Mit dem MMX 300 bietet der baden-württembergische Hersteller beyerdynamic ein Premium Headset an, das direkt in Deutschland hergestellt wird. Das geschlossene Modell ist ambitioniert, die Pole-Position in der Oberklasse der Premium Headsets einzufahren und neue Maßstäbe zu setzen – und übertreibt damit kein Stück weit. Für uns aber interessant: Wie schlägt sich das Headset im Konsoleneinsatz?

Schon beim ersten Kontakt mit dem MMX 300 bekommt man ein Gefühl für die hochwertige Verarbeitung. Die Ohrmuscheln sind von außen in einem edlen Carboon-Look gehalten. Das Gestell und die Gabeln sind aus einem robusten Aluminium gefertigt und machen einen wiederständigen Eindruck. Die innere Velour-Polsterung der Ohrmuscheln wirkt nicht nur edel, sondern macht schon beim Betrachten einen bequemen Eindruck. Das Aufsetzen bestätigt diesen Ersteindruck: Das MMX 300 sitzt angenehm auf dem Kopf. Das Gewicht ist ausgewogen und die weich gepolsterten Ohrmuscheln und Kopfbügel schmiegen sich an den Kopf an.

Mit der hochqualitativen Verarbeitung des MMX 300 geht ein stolzer Preis einher. Lobenswerter Weise stellt beyerdynamic auf das MMX 300 eine fünfjährige Garantie aus. Sollten die Polster Gebrauchsspuren aufweisen, können diese ganz einfach ausgetauscht werden. An den Kopfpolstern befinden sich Druckknöpfe, die das Austauschen kinderleicht machen.

Wer aufgrund der geschlossenen Form schwitzende Ohren befürchtet, darf beruhigt sein. Dank Velours-Polsterung statt Kunstleder bleibt es bei angenehmen Temperaturen unter den Ohrmuscheln. Auch nach etlichen Gebrauchsstunden hat man nicht das Gefühl, dass die Ohren gequetscht werden. Das Headset sitzt einfach bequem und macht sich kaum bemerkbar, was für mich das erste A und O ist. Selten habe ich einen Kopfhörer oder ein Headset aufgesetzt, das derart bequem ist.

Sobald die geschlossenen Ohrmuscheln die Ohren umschließen, lässt die Dämpfung kaum Außengeräusche hindurch. Dadurch kann man sich voll und ganz auf den Sound konzentrieren. Das Verhältnis zwischen Höhen, Mitten und Bässen ist gut ausbalanciert. Ob man nun die verschiedenen Musikgenres abklappert, das Headset im Gaming-Bereich einsetzt oder einen Film schaut – das Sounderlebnis überzeugt in allen Einsatzgebieten. Konzentrieren wir uns aber auf den Einsatz an der Konsole.

Spätestens jetzt müssen wir klarstellen, dass sich das MMX 300 ganz klar an die PC-Spieler statt an Konsoleros richtet. Am PC profitiert das MMX 300 von speziellen Soundkarten und kann eine präzise Geräusch-Ortung gewährleisten. An der Konsole sieht es da schon anders aus. Das MMX 300 kann sich in diesem Punkt nicht gegen andere 5.1 oder 7.1 Headsets durchsetzen. Diese kommen meist standardmäßig mit Voreinstellung daher, um die Geräusch-Ortung zu verstärken. Das MMX 300 als PC orientiertes Gaming Headset hat aber keine derartigen Voreinstellungen. Keine Frage: Die Soundqualität bleibt grandios. Die krachende Explosionen und donnernden Gewehrschüsse fühlen sich an, als würden sie direkt neben dem Spieler stattfinden. Wer aber hauptsächlich auf der Konsole spielt und Wert darauf legt im Online-Match jeden Schritt und Schusswechsel genau zu orten, ist möglicherweise mit einem 5.1 oder 7.1 Gaming Headset besser bedient.

Das Mikrofon überzeugt hingegen durch glasklare Sprachqualität. Das von anderen Headsets bekannte Grundrauschen, ist beim MMX 300 nahezu nicht existent. Zudem bietet das Headset eine außerordentlich gute Lärmkompensation. Kein Wunder, wird das Mikrofon immerhin fast baugleich auch für Cockpit-Mikrofone von beyerdynamic verwendet. Auch bei einer lauten Geräuschkulisse, können die gesprochenen Sätze klar verstanden werden. Das Mikrofon lässt sich frei bewegen und kann nach oben geklappt werden, weshalb es keinen Grund gibt, das MMX 300 nicht auch abseits vom Gaming einzusetzen. Im Gaming-Bereich zieht das Mikrofon des MMX 300 an seiner Konkurrenz weit vorbei.

Das MMX 300 ist kabelgebunden. Mit 2,5 Meter Länge ist es kein Problem, das Headset auch vor dem heimischen Fernseher zu benutzen. Problematischer ist der Umstand, dass Konsolenspieler zwangsweise eine USB-Soundkarte nutzen müssen, da das MMX 300 lediglich zwei 3,5mm Klinkenstecker hat. Selbstverständlich kann die Klinke an den Receiver oder Kopfhörerausgang angeschlossen werden – das Mikrofon funktioniert dann aber nicht, was nicht Sinn und Zweck eines Headsets sein sollte. beyerdynamic bietet für das MMX 300 eine entsprechende Soundkarte an, die im Grunde ohne Problem von Konsolen wie der PlayStation 3 oder PlayStation 4 erkannt werden sollte.