Neben den großen Blockbustern durften wir während der gamescom auch zahlreiche kleine Spiele ausprobieren. Die Mixtur dabei ist extrem vielfältig, denn neben kooperativem Gekloppe und schnellen Schnetzeleien sind auch endlose Zombie-Welten dabei. Wieso zudem das malerischste Abenteuer ausgerechnet Frankensteins Monster in den Mittelpunkt stellt, erfahrt ihr in unseren Vorschauberichten.

Pass the Punch

Mit „Pass the Punch” veröffentlicht Sumo Digital noch dieses Jahr ein kunterbuntes, abgedrehtes Beat ‘Em Up für Switch, PlayStation 4, Xbox One und PC. Neben der schicken 2D-Optik ist uns beim ersten Anspielen vor allem der Humor positiv aufgefallen.

In „Pass the Punch” bewegt man sich entweder alleine in Begleitung eines vom PC gesteuerten Gefährten oder aber zu zweit im Koop durch kurze, lineare Level. Darin gilt es, alle möglichen Gegnertypen wegzuhauen. Das Gegnerdesign ist dabei nicht nur ausgesprochen hübsch, sondern auch noch sehr humorvoll. Wo sonst bekommt man schon einmal die Chance, Donuts oder ein Spaghettimonster zu verkloppen? Insgesamt wird es vier steuerbare Charaktere in „Pass the Punch” geben, was zumindest zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nach einer Menge klingt. Immerhin unterschieden sich beim Antesten die zwei Charaktere, die wir kontrollieren durften genug voneinander, dass sich diese nicht nur als Abklatsch voneinander anfühlen. Rush beispielsweise kämpft mit ihren Fäusten und überrumpelt die Gegner mit schnellen Attacken während ihr Kumpel Claude mit einem Breitschwert ein wenig schwerfälliger ist, das aber mit seinen brachialen Attacken ausgleicht. Außerdem kann man ultimative Attacken nutzen, die sich je nach Teamkonstellation unterscheiden, um besonders großen Schaden auszuteilen.

Zwischendrin gibt es auch noch kleinere Platformer-Passagen, die allerdings gerne noch etwas umfangreicher und anspruchsvoller ausfallen könnten. Außerdem durften wir noch ein Minispiel ausprobieren, in dem man einen Basketball mit seinen Attacken in der Luft halten und Körbe erzielen muss, was sich als nettes und kurzweiliges Spiel entpuppte. Bis zur Veröffentlichung muss „Pass the Punch” also vor allem noch beweisen, dass auch langfristig genug Inhalt geboten wird.

The Wanderer: Frankenstein's Creature

Eine weiße Welt, ein paar schwarze Striche und eine Figur, die der Spieler steuert. Die ersten Minuten von „The Wanderer: Frankenstein's Creature“ sind verwirrend, doch sobald man erkennt, dass sich Räume um einen herum aufbauen, ergibt sich ein klareres Gesamtbild. Einige Minuten später sieht der Spieler bereits die wunderschön gezeichnete und bunte Welt und erkennt auch, was eigentlich vor sich geht. Das Team von La Belle Games adaptiert nämlich den Roman von Mary Shelley, und nicht die Version, die sich durch das Kino eingeprägt hat. Frankensteins Kreatur ist deshalb kein Monster, sondern ein Kind im Körper einer außergewöhnlichen Kreatur.

Das ist in der ersten Szene im Wald ersichtlich. Der Spieler kann hier mehrere Objekte untersuchen, aus dem Bach trinken und vor allem beobachten, wie sich jemand in der Welt zurecht findet, der sie nicht kennt. Der Spieler muss kleine Entscheidungen treffen, diese beeinflussen aber lediglich die aktuelle Szene, nicht etwa den Verlauf. Das macht sie nicht weniger schockierend, denn in einem Dorf angekommen, wollen die Kinder mit der Kreatur spielen, doch die Erwachsenen vertreiben ihn. Eine Entscheidung kann sogar zum Tod eines Jungen führen, was eindeutig beweist, dass die Macher trotz malerischer Welt keine Scheu davor haben, die Grausamkeit der Prämisse zu adaptieren. Spielerisch handelt es sich eher um ein Erkundungsspiel, denn echte Rätsel gibt es nicht. Wir waren aber bereits in der ersten halben Stunde dermaßen gefesselt, dass wir sie auch nicht vermisst haben.

