Nachdem „SteamWorld Dig“ seinem Entwickler Image & Form einen riesigen Erfolg bescheren konnte, entschied sich das schwedische Studio zu dem mutigen Schritt für einen Nachfolger eines komplett neuen Spielprinzips. So erscheint diesen Herbst „SteamWorld Heist“ für 3DS, Wii U, PS4, PSV und Xbox One. Ein genauer Releasetermin steht zwar noch aus, doch das Studio betont immer wieder, die 3DS-Version als erstes herauszubringen. Eben jene durften wir nun auf der Gamescom anspielen.

Code Name: S.T.E.A.M. in gut

Mit „SteamWorld Dig“, einem im Wilden Westen handelnden Steampunk-Jump'n'Run, bei dem sich der Spieler durch Höhlen gräbt, hat der Nachfolger nicht viel gemeinsam. Einzig die 2D-Perspektive ist identisch. Ansonsten aber unterscheiden sich die Spiele massiv: „SteamWorld Heist“ ist ein rundenbasiertes Strategiespiel, angesiedelt im Weltraum. „Heist“ spielt im selben Universum wie der Vorgänger, bloß wurde die Welt zerstört und Überlebende besiedeln nun den Weltraum. Auf der Jagd nach der knappen Ressource Wasser gilt es andere Raumschiffe zu plündern.

Am besten ist das Spiel zu beschreiben als „XCOM“ oder „Code Name: S.T.E.A.M.“ in 2D. Image & Form benannte zwar beide Strategie-Titel als Inspirationen für das neue Spiel, doch zumindest was „S.T.E.A.M.“ betrifft, ist „Heist“ quasi eine Antithese. Wo Intelligent Systems' 3DS-Strategie-Spektakel träge, klobig und kompliziert ist und grafisch gewöhnungsbedürftig wirkt, ist „Heist“ flott und unkompliziert, geht einfach von der Hand und sieht dank schönem Artstyle und gelungener Animationen richtig gut aus.

Schuss über Bande statt in den Ofen

„SteamWorld Heist“ bietet alles, was man vom dem Genre erwartet: Mehrere unabhängig voneinander kontrollierbare Kämpfer, verschiedene Waffen mit unterschiedlichen Eigenschaften, ein begrenzter Bewegungsspielraum usw. Dank 2D-Perspektive behält man zudem stets den Überblick. Zudem werden Zielen und Deckung suchen dadurch erleichtert. Besonders gut gefiel uns die Schieß-Mechanik, die so in einem 3D-Spiel gar nicht möglich wäre. Geschosse prallen nämlich mehrfach von Hindernissen ab, was sich der Spieler zunutze machen kann und muss. Einem gegenüberstehenden Gegner kann man so etwa geschickt in den Rücken schießen, oder ihn mit einem Schuss gleich mehrfach treffen – das eröffnet neue taktische Wege und macht einfach mächtig Spaß.

Die Level sind mit vielen Verzweigungen gestaltet und erinnern an ein typisches Metroidvania, so dass es viel zu entdecken, freizuschalten und zu sammeln gibt. Bis zum Abspann soll ein Durchschnittsspieler grob geschätzt zehn Stunden benötigen, erklärte man uns, wobei noch einige Stunden hinzuzurechnen seien, um die 100 % zu bewältigen.

„SteamWorld Heist“ ist auf allen Plattformen identisch, der einzige Unterschied der 3DS-Version ist die geringere Auflösung sowie der kaum nennenswerte 3D-Effekt. Eine praktische Umgebungskarte ist jederzeit auf dem Touchscreen sichtbar. Der C-Stick und die beiden neuen Schultertasten des New 3DS nehmen keine besonderen Funktionen ein.