Im letzten Jahr betrat Sonic mit dem ersten Open World-Spiel „Sonic Frontiers“ neues Terrain. Das im Juni angekündigte „Sonic Superstars“ hingegen ist wieder ein klassisches 2D-Abenteuer, das aber mit Neuheiten wie einem Vier-Spieler-Modus locken möchte.

Sonic und seine Freunde

Auf der Gamescom 2023 durften wir bei SEGA drei Level aus „Sonic Superstars“ ausprobieren. Zwar nicht zu viert, dafür aber immerhin zu zweit. Spielen durften wir die Level „Bridge Island“, „Pinball Carnival“ und „Cyber Station“. Bei der Charakterauswahl ließ man uns die freie Wahl zwischen den viert spielbaren Charakteren Sonic, Tails, Knuckles und Amy.

„Sonic Superstars“ entfernt sich nur geringfügig von früheren 2D-Spielen der Reihe. Sonic und seine Freunde hüpfen und rennen wie gewohnt durch die Levels. Dabei macht ihr euch Rampen, Trampoline, Booster und andere Elemente der Spielwelten zu Nutze, um auf Hochtouren zu kommen. Jeder Charakter verfügt über eigene Fähigkeiten. Zum Beispiel kann Knuckles seine Arme ausbreiten und so nach einem Sprung etwas weiter gleiten, während Tails seinen Schwanz als Helikopter artigen Rotor nutzt, um einen ähnlichen Effekt zu erzielen. Auch wenn diese Fähigkeiten hin und wieder nützlich sind, hatten wir den Eindruck, dass die Wahl des Charakters nur einen geringfügigen Einfluss auf das Spielerlebnis hat.

Mehrspielermodus oder doch Zuschauermodus?

Gespannter waren wir ohnehin darauf, wie sich der Mehrspieler-Modus auf das rasante Gameplay von „Sonic Superstars“ auswirken würde. Wie auch in den „New Super Mario Bros.“-Spielen und vergleichbaren Koop-Jump’n’Runs, verzichtet SEGA bei „Sonic Superstars“ auf einen Splitscreen. Statt einem eigenen, geteilten Bildschirm, teilt ihr euch den Bildausschnitt mit euren Mitspielern oder Mitspielerinnen.

Prescht ein Mitspieler oder eine Mitspielerin vor, hat dies zur Folge, dass ihr abgehangen werdet. Sobald euer Charakter den Bildschirm verlässt, wird er hinterher teleportiert und ihr könnt per Knopfdruck wieder in das Spielgeschehen einsteigen. Auch andere Spiele haben diese Problematik im Mehrspieler-Modus so gelöst und in den meisten Fällen stellt dies kein zu großes Problem dar. Allerdings geht es in „Sonic Superstars“ deutlich schneller zu. Habt ihr einen Mitspieler oder eine Mitspielerin, die sehr erfahren in den „Sonic“-Spielen ist, kann es dazu kommen, dass ihr über lange Passagen versucht wieder Fuß zu fassen und hinterher zu kommen. Dass die Kamera nicht rauszoomt, wenn ihr euch von der Gruppe entfernt, verstärkt diesen Effekt. Das kann schnell frustrierend wirken, wenn ihr über ganze Strecken mehr zuschaut als selbst zu spielen. Wir können uns vorstellen, dass dies im Vier-Spieler-Modus noch stärker ins Gewicht fallen wird.

Farbenfrohe Spielwelten

Begeistert waren wir von den gezeigten Spielwelten. Zwar gibt es in „Sonic Superstars“ nicht die ikonische „Green Hill-Zone“, dem Level „Bridge Island“ merkt man aber einige Ähnlichkeiten an. Unser Highlight war aber das Level „Cyber Station“. In diesem futuristischen Setting verwandeln sich Sonic und seine Freunde in Pixel-Versionen ihrer selbst, während sie durch 80’s Sci-Fi-Kulissen preschen. An bestimmten Stellen verwandelt ihr euch außerdem in Pixel-Tiere wie ein Kaninchen oder einen Tintenfisch, und bekommt so spielerische Abwechslung geboten. Optisch wirkten die Level farbenfroh und lebendig, was sich auch auf den neuen Grafikstil zurückführen lässt.

Chaos Emeralds hinterlassen noch Fragezeichen

Fragezeichen über unserem Kopf hinterließen die Chaos Emeralds. Langjährigen „Sonic“-Fans dürften die grünen Edelsteine bereits ein Begriff sein. In „Sonic Superstars“ verleihen euch die verschiedenen Chaos Emeralds besondere Fähigkeiten. Einer der Steine erlaubt es euch zum Beispiel einen Wasserfall hochzuschwimmen. Die Chaos Emeralds und ihre Fähigkeiten sollen aber rein optional sein. Nach unserem Anspieltermin mussten wir aber auch feststellen, dass wir sie bis auf eine Tutorial-Passage nicht eingesetzt hatten. Wie hilfreich und nützlich die Chaos Emeralds im fertigen Spiel sein werden, muss sich daher noch zeigen.

Knackige Bossgegner

Überraschend knackig waren die Bossgegner. Neben den Maschinen von Sonics Erzfeind Dr. Eggman, dürft ihr euch auch auf andere mächtige Kreaturen freuen. Diese bombardieren euch mit verschiedenen Angriffen, denen ihr ausweichen müsst, um im richtigen Augenblick einen Gegenangriff zu starten. Dass wir diese Begegnungen mehrmals angehen mussten, stimmt uns zuversichtlich, dass „Sonic Superstars“ nicht davor zurückscheut, den Schwierigkeitsgrad über den Spielverlauf anzuziehen.