Schon in wenigen Monaten können sich Spieler selbst in das Abenteuer stürzen, denn „The Wanderer: Frankenstein's Creature“ soll im Herbst für Nintendo Switch, Steam sowie iOS und Android erscheinen.

Bloodroots

„Hotline Miami“ hat eine neue Welle von Action-Spielen beliebt gemacht. In diesen geht es darum, in begrenzten Bereichen möglichst schnell alle Gegner zu erledigen. Doch um Eintönigkeit zu verhindern, setzen die Macher von „Bloodroots“ auf eine gigantische Waffenvielfalt. Nahezu alle Objekte in der Umgebung lassen sich dazu nutzen, Feinde zu töten. Dazu gehören Schwerter, Zaunpfähle, Fässer und sogar Karotten und Quietscheenten. Diese lassen sich auch nicht unbegrenzt häufig nutzen, sodass der Spieler dazu angeregt ist, ständig neue Gegenstände zu nehmen und auzuprobieren, wie sich diese verhalten.

Somit werden die Abschnitte, die wie Arenen wirken, zu kleinen Puzzles. Den richtigen Weg zu finden, um in einem Fluss alle Gegner zu töten, bleibt sehr unterhaltsam, vor allem weil es stets viele Wege gibt. Der Bildschirm-Tod ist dabei ein ständiger Begleiter, doch mit jedem Ableben lernt der Spieler mehr über die bevorstehende Herausforderung. Ein blitzschneller Respawn, das hohe Spieltempo und die beeindruckende Vielfalt überzeugten bislang, doch natürlich lässt sich noch nicht sagen, ob all das bis zum Finale des fertigen Spieles anhält.

„Bloodroots“ sollte sich jeder Action-Fan auf die Wunschliste schreiben, denn es soll noch in diesem Jahr für Nintendo Switch, PlayStation 4 und Steam erscheinen.

Into the Dead 2

Dass der Oktober im Zeichen des Übernatürlichen steht, möchte Entwicklerstudio PikPok mit „Into the Dead 2“ beweisen. Dabei handelt es sich um eine Version des beliebten Mobile-Titels, in dem der Spieler aus der Ego-Perspektive heraus stets geradeaus läuft und mithilfe von Waffen, deren Munition begrenzt ist, Zombies erledigen muss. Ausweichen ist natürlich auch eine Option, denn es geht lediglich darum, möglichst weit zu laufen, zumindest im Arcade-Modus. Dementsprechend werden diese Level zufällig generiert und haben kein festes Ende, ganz im Gegensatz zur Geschichte. Dort muss der Protagonist James seine Familie aus der Apokalypse retten, wodurch auch die Level deutlich spannender geraten sind. Hier gibt es stets ein festes Ende, und manchmal müssen sogar Fahrzeuge gesteuert werden. Optionale Ziele sowie Nebengeschichten, bei denen selbst die Ghostbusters einen Auftritt feiern, sollen derweil für viel Beschäftigung sorgen.

Der Spieler erhält zudem durchweg Geld, das sich gegen neue Waffen und passive Fähigkeiten freischalten lässt. Die Smartphone-Wurzeln sind allerdings weiterhin sichtbar, denn das Spiel sowie die Gameplay-Loop werden niemanden für viele Stunden fesseln, sondern eignen sich eher für Runden zwischendurch. Auch das Gameplay bietet nicht allzu große Vielfalt, wer immer mal wieder ein Level ausprobieren möchte, wird sich daran aber wenig stören. 

Für wie lange „Into the Dead 2“ wirklich unterhalten kann, wird sich am 25. Oktober herausstellen, wenn das Spiel für Nintendo Switch erscheint.