Eigentlich mag man meinen, dass der Hype rund um „Minecraft“ schon längst abgeflaut sein sollte. Dennoch gibt es noch einige Entwickler und Publisher, die etwas vom Erfolgskuchen des Sandbox-Spiels abhaben möchten. Dazu lässt sich auch „Dragon Quest Builders“ von SquareEnix zählen, hinter dem aber auf den zweiten Blick doch mehr steckt als ein bloßer „Minecraft“-Klon.

Dragon Quest in der Klötzchenwelt

Zu Beginn der Demo wache ich in einer Höhle auf während eine mysteriöse Stimme zu mir spricht - ganz typisch für eine klassische Rollenspielreihe wie „Dragon Quest“ also. Mir wird eröffnet, dass ich dazu ausgewählt bin die triste Welt wieder mit Leben und Bewohnern zu füllen. Ich bin nämlich der letzte Mensch mit der Fähigkeit aus Materialien Dinge zu erschaffen. Doch bevor ich erfahre wie ich dies anstelle, muss ich erst einmal aus der ungemütlichen Höhle entkommen.
Spätestens jetzt kann man die unverkennbaren Gemeinsamkeiten mit „Minecraft“ nicht abstreiten. Ich baue in der Blockwelt um mich herum Dreck ab, um diesen als Material für eine Treppe ins Sonnenlicht zu nutzen. Das Abbauen der Blöcke funktioniert allerdings nicht so intuitiv wie ich es von „Minecraft“ gewohnt bin. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass nicht in der Ego- sondern der Third Person-Perspektive gespielt wird. Mit ein bisschen Gewöhnung geht das Abbauen und Platzieren von Blöcken dann besser von der Hand. Praktisch: Mit den zwei übereinanderliegenden Schultertasten kann ich gezielt auswählen ob ich einen Block über oder unter mir platzieren möchte.

Crafting darf nicht fehlen

Nachdem ich an die Oberwelt gelangt bin, wird mir das Crafting-System beigebracht. - Noch mehr „Minecraft“-Parallelen also. Das Herstellen von Objekten funktioniert auch in „Dragon Quest Builders“ über eine Werkbank. Allerdings muss man die Materialien nur im Besitz haben und dann ein passendes Rezept auswählen, um beispielsweise eine Fackel oder ein Heilmittel zu produzieren. Dadurch wird „Dragon Quest Builders“ deutlich zugänglicher, da man nicht wild herumprobieren muss wie genau man einen Gegenstand herstellt.

Minecraft mit Ziel

Im Folgenden lerne ich dann die Alleinstellungsmerkmale von „Dragon Quest Builders“ kennen, als ich damit beauftragt werde eine Siedlung zu gründen. Durch das Platzieren einer Flagge kennzeichne ich einen bestimmten Bereich als Siedlungsgebiet, wodurch Bewohner angelockt werden. Schnurstracks erscheint auch schon die erste Siedlerin, die mir meine erste Quest aufträgt. Richtig gehört: In „Dragon Quest Builders“ gibt es im Gegensatz zu „Minecraft“ echte Spielziele. Die frisch eingetroffene Bewohnerin trägt mir auf ihr eine Unterkunft zu bauen damit sie auch tatsächlich einziehen kann. Zunächst reicht hier ein Provisorium aus Erde. Davon habe ich sowieso noch genug von meiner Kletterei aus der dunklen Höhle.

Eine Mauer mit zwei Blöcken hohen Wänden und einer Tür ergeben einen Raum. Das war es dann auch schon, damit die Bewohnerin einziehen kann. Damit sie sich allerdings wohlfühlt, fehlt noch etwas: An der Werkbank baue ich schnell eine Strohmatte und erschaffe so ein Schlafzimmer. Das Spiel erkennt diese Gebilde als solche an und gibt ihnen den entsprechenden Status im Spiel. Auf diese Weise verleiht man in „Dragon Quest Builders“ seinen Konstrukten Leben, während man in „Minecraft“ hauptsächlich Geisterstädte baute.

Erfüllt man die Aufgaben seiner Bewohner, erhält man von ihnen zum Dank Baupläne. Die Grundrisse kann man dann auf den Boden legen und so den Ausbau seiner Siedlung punktgenau planen. Hat man die geforderten Materialien gesammelt, kann man sie auf dem Boden platzieren und so wie mit einer LEGO-Anleitung schicke Bauwerke bauen. Das greift den weniger kreativ veranlagten Spielern erheblich unter die Arme, zumal kein Spieler daran gehindert wird nicht einfach selbst drauf loszubauen und seine kreative Ader auszuleben.