man hier oft an die Grenzen stoßen. Wer will schon den normalen Sound seiner flachen, meist um die 10 Watt „starken“ Fernsehboxen hören, wenn er die Teufel Aureol Real hat? Leider bieten die meisten TVs nur den 3,5mm Anschluss, unser Tipp an dieser Stelle: das 3m Lange 6,3mm-Klinkenkabel nehmen und für wenige Euro einen passenden Adapter besorgen. Im beigelegten Stoffbeutel ist dafür neben Kopfhörer und Kabel auch noch Platz, seine samtene Oberfläche verhindert auch die kleinsten Kratzer.

Interessierte können sich die edlen Ohrenverwöhner im offiziellen Onlineshop von Teufel für 99,99€ bestellen.