Das britische Unternehmen Ripstone Games, das Videospiele kleinerer Indie-Studios auf den Markt bringt, hat auf der gamescom sein aktuelles Line-Up vorgestellt. Es umfasst die Poker-Simulation „Pure Hold'em“, das Puzzle-Strategie-Spiel „Ironcast“ und den Action-Platformer „Extreme Exorcism“. Die drei Titel durften wir kurz anspielen, und wir möchten sie euch nun in dieser Sammel-Vorschau kurz und knackig vorstellen.


Pure Hold'em

Was ist „Pure Hold'em“: Es handelt sich um eine Poker-Simulation, die ab diesem Sommer für Steam, PS4 und Xbox One erhältlich sein soll, und schon morgen erscheint. Entwickelt von den Voofoo-Studios, die zuvor etwa für die Schachsimulation „Pure Chess“ oder den Billardtitel „Pure Pool“ verantwortlich waren. Egal ob gegen computergesteuerte Gegner mit unterschiedlichen Persönlichkeiten, die deren Spielstil bestimmen sollen, oder online mit bis zu sieben Mitspielern: Poker-Fans dürfen sich für einen von sechs verschiedenen Tischen mit anderen Umgebungen und unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad entscheiden. Auch darf man das Aussehen des Tisches, der Karten oder der Chips festlegen.

Was durften wir spielen: Wir durften eine Handvoll Runden spielen, die wir ob mangelnder Poker-Erfahrung ausschließlich verloren. Immerhin konnten wir uns einen Eindruck von der Aufmachung, den Möglichkeiten und den Individualisierungs-Optionen des Titels machen.

Ersteindruck: Bei einer Poker-Simulation kann man wenig falsch machen. Versprochen werden zwar fotorealistische Grafiken, doch wenn nur der Poker-Tisch und die direkte Umgebung sichtbar ist, heißt das nicht viel. Ansonsten scheinen die unterschiedlichen Spielstile der Computergegner für ein realistisches Spielgefühl zu sorgen. Wer mit Poker nicht bewandert ist, der wird auch mit „Pure Hold'em“ wenig anfangen können.


Ironcast

Was ist „Ironcast“: Dieses Erstlingsspiel der von „Tearaway“-Mitdesigner Daniel Leaver gegründeten Dreadbit Studios ist bereits seit März auf Steam erhältlich und soll Anfang nächsten Jahres auf Xbox One, PS3 und PS4 erscheinen. Es ist ein im viktorianischen England angesiedeltes rundenbasiertes Strategie-Spiel im Steampunk-Look. Der Clou: Unabdingbare Werte wie Angriff, Verteidigung oder Abkühlung werden in einem Match-3-Spiel aufgefüllt, in dem man jede Runde drei Züge tätigen darf. Das bringt zufallsbasierte Elemente in den Strategietitel ein. Den Mech, in dessen Rolle der Spieler kämpft, darf man zudem umbauen und erweitern.

Was durften wir spielen: Den Beginn der Handlung haben wir uns ansehen und einen ersten Kampf austragen können. Obwohl die Grafik simpel gehalten ist, zeigte sie während der Kämpfe in unserer Demo-Version starkes Aliasing.

Ersteindruck: Die Kombination aus Match-3 und rundenbasierter Strategie ist sehr gewöhnungsbedürftig, und genretypisch ist der Spieleinstieg nicht leicht. Das Spiel scheint jedenfalls den nötigen Tiefgang zu haben, damit es sich lohnt, sich in das Konzept einzuarbeiten.


Extreme Exorcism

Was ist „Extreme Exorcism“: Ein arcade-lastiger Action-Platformer im Pixel-Look mit Einzelspieler- und Mehrspieler-Modus für bis zu vier Personen. Vom New Yorker Zwei-Mann-Studio Golden Ruby Games entwickelt, soll der Titel im dritten Quartal 2015 für Steam, PS4, PS3, Wii U und Xbox One erscheinen. In dem Spiel begibt man sich auf Geisterjagd, und jede Runde taucht ein neuer Geist auf. Der Clou dabei: Der Geist macht genau dieselben Bewegungen wie die Spielfigur in der vorherigen Runde. So wird das Spiel immer komplizierter, und das Ziel heißt: So viele Runden wie möglich überleben!

Was durften wir spielen: „Extreme Exorcism“ hat ein sehr hohes Spieltempo, sodass wir innerhalb weniger Minuten viele hektische Runden gegen Michelle Turner von Ripstone bestreiten konnten. Bereits zu zweit war das Spiel derart rasant, dass man oft nicht sagen konnte, warum man verloren beziehungsweise gewonnen hatte. Darüber hinaus wurden uns die vielen unterschiedlichen Spielarenen gezeigt sowie die vielfältigen Optionen für den Mehrspieler-Modus – und jene haben es in sich: Die Option „Extra schnell“ macht den Titel nahezu unspielbar, was aber nur wenig dem kurzweiligen Spaß im Weg steht.

Ersteindruck: Dank Online-Leaderboard dürfte der Einzelspieler-Modus für Highscore-Jäger attraktiv sein. Doch der Kern des abgedreht schnellen Spiels ist der Mehrspieler-Modus, der das Zeug zum verrückten Party-Highlight hat! Der Umfang von „Extreme Exorcism“ ist beachtlich, ebenso wie das Spieltempo, das blitzschnelle Reaktionen ebenso wie eine gute Planungsgabe erfordert